KathrinAM.
Hallo liebe Biggi, Ich bin leider sehr verunsichert. Wir hatten leider einen schweren Stillstart mit Verspannungen, Beißen, Vasospasmus, diversen Milchstaus etc. Die Kleine war nach 6 Wochen vollstillen an der untersten Perzentile, sodass der Kinderarzt sie vor und nach dem Stillen wog. Dort hat sich ergeben, dass nur 25 g in 15 Minuten Milch zu ihr kamen. Der Kinderarzt riet mir zum Zufüttern und Pumpen. Dies führte zu einer rasanten Gewichtszunahme aber auch dass sie iwann die Brust nicht mehr wollte. Mit der Flasche trinkt sie alle 2,5 bis 3 Std 90 bis 120ml. Nachts weniger. Ich versuche nun wieder zu Stillen weil das Pumpen sehr stressig ist. In der Nacht und nach den Schläuchen im Halbschlaf funktioniert es auch. Sie trinkt allerdings nur eine Brust und schläft dann wieder ein. Sie kommt auch dann schon wieder nach 1 bis 1,5 Max 2 Stden sodass ich davon ausgehe, dass sie weniger trinkt. Ganz wach machen bringt nichts, da sie dann weint und lieber die Flasche will. Es geht nur wenn ich vor Hungerzeichen schon Stille - dann ist sie nicht so ungeduldig. Brust Ernährungsset haben wir probiert aber hat nicht viel gebracht. Meine Hebamme meinte vllt zur Logopädin wg Trinkschwäche. Kann das sinnvoll sein? Was bedeutet Trinkschwäche? Kann man das beheben? Ich mache mir Sorgen, dass sie wieder abnimmt ohne Fläschchen. Was soll ich tun? Ist es mit 3 Monaten normal, dass sie so häufig trinkt beim Stillen? Beim Abpumpen alle 4 Stden kommt bei mir in 30 Min ca 90 bis 120 ml. Kann es also sein, dass sie nicht genug rausbekommt? Wäre es daher besser eine Kombination zu machen? Vielen Dank!
Liebe KathrinAM., das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller oder Sauger kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Da hilft es dann auch nicht, viel und oft anzulegen. Du solltest deshalb wenn möglich auf künstliche Sauger und Flasche verzichten. Hast du schon mal von einem Brusternährungsset oder der Becher- Fütterung gehört? Das kann in deinem Falle hilfreich sein und solltest du der Flaschenfütterung vorziehen. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Es ist absolut wichtig, dass dir die Handhabung gut erklärt wird, denn sonst klappt es wirklich nie richtig gut. Bitte wende dich deshalb an eine Kollegin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann! Sie kann das Saugverhalten beurteilen und dir Tipps geben, wie du dein Baby wieder an die Brust führen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Auch ich bin jederzeit für dich da und stehe dir gerne zur Seite! Ich bin sicher, dass du zum Vollstillen kommen kannst, aber es braucht kompetente Hilfe und Geduld! Lieben Gruß Biggi
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