Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich lese schon seit einiger Zeit sehr gerne dieses Forum und bin voll einverstanden mit der Haltung zu den Kindern, wie sie hier im Forum von Dir vertreten wird. Allerdings gibt es wohl beim Thema Schlaf irgendwann eine Grenze, die in dem regen und unterschiedlichen Antworten auf Tamaras Problem (29.11.) deutlich wird. Wie stehst du dazu, wenn die Grundbedürfnisse der Mutter überhaupt nicht mehr befriedrigt werden? Sollte man da nicht nach den Ursachen forschen und Maßnahmen ausprobieren,oder? Viele Grüße Athina
? Liebe Athina, sicher gibt es Situationen, in denen eine Frau an ihre Grenze kommt und dann müssen Wege gefunden werden, wie die Bedürfnisse von Mutter und Kind geachtet werden können. Der allgemeine Trend ist jedoch der, dass von Anfang an davon ausgegangen wird, ein Kind habe sich anzupassen und unterzuordnen. Zahllose „Ratgeber" stellen die Situation so dar, dass ein Baby ab dem ersten Atemzug nur darauf aus ist, seine Eltern zu manipulieren und zu ärgern. Der generelle Tenor in unserer Gesellschaft ist immer noch „schreien lassen und denk daran, dass Du als Mutter nicht zu kurz kommst". Das Kind als schwächstes Glied der Kette hat kaum eine Lobby und mit wissenschaftlich verbrämten Argumenten werden die absurdesten und grausamsten Vorschläge als das Nonplusultra hingestellt - ohne Rücksicht auf die Kinderseele und die langfristigen Auswirkungen. Dieser Haltung gegenüber kann ich nicht still bleiben. Wenn eine Frau wirklich am Ende Ihrer Kraft angekommen ist oder spürt „so kann es nicht mehr weitergehen", dann brauchen sie und ihr Kind Hilfe, das steht außer Frage. Doch diese Hilfe darf niemals so aussehen, dass die Bedürfnisse des Kindes ignoriert werden. Leider ist es jedoch so, dass in den meisten Fällen dann der Mutter die Hilfe und Unterstützung, die sie braucht, verwehrt wird und statt dessen geraten wird, die Bedürfnisse des Kindes zu ignorieren. Es besteht ein immenser Handlungsbedarf darin, junge Mütter endlich eine angemessene Unterstützung zu geben, dann würde das Leben für alle Beteiligten deutlich einfacher und schöner. Ich gebe nicht auf daran zu glauben, dass es möglich sein wird, auf dieses Ziel hinzuarbeiten. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Auch ich habe die vielen Stellungnahmen zu dem Thema hier im Forum gelesen. Ich habe festgestellt, dass das wieder einmal zeigt, dass erstens jedes Baby einzigartig und irgendwo natürlich unberechenbar ist und seine Eltern, bes.Mutter durchaus in den Konflikt bringen kann, ja, kümmere ich mich denn zu viel um das Kind oder zu wenig oder mache ich überhaupt alles falsch? Eine abschließende Antwort wird es ohnehin nicht geben, zu viele Leute haben schon versucht, per Ratgeber ihre Methode zu verbreiten. Vor jedem Ansatz, der das Kind als eine programmierbare Maschine betrachtet, das man mit genügend Disziplin schon auf die Wünsche der Eltern einstellen kann, würde ich kehrt machen. Ich will an dieser Stelle unbedingt vor dem Buch "Schlaf gut, mein kleiner Schatz" warnen, das ein Amerikaner namens Gary Ezzo verfasst hat. Der Typ behauptet, dass ein Kind, wenn es vor dem Einschlafen bis zu zwei Stunden schreit, auf diese Art und Weise nur zur Ruhe kommen will und sich von der Mutter, die es dann zu sich nimmt, gestört fühlt. Diesen Mann sollte man einmal in tiefdunkler Nacht in ein verlassenes schwarzes Loch legen, wo er aus eigener Kraft nicht herauskommt. Mal sehn ob er dann hinterher sagt, sein Hilfegeschrei sei nur dazu dagewesen, zur Ruhe zu kommen und durch die Retter am Ende habe er sich doch sehr gestört gefühlt... Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Irini
Mitglied inaktiv
Hallo. Komisch, dass solche abstrusen Ideen fast nur von Männern verbreitet werden, die ja nun die geringste Ahnung haben von dem, was zwischen Mutter und Kind vorhanden ist. Hat wohl einen Komplex davongetragen, der Gute. Vielleicht vom Beruhigungs-Schreien als Baby? Solidarische Grüße, Kid
