Meine Tochter ist gerade 6 Monate alt geworden und bekommt neben dem normalen Stillen seit 4 Wochen zusätzlich Beikost in Form von Gemüse-Fleisch-Kartoffel zu Mittag und ein paar Gemüsesticks zum Abendbrot, da wir da gemeinsam Essen. Im Anschluß an das Abendessen bekommt sie ihren Schlafanzug an, Schlafsack und gemeinsam mit meinem Mann lesen wir eine Geschichte vor und dann wird sie zum Einschlafen gestillt bis sie einschläft. Sie liegt mit im Familienbett, da sie ihr Beistellbett gar nicht akzeptiert. Auch im Familienbett muss ich dann ab dem Einschlafen bei Ihr bleiben, weil sie sofort die Brust sucht wenn sie aufwacht, dh sie benutzt die BW auch zum Nuckeln und wieder einschlafen. Sie wacht in der Regel nachts alle 3 Stunden auf und fordert meine Brust. Auch tagsüber macht sie ihren Vormittagsschlaf nur über das Einschlafstillen und auf meinem Arm, ablegen ist dabei gar nicht möglich. Ich bin vollkommen verzweifelt, weil mein Mann gar keine Möglichkeit hat sie auch mal ins Bett zu bringen, bzw das ich den Abend auch mal mit ihm verbringen kann (ohne schon um 19.30uhr im Bett liegen zu müssen). Natürlich möchte ich nicht abstillen, aber ich würde ihr gerne beibringen selbst einzuschlafen ohne das Einschlafstillen. Vielleicht haben Sie ja einen Tipp für mich.
von
PiaE2021
am 07.01.2022, 20:08
Antwort auf:
Einschlafstillen/schlafprobleme
Liebe PiaE2021,
leider erwarten wir von unseren Kindern oftmals eine immer lineare Weiterentwicklung. Aber gerade in der Schlafentwicklung ist dies nicht der Fall.
Ganz oft ist es so, dass Babys im Alter von zwei Monaten wesentlich besser schlafen als mit sechs oder sieben Monaten.
Dein Baby beginnt in diesem Alter seine Umwelt wesentlich bewusster wahrzunehmen, eventuell schieben auch die ersten Zähne.
Die Einführung der Beikost fordert das Verdauungssystem, welches vor allem nachts arbeitet. All dies können Gründe sein warum Babys auf einmal wieder schlechter schlafen. Dein Baby sucht Deine Nähe, um sich geborgen und sicher zu fühlen. Dabei lässt es sich wunderbar an der Brust beruhigen und findet so eben wieder in den Schlaf. Dies machen Mütter bereits seit Jahrtausenden so. In unserer westlichen Gesellschaft passt dieses natürliche Verhalten allerdings oft nicht ins Bild und nicht umsonst wurden verschiedene Brustatrappen (Schnuller) entwickelt um das Kind zu beruhigen.
Du machst also alles richtig wenn du auf das Bedürfnis Deines Kindes eingehst und ihm Deine Nähe schenkst. Ich weiß selbst wie anstrengend diese Phase ist und wie kräftezehrend Schlafmangel sein kann. Aber ich kann Dich beruhigen diese Phase geht auch wieder vorbei, wenn Dein Kind die natürliche Reife der Schlafentwicklung erreicht hat. Diese ist eben sehr individuell und kann nur schwer von außen beeinflusst werden. Meist ist es einfacher nicht das Verhalten des Kindes verändern zu wollen, sondern die äußeren Umstände an die derzeitige Situation anzupassen. Versuche Dir Ruheinseln zu schaffen, wo Du wieder Kraft tanken kannst.
Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass Papa Oma oder Opa tagsüber Dein Kind für ein Weilchen abnehmen und du selbst wieder Deine Akkus laden kannst. Oder Du eine Schlafphase tagsüber mit nutzt und Dich zu Deinem Kind legst. Versuche den Haushalt auf ein Minimum zu reduzieren.
Es tut mir leid, dass ich Dir nicht „die“ Schlüssellösung anbieten kann, sondern Dich vielmehr ermutigen möchte, dass Du alles richtig machst, in dem Du auf die Bedürfnisse Deines Kindes eingehst und ihm durch das Stillen nicht nur Nahrung sondern zugleich einen Ort der Geborgenheit und Nähe schenkst an dem es sich entspannen und zur Ruhe kommen kann.
Diese Phasen des intensiven Stillens kommen und gehen, aber sie gehen auch irgendwann vorbei, wenn das Kind die entsprechende Reife hat.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.01.2022
Antwort auf:
Einschlafstillen/schlafprobleme
Hallo. Ich weiss nicht, ob es dich beruhigt, aber bei uns läuft es ganz genauso ab. Mein Mann sitzt fast jeden Abend allein im Wohnzimmer und ich liege im Familienbett mit unserem Sohn jetzt 14 Monate. Das zieht sich bei uns jetzt schon Monate so hin :-( bin auch verzweifelt. Bei uns kommen noch die Nächtlichen Blähungen dazu, die ihn stänfig aufwecken und zum weinen bringen. Nimmt Sie denn einen Nuckel zum Beruhigen? Lg
von
Laurs
am 07.01.2022, 20:27