ZonjaSchmidt
Guten Tag, vor einiger Zeit habe ich eine Frage bezüglich meiner Gewichtszunahme gestellt und eine gute Antwort bekommen. Deshalb möchte ich mich noch einmal an Sie wenden. Ich möchte durch eine gesunde Ernährungsumstellung Gewicht verlieren und hoffe sehr, dass ich dadurch meine Milchmenge nicht negativ beeinflusse. Leider lese ich immer wieder, dass es sehr gefährlich sein soll während der Stillzeit anzunehmen, da dadurch wohl Schadstoffe in die Milch gelangen sollen. Ich kann aber keine genauen Quellen oder Studien dat finden. Ich interessiere mich sehr für dieses Thema. Gibt es einen Ihnen bekannten Professor o. ä. an den ich mich wenden kann und einige Informationen bekommen kann? Da ich befürchte durch die Abnahme weniger Milch zu haben (Wenn ich nicht viel, viel esse habe ich deutliche Probleme mit der Milchmenge), werde ich wohl mit Aptamil HA Pre zufüttern. Nun mache ich mir allerdings Gedanken um folgende Punkte. In der Pre Nahrung sind meiner Meinung nach zu 100% auch genügend Stoffe enthalten, die unseren Kindern schaden können. Ob sofort oder später sei dahin gestellt. Ich bin mir sicher, dass sogar sehr viel enthalten ist, was nicht mal angegeben wird oder angegeben werden muss und deshalb verschwiegen wird. Außerdem denke ich auch, dass die Hersteller mit der Pharmaindustrie verknüpft sind und auch Ihren Profit daraus schlagen. Für manche mögen meine Gedanken wohl sehr radikal klingen, aber leider bin ich nicht der übliche Verbraucher, der einfach alles glaubt und so hinnimmt, was in den Medien gezeigt wird oder auf der Liste der Inhaltsstoffe angezeigt wird. Liegt vielleicht auch damit zusammen, dass ich selbst in der Medizin arbeite und dadurch ganz genau weiß, dass Solche Unternehmen zusammen arbeiten. Würden denn die Schadstoffe aus meinem Körper dem Kind ggf. mehr Schaden zufügen als die Schadstoffe aus der künstlichen Nahrung? Wo wir noch nicht einmal genau wissen was zu 100% alles enthalten ist. Leider gelangen ja Schadstoffe wie Quecksilber usw. durch unsere Nahrung auch in die Milch und so bekommt das Kind diese zwangsläufig auch ab. Viele Menschen sind gar nicht informiert darüber, welche Lebensmittel wie z. B. Thunfisch sehr stark belastet sein könnten und deshalb in der Stillzeit gemieden werden sollten. Über die Herkunft des Fleisches machen sich auch die wenigsten Gedanken. Wir kaufen unser Fleisch nur dort, wo wir mit eigenen Augen gesehen haben, wie die Tiere gehalten werden und vor allem womit sie gefüttert werden und dass am aller wichtigsten keine Medikamente gegeben werden. Fügt man denn durch so eine Ernährung mit belasteten Lebensmitteln dem Kind nicht mindestens genau so viel Schaden zu, wie mit den Schadstoffen, die während einer Fettverbrennung freigesetzt werden? Mein Kind spuckt während der Stillzeit nie. Wirklich kein einziges Mal. Bekommt es allerdings eine Flasche zugefüttert, kommt immer wieder über den Tag verteilt erwas hoch. Das ist doch seltsam. Gibt es eine Quelle oder einen Forscher, Professor o. ä. mit dem ich mich über diese Themen in Verbindung setzen kann. Können Sie mir vielleicht sogar Antworten auf meine Fragen geben? Ich bin gespannt und freue mich.
Kristina Wrede
Liebe ZonjaSchmidt, eine Gewichtsabnahme während der Stillzeit ist KEIN Grund zum Abstillen. Es ist in der Stillzeit durchaus möglich abzunehmen. Ohnehin wird die Schadstoffdiskussion über die Muttermilch leider sehr überbewertet, während die Risiken des Nicht Stillens bzw. frühzeitigen Abstillens unterbewertet werden. Dabei geht es darum, dass vermutet wird, dass sich im Fettgewebe Giftstoffe ablagern. Du hast schon recht: Pre ist keinesfalls unbelasteter als Muttermilch, im Gegenteil vermutlich, denn sie stammt ja von der Kuh, und die wird nicht besser ernährt als du dich ernährst - vermute ich ;-) Ich zitiere dir hier auch einmal aus dem Text "Wundertrank oder Giftcocktail? Schadstoffe in der Muttermilch ein Überblick" von Gabi Eugster aus "Laktation und Stillen" 1/2002: "Kein Zweifel, Muttermilch ist die beste Nahrung für ein Baby. Doch seit einigen Jahren wird die Freude am Stillen durch regelmäßige Berichte über Umweltgifte in der Muttermilch getrübt. Die zentrale Frage lautet: Überwiegen die Vorteile des Stillens die Nachteile der Schadstoffbelastung? Fachleute, Gesundheitsbehörden und WHO sind sich einig: Stillen ist und bleibt im ersten Lebenshalbjahr die beste Nahrung für ein Baby. In regelmäßigen Abständen geht ein Aufheulen durch die Presse: Muttermilch enthalte Schadstoffe, heißt es jeweils. In den Achtzigerjahren waren es die PCBs und Dioxine, Mitte der Neunzigerjahre die synthetischen Moschusduftstoffe, Ende der