Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich bin verzweifelt und brauche Hilfe. Meine Kleine Tochter ist 3 1/2 Monate und wird voll gestillt. Vom ersten Tag der Geburt hat sie nicht viel schlafen wollen. Das einschlafen ist immer mit viel gebrüll verbunden. Deswegen habe ich mich dann auch entschieden wo sie ca. 6 Wochen alt war bei uns im Familienbett stillend einschlafen zu lassen und klappt auch. Einschlafen tut sie, aber sie schläft sehr, sehr unruhig. Schon während des Stillens nachts zappelt sie, kratzt mich in der Brust, wälzt sich hin und her, verliert die Brust und schreit. Irgendwann mit großem TamTam schläft sie dann ein. Aber nach ca. 10 Minuten fängt sie wieder an total unruhig zu werden. Sie jammert und wälzt sich hin und her für ca. 5 - 10 Minuten. Weil ich nicht weiter weiß docke ich sie wieder an der Brust an, aber in den meisten Fällen will sie die Brust garnicht. Manschmal nimmt sie die und schläft wieder ein, aber nach 10 Minuten wieder das gleiche Spiel. Das geht schon seit Wochen so und das die ganze Nacht. Ich bin verzweifelt. Mein Mann ist schon aus dem Schlafzimmer geflüchtet, schläft nun auf der Couch, weil er vom jammern und wälzen der Kleinen einfach nicht mehr einschlafen kann. Ich würde am Liebsten auch flüchten. Bin fix und fertig und fast ständig ohne schlaf. Wir haben versucht die Kleine auf dem Arm einschlafen zu lassen nachdem ich sie gestillt habe und sie dann ins Kinderbettchen zu legen. Aber nur wieder mal mit viel Gebrüll und erst ca. 1 Stunde später ist sie eingeschlafen, und nach nicht mal 15 Minuten wieder mit Gebrüll aufgewacht. Schnuller will sie keinen und den Finger von uns will sie auch nicht, sie würgt dann immer. Mit dem Kinderarzt habe ich auch gesprochen und der meinte sie soll in ihrem Bett schlafen. Aber sie findet absolut nicht alleine in den Schlaf und im Familienbett schläft sie wenigstens an der Brust ein, nur das ruhige weiterschlafen ist einfach nicht. Ich würde mir ja keine Sorgen machen, wenn das nur ein bißchen wälzen wäre, aber sie jammert und zappelt mit geschlossenen Augen, sie möchte schon weiterschlafen und sie schaft es nicht. Wenn wir sie dann hochnehmen, mit der Vermutung das sie vielleicht ein Bäuerchen machen muß, dann schreit sie los, aber kurz danach kommt auch ein Bäuerchen, der Schlaf ist aber dann auch wieder dahin. Nee, ehrlich ich weiß einfach nicht mehr weiter. Sie tut mir so leid das sie einfach nicht schlafen kann. Am Morgen ist sie meistens gerädert und schlecht gelaunt, so wie wir. Tagsüber schläft sie dann auch kaum. Ist das normal? Was kann ich bloß tun? Wie kann ich ihr helfen? An Zuwendung fehlt es ihr eigentlich nicht. Den ganzen Tag beschäftig sich jemand mit ihr, wird viel getragen von mir oder meinem Mann. Wir streicheln sie viel und spielen mit ihr. Ich weiß echt nicht mehr weiter. Was kann sie nur haben? Liebe Biggi, hast du da vielleicht eine Idee? Mit meiner Hebamme habe ich übrigens auch schon gesprochen, sie meinte ich soll sie nachdem ich sie gut gestillt habe und einwenig geschmußt habe mit ihr sie in ihr Bettchen bringen, und wenn sie dann weint schreien lassen bis sie einschläft. Das haben wir auch versucht, aber nach 2 Stunden Gebrüll habe ich es nicht mehr ausgehalten und sie zu mir ins Bett geholt, wo sie zwar an der Brust wieder einschlief, aber dann halt wieder sehr sehr unruhig weiterschlief. Tut mir leid, das ich so ein Roman geschrieben habe. Bin einfach nur schlaflos und verzweifelt. Danke vorab für deine Antwort. Grüsse Nevia
Liebe Nevia, ich kann deine Verzweiflung gut verstehen, werde dir aber keinesfalls raten, dein Baby schreien zu lassen. Eine ganz wichtig Lektion, die wir Mütter alle lernen müssen lautet: Wir können unsere Kind nicht immer glücklich machen, selbst wenn wir uns dafür auf den Kopf stellen würden oder uns selbst restlos aufopfern würden. Es steht nicht immer in unserer Macht, unsere Kinder stets glücklich zu machen, aber deshalb sind wir keinesfalls schlechte Mütter (Eltern). Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als "Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Wenn dein Kind viel quengelt und weint, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein "pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine "Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind Hig Need Babys in dem Buch "Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL Stillberaterin und im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. Eine Kuhmilchunverträglichkeitreaktion über die Muttermilch kann vorkommen, ist aber viel seltener, als immer wieder angenommen wird. Nur in zehn Prozent der Fälle, in denen die Mutter eine strikte Auslassdiät macht, kommt es tatsächlich zu einer Verbesserung des Verhaltens beim Kind. Trotzdem solltest Du einmal mit deinem Arzt sprechen, ob es sein kann, dass dein Kind auf etwas reagiert, was Du gegessen hast. Falls Du eine solche Auslassdiät versuchen möchtest, dann wende dich in jedem Fall auch an eine Ernährungsberaterin, denn vollständig auf alles zu verzichten, was Kuhmilch oder Bestandteile davon enthält ist gar nicht so einfach, wenn Du gleichzeitig weiterhin ausgewogen ernährt sein willst. Außerdem solltest Du dir von einer Stillberaterin einmal beim Stillen zusehen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und dir dann gezielte Tipps geben. Vielleicht saugt dein Kind nicht ganz korrekt, schluckt viel Luft und fühlt sich deshalb unwohl. Bevor Du es mit alle den Tipps versuchst, würde ich dir empfehlen, das oben genannte Buch einmal zu lesen und dich einer Stillgruppe anzuschließen. Vielleicht wirst Du im Kontakt mit anderen (stillenden) Müttern feststellen, dass dein Kind gar nicht soooo viel weniger schläft wie andere Babys und möglicherweise bekommst Du in der Stillgruppe auch den einen oder anderen hilfreichen Tipp. Mit der Stillberaterin steht dir dann auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin für eine direkte Beratung zur Verfügung. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, Danke für deine Tips und Ermunterung. Ich würde sehr gerne mit einer Stillberaterin kontakt aufnehmen. Meine Postleitzahl ist 52477 bei Aachen. Danke. Liebe Grüsse Nevia
Liebe Nevia, wende dich bitte an Frau HOFFMANN, Beate , Tel.: 024 46 - 91 10 37. LLLiebe Grüße, Biggi
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