? Liebe Irini, Du hast (leider) Recht: Das von dir genannte Buch ist kaum noch zu überbieten. Vielleicht noch durch das amerikanische Original, in dem offen zum Schlagen von Kindern ab etwa acht Monaten als Erziehungsmaßnahme aufgerufen wird:-(( In den USA hat der ursprüngliche Verleger das Buch aus dem Programm genommen, die Kirche, der Ezzo angehört hat sich von ihm distanziert und die Amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) warnt vor den Methoden, die Ezzo in seinen Büchern und Kursen (die es jetzt auch schon in Deutschland gibt) verbreitet. Es gibt Fälle von Unterernährung (die sieht man ja deutlich, im Gegensatz zu den seelischen Problemen, die nicht so offensichtlich auf den ersten Blick zu erkennen sind) weil Eltern dem Programm von Ezzo gefolgt sind. Falls Du englisch lesen kannst und die Seite noch nicht kennst www.ezzo.info gibt es eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema. Eine Hamburger Still- und Laktationsberaterin und Ärztin hat das Buch besprochen und mir erlaubt, ihre Besprechung zu veröffentlichen. Ich hänge sie hier an. LLLiebe Grüße Biggi „Schlaf gut, mein kleiner Schatz" von Gary Ezzo und Robert Bucknam nach der amerikanischen Orginalausgabe „On Becomming Babywise" ISBN 3-89437-504-3 12,95 € Der Untertitel diese Buches lautet „Wie Ihr Baby rundrum zufrieden wird und endlich durchschläft." Besser wäre für dieses Buch jedoch: „Das programmierbare Kind". Die Autoren beschreiben, dass es in der Niedrigsauerstoff-Umgebung der Gebärmutter weder bewußte noch unbewußte Gedächtnisfunktionen geben kann. Die Funktion des Gedächtnisses und die Entwicklung der Synapsen hänge von hoher Sauerstoffsättigung ab, die erst nach der Geburt mit Einsetzen der Atmung möglich wäre. Mir liegt der Schluß nahe, dass das Neugeborene einer leeren Festplatte entspricht, die es nun von den Eltern zu programmieren gilt. Nicht nur das o.g. widerspricht neueren Untersuchungen, auch sonst ist das Buch gespickt von Falschinformationen. So bekommt der Leser zu erfahren, dass reife Muttermilch diejenige ist, die jeweils gebildet wird, wenn der Let-Down-Reflex einsetzt. Stuhlgang bei gestillten Kindern sei unabhängig vom Alter alle 7-9 Tage normal. Häufiges Anlegen führe zu Milchmangel, da für eine ausreichende Milchproduktion sowohl die Stimulation als auch der richtige zeitliche Abstand notwendig sei. Der Nährwert der Muttermilch sinke ab dem 6. Lebensmonat. Zwischen der 16. und 24. Lebenswoche sollte mit Brei begonnen werden. Auch unzureichende Qualität der Muttermilch gäbe es, die für schlechtes Gedeihen verantwortlich wäre, – um hier nur einige Beispiele zu nennen. Es wird gewarnt vor dem Stillen nach Bedarf, aber auch vorm Stillen nach der Uhr. Anschließend wird jedoch das Elterngesteuerte Füttern (EGF) beschrieben, was dann wieder nichts anderes ist, als nach der Uhr zu stillen. Abstände von 3 Stunden sind einzuhalten, man darf in Ausnahmefällen aber mal davon abweichen. Nur so käme es zum Stoffwechselgedächtnis beim Kind und der Hungerstoffwechsel (?) würde stabilisiert und auf gute Weise beeinflußt, Dickwerden würde vorgebeugt. Dieses Vorgehen führe zum Durchschlafen spätestens nach 8 Wochen, dadurch würde zudem der mütterliche Hormonstoffwechsel ausgeglichen und Wochenbettdepressionen kämen nicht vor. Schreiphasen können 5 bis 45 Minuten andauern. Es wird aber keiner Mutter verübelt, wenn sie schon nach 15 Minuten zu ihrem Baby geht. Allerdings schade 15- bis 20-minütiges Schreien dem Kind nichts. So wäre nach 3 Tagen das Durchschlafen garantiert und alle würden die Eltern um das pflegeleichte Kind beneiden. Diejenigen, die mit Familien zusammenarbeiten, sollten um dieses Buch wissen. Es ist „mehr als ein Schlaftrainingsbuch", wie selbst die Autoren schreiben. Bei dieser Vorgehensweise des EGF sind zu anderen Problemen auch noch dystrophe Kinder vorhersehbar. Babys haben das grundlegende Bedürfnis nach Sicherheit, dass nicht – wie die Autoren beschreiben – durch eine strenge Zeitvorgabe, sondern durch das Wissen, dass auf grundlegende Bedürfnisse eingegangen wird, gebildet wird. Die Autoren, die sich als Ärzte ausgeben, sollten sich dringend fortbilden, denn falsches Wissen ist noch schlimmer als Nichtwissen. Gudrun von der Ohe, Ärztin und IBCLC Hamburg
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