Neunzigerjahre die UV Filter in Sonnenschutzmitteln und zur Zeit sind es in den USA die Flammschutzmittel. Das Thema wird in absehbarer Zeit wohl auch Deutschland, Österreich und die Schweiz erreichen. Je nach Einstellung des Blattes wird eine Beschränkung der Stilldauer gefordert und mit Expertenstimmen untermauert, oder das Stillen wird trotz allem empfohlen. Immer jedoch geht es um die Frage, ob denn Mütter ihren Kindern etwas Gutes tun, wenn sie diese stillen. Jedesmal werden Frauen massiv verunsichert und suchen Halt und Informationen in der Stillberatung. Sie werden von Zweifeln geplagt, ob sie ihr Kind noch guten Gewissens stillen dürfen, wie lange Stillen gut ist und ob sie ihre Muttermilch untersuchen lassen sollen. In der Stillzeit sind Mütter sensibel und das Vertrauen in ihre Stillfähigkeit kann leicht unterwandert werden." Hier noch ein weiterer Ausschnitt aus dem Artikel: "Muttermilch als Indikator Die vielfältigen Folgen und die weite Verbreitung der Schadstoffe zeigen, dass die Schadstoffbelastung der Muttermilch nur ein kleiner Aspekt eines globalen Problems ist. Denn ein Kind ist den Schadstoffen ausgesetzt, insbesondere auch pränatal, ob die Mutter stillt oder die Flasche gibt. Auch Flaschenmilchnahrung ist mit Schadstoffen belastet, wenn auch weniger stark als Muttermilch. Dabei darf aber das Wasser für die Zubereitung der Flasche nicht vergessen werden, denn dieses enthält meist ebenfalls Schadstoffe. Studien haben ergeben, dass sich gestillte Baby selbst in einer stark schadstoffbelasteten Gegend besser entwickeln, als Flaschenkinder. Stillen stärkt das Immunsystem und es wird heute angenommen, dass gestillte Kinder besser mit der Schadstoffbelastung fertig werden, dass Muttermilch die Babys gegen die Umweltgifte schützt. [26] Dass die Schadstoffbelastung der Muttermilch immer wieder ins Gespräch kommt, hat einen einfachen Grund: In der Muttermilch lässt sich die Belastung mit Umweltgiften beim Menschen einfach messen, ebenso der Verlauf der Giftbelastung über die Jahre. Muttermilchproben sind einfach zu gewinnen und spiegeln die Belastung der Mutter im Fettgewebe wieder. Für die Interpretation der Auswirkungen belasteter Muttermilch aufs Baby müssen zwei gegensätzliche Einflüsse beachtet werden: Auf der einen Seite ist das Baby besonders empfindlich auf Schadstoffe, sein Immunsystem ist noch nicht ausgereift, seine Darmwand noch durchlässiger. Auf der anderen Seite ist die Stillzeit verglichen mit einem ganzen Leben eine relativ kurze Zeit. Aufs ganze Leben betrachtet, ist die zusätzliche Schadstoffmenge, die durchs Stillen aufgenommen wird, verschwindend klein. Zwar wird der ADI Wert (duldbare Tagesdosis) von Dioxinen und auch synthetischen Moschusduftstoffen kurzfristig überschritten, diese Werte wurden jedoch so berechnet, dass ein Mensch ein Leben lang diesen Dosen ausgesetzt wird. Untersuchungen über die Auswirkungen der Muttermilch sind uneinheitlich. Die einen zeigen, dass die Schadstoffmenge im Fettgewebe von gestillten Säuglingen höher ist, als jene der Flaschenkinder, dass diese Unterschiede aber bereits zehn Wochen nach Abstillen nicht mehr nachweisbar sind [3]. Eine andere Studie zeigte bei mit stark PCB belasteter Muttermilch gestillten Kindern auch noch im Alter von 42 Monaten Defizite in der Entwicklung auf. Die Autoren relativieren jedoch diese Ergebnisse gleich selbst und stellen fest, dass emotionale und verbale Zuwendung durch die Mutter die Defizite durch PCB ausgleichen. Stillen fördert jedoch genau diese positive Beziehung zwischen Mutter und Baby. [28] WHO und Unicef empfehlen ausschließliches Stillen für Säuglinge während der ersten sechs Lebensmonate aus ernährungsphysiologischen, immunologischen, psychologischen und ökonomischen Gründen. Diese Empfehlung ist auch in Anbetracht der untersuchten Schadstoffmengen in den westlichen Ländern uneingeschränkt gültig. Selbst in den Entwicklungsländern, in denen die aufgenommene Menge von DDT durch gestillte Babys um ein vielfaches über dem ADI liegt, wird Stillen mangels einer Alternative von der WHO weiterhin empfohlen. Es wurden auch in diesen Ländern bis heute keine Erkrankungen festgestellt, die alleine auf die erhöhte Aufnahme während der Stillperiode zurück geführt werden können. [29]" Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Belastung der Muttermilch mit Schadstoffen rückläufig ist und zu einem gewissen Teil, kann jede Frau darauf Einfluss nehmen, indem sie auf bestimmte Dinge verzichtet (z.B. Kosmetika und Waschmittel mit Moschuverbindungen) und sich bewusst ernährt. Hilft dir das weiter? Lieben Gruß, Kristina
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