Hallo, meine Tochter (15 Monate) hat Probleme mit ein-+durchschlafen. Um 20:00 Uhr bringe ich sie ins Bett, sie schläft bei uns im Familienbett ( vorher Zähne putzen, Schlafanzug anziehen) da wird sie gestillt und hört dabei ihre Spieluhr oder ich singe ihr vor. Meistens gähnt sie da schon, reibt sich die Augen. Dann plötzlich ist sie wieder hellwach und bleibt nicht mehr liegen, turnt rum und quietscht dabei. Beruhigen lässt sie sich nicht. Dann nehme ich sie mit ins Wohnzimmer, warte eine halbe Stunde und Versuche sie wieder hinzulegen. Meistens geht das ganze bis 22:00 Uhr so ( manchmal bis 00:00 Uhr!) Sie schläft Durchschnittlich 10 Std. Sie kommt nachts zum stillen alle 3 Stunden, ab 5 Uhr jede Stunde! Alle paar Tage hat sie nachts eine Wachphase von 2 Uhr- 5 Uhr ohne Grund. Mittags schläft sie meistens 1- 2,5 Std. Spätestens um 14 Uhr ist der Mittagsschlaf beendet. Egal ob ich den Mittagsschlaf Kürze es ändert sich nichts. Mir wurde gesagt dass ich sie aus dem Familienbett rausnehmen muss und abstillen soll damit sie besser schläft. Ist das wirklich notwendig? Würde ungern deswegen abstillen. Auch in unserem Bett stört sie nicht. Durch den permanenten Schlafentzug bin ich allerdings am Ende, ich habe keinen Abstand von ihr um Abends entspannen zu können. Werde aggressiv, bin unkonzentriert, nehme Gewicht zu und bin sehr dünnhäutig. Auch meine beiden älteren Kinder und mein Mann leiden unter der Situation. Was kann ich tun, schaffe es so nicht mehr.
von
Igele
am 24.01.2022, 23:19
Antwort auf:
Schlafprobleme wegen stillen?
Liebe Igele,
nein, Dein Baby braucht nicht das Abstillen, aber Konsequenz.
Ich kann es gut verstehen, dass Ihr kurz vor einem Zusammenbruch steht und es muss eine Änderung her!
Kann Dein Partner Dich unterstützen und Euer Baby tragen und beruhigen? Manchmal hilft es wirklich, wenn das Baby eine andere Person um sich hat und weiß, dass es jetzt kein Programm gibt.
Bekommst Du tagsüber auch Hilfe, damit Du Dich mal ausruhen und entspannen kannst?
Es braucht vieeeeel Geduld und Konsequenz und Ihr werdet BEIDE zunächst wenig Schlaf bekommen. Es wird nicht leicht werden, aber Dein Baby wird sich daran gewöhnen, dass in der Nacht kein Programm stattfindet und es auch nicht wieder aufstehen darf.
Und wenn Dein Kind dann hoch will, dann lass es krabbeln. Rede nicht viel, sondern erkläre immer wieder, dass Du müde bist oder sonstwas. Wir hatten auch so eine Phase und mein Sohn blieb einfach nicht im Bett. Kurzerhand haben wir dann die Betten abgebaut und die Matratzen auf den Boden gelegt. Der Kleine bekam einen Schlafsack an und konnte krabbeln, so lange er wollte. Verletzen konnte er sich nicht und ich war sicher, dass ihm nichts passieren wird. Meist kam er von ganz alleine irgendwann zurück, aber manchmal lag er auch vor dem Bett und schlief ;-).
Probiere es aus, trau Dir und Deinem Baby zu, dass es klappen wird!
Wenn das alles nicht hilft, solltest Du dich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich weiß nicht, ob es bei dir in der Umgebung zum Beispiel eine Erziehungsberatungsstelle gibt. Das Wort "Erziehungsberatungsstelle" klingt für dich jetzt möglicherweise erschreckend, muss es aber nicht. Dort arbeiten Fachleute der unterschiedlichsten Disziplinen, die mit dir zusammen nach einem Weg suchen können, wie Du ganz individuell auf dein Kind eingehen kannst und wie ihr euer Zusammenleben möglichst gut gestalten könnt.
Es tut mir leid, wenn ich Nicht mehr helfen kann und wünsche Dir von Herzen, dass sich die Situation bald entspannt!
Herzlichen Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 25.01.2022