lorchi
Hallo 😊 Ich nutze immer wieder dieses wunderbare Forum, und da mir bisher immer super geholfen wurde, möchte ich mein aktuelles Problem auch einmal hier schildern. Meine zweite Tochter ist mittlerweile 19 Monate alt und wir stillen noch zum Ein- bzw. Weiterschlafen, hin und wieder auch tagsüber. Ich muss dazu sagen, dass wir eine sehr lange und leidvolle Stillgeschichte hinter uns haben, begonnen mit Neugeboreneninfektion, 8 Tage Krankenhaus, danach kaum Gewichtszunahme, super schlechtes Stillen und schlechtes Saugverhalten, unzählige Stunden Abpumpen, zweimalige Zungenbanddurchtrennung, ein halbes Jahr Stillberatung vor Ort und letzten Endes die Erkenntnis, dass die schlechte Gewichtszunahme vermutlich ein Wachstumshormonmangel ist, der nun beobachtet wird. Mittlerweile isst sie sehr gut am Tisch mit und trinkt eigentlich kaum noch Muttermilch (es war schon immer sehr wenig pro Tag). Ihr Stillverhalten ist leider weiterhin schlecht - das kann ich gut beurteilen, da ich meine erste Tochter 3 Jahre gestillt habe und wir ein super eingespieltes Team waren. Hier gab es von Anfang an nur Probleme, Schmerzen beim Stillen durch das zuerst verkürzte Zungenbändchen, dann nach der ersten Trennung sofortige Besserung, dann Reattachment, dann zweite Trennung (erst mit 6 Monaten) und hier hatte sich leider bereits Kompensationsverhalten eingestellt (beißen, quetschen der Brustwarzen durch Aufeinanderpressen der Lippen, sie nimmt die Brustwarze nur minimal in den Mund, akzeptiert sonst nichts am Gaumen, weder Finger noch Sauger noch Brust). Ich habe gekämpft ohne Ende, weil mir das Stillen so so wichtig war. Und nun überlege ich, ob ich endlich nun doch abstillen soll. Ich habe das Stillen bei der Großen geliebt, ich liebe die Bindung, die dadurch entsteht. Aber hier ist es mit so viel Aufwand und Qual verbunden. Und aktuell habe ich den Eindruck, dass sie nur noch Quatsch macht an der Brust, sie dockt ständig an und ab, stillt kaum noch, sondern nuckelt nur, wechselt nachts ständig die Seite und hält sich "künstlich" wach. Nun mache ich mir andererseits Sorgen, ob es nicht doch zu früh sein könnte, da sie ja keine andere Milch und auch keine Flasche nimmt?! Ich bin traurig, weil ich mir eine so schöne Stillbeziehung wie mit der Großen gewünscht habe. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich der Kleinen diese Nähe nicht vorenthalten möchte. Und doch ist das Stillen einfach nur unangenehm und nicht schön :-/ Was soll ich tun??
Liebe lorchi, höre mal ganz genau ich dich hinein, was empfindest DU? Ist es für DICH eher schon ein Machtkampf? Fühlst DU DICH wohl? Wenn du dich nicht mehr wohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht etwas zu ändern. Stillen ist eine ZWEIERbeziehung und du musst dich nicht zwingen. Ich kann dich trotzdem so gut verstehen, so ein Abschied kann echt schmerzen! Es ist völlig normal, dass du wehmütig bist und sogar traurig, ein Kapitel geht zu Ende und die Stillzeit ist ein ganz besonderes. Lass deine Gefühle der Trauer zu, aber bleibe nicht dort stehen. Du hast viele Möglichkeiten, deinem Kind Liebe, Nähe, Geborgenheit und Trost zu geben, auch wenn du nicht mehr stillst. Sei stolz auf die enge Bindung, die Ihr habt, sie wird ein Leben lang Bestand haben und du hast deinem Kind den bestmöglichen Start geschenkt und hast so lange durchgehalten. Ein schlechtes Gewissen musst du ganz sicher nicht haben, ganz im Gegenteil! Sei umarmt, alles alles Gute für Euch Biggi
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