Katja-und-Knirps
Liebe Biggi, mein Sohn wird bald zwei und hat noch immer nachts nicht durchgeschlafen. Da ich leider alleinerzihend, bin kann ich einfach nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Also habe ich mich jetzt dazu entschlossen nachts abzustillen. Kurz zur Info: Mein Sohn isst ganz normal, danbeben stille ich ihn aber nach seiner Lust und Laune und bisher eben auch zum Einschlafen und nachts. Nun habe ich ihm in einem ersten Schritt gesagt, dass wir nur noch zuhause in Gegenwart eines bestimmten Stofftieres stillen, was er auch sehr schnell akzeptiert hat. Seit dem Wochenende habe ich ihm jetzt erzählt (hatte es auch schon vorher so angekündigt), dass wir nur noch in der Kuschelecke zusammen mit dem Stofftier stillen, und das heißt eben auch nicht nachts im Bett. Leider nimmt er weder Schnuller noch Stofftier. Man ließt oft in so einer Situation sei es das Beste der Vater würde die "Nachtschicht" übernehmen, damit das Kind nicht den Eindruck hat, die Mutter sei zwar da aber plötzlich gemein und wolle nicht stillen. Ich haben aber eben leider keinen Mann mehr, also mache ich das selbst. Ich will meinen Sohn nicht schreien lassen, aber wenn er Abends oder Nachts aufwacht und nicht bei mir trinken darf, stößt mich weg und will sich einfach nciht von mir berühren lassen. Also liege ich einfach neben ihm (wir schlafen im gleichen Bett), summe evtl. etwas, berühre ihn immer wieder sanft und nehme ihn in den Arm, sobald er das zulässt. Meist schreit und tobt er eine Weile und kommt dann irgendwann zu mir herübergekrabbelt, weint noch ein wenig und schläft dann ein. Allerdings muss ich dazu sagen, dass er nach nur wenigen Nächten tatsächlich schon viel seltner aufwacht, als früher. Aber weswegen ich das alles schreibe, ist etwas Anderes: Sobald er jetzt morgens aufwacht, fragt er nach seinem Opa oder der Oma und will (außer zum Stillen in der Kuschelecke) kaum noch von mir auf den Arm genommen werden und wenn ich ihn in die KiTa bringe, verabschiedet er sich nicht mal mehr von mir :( Ist das vermutlich nur vorübergehend, oder kann es sein, dass ich unsere Beziehung gerade nachhaltig geschädigt habe? Ich habe diesen Schritt jetzt gemacht und will auch nicht mehr zurückgehen, denn dann wirds beim nächsten Mal bestimmt noch schwerer. Und ich möchte wirklich einfach mal wieder schlafen, ich bin so erschöpft... Ich mache mir sowieso immer große Sorgen um meinen Schatz, weil er seinen Papa, den er so geliebt hat, verloren hat. Was kann ich tun, damit er sich jetzt nicht auch noch von der Mama ungeliebt und verlasen fühlt? Ich bin so traurig... Vielen Dank und alles Liebe, Katja
Liebe Katja, WENN Du wirklich überzeugt bist, dass Du so nicht weitermachen kannst, dann ist das OKAY!!!! Dein Baby spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Es wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie es in diesem zarten Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Baby ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Es ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihr und sei du ruhig und klar, so dass er sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald er sich etwas beruhigt hat. Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es... Wenn dich die Schuldgefühle allerdings so sehr plagen, wäre es vielleicht sinnvoll, wenn Du einmal mit einem Therapeuten sprechen würdest. Dieser kann dir helfen, mit dir selbst ins Reine zu kommen und vor allem zu erkennen, dass Du nicht nur eine gute Mutter bist, wenn Du stillst. Bei einem Münchener Psychologen und Arzt, S.K.D. Sulz fand ich in einem Buch einen sehr heilsamen Abschnitt: "Wir Eltern sollten den Mut haben, uns Versäumnisse einzugestehen. Ja, wir haben gravierende Entwicklungshemmungen unserer Kinder verursacht. Das ist nicht zu leugnen. Aber Verursachung ist nicht gleichbedeutend mit Schuld. Wir sind nicht schuld an den Grenzen unserer eigenen Persönlichkeitsentwicklung. Wir sind nicht schuld an einer eventuellen finanziellen Not, an eigener Arbeitslosigkeit, an der Not des Alleinerziehens nach einer Scheidung, an sonstigen gesellschaftlich oder politisch bedingten Stressoren, denen wir so ausgeliefert sind, dass zu wenig für unsere Kinder übrigbleibt. Wir sind zwar Mutverursacher, aber wir sind nicht schuld an Vergangenem. Und wir tragen Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft." (aus "Als Sisyphus seinen Stein losließ. Oder: Verlieben ist verrückt!", S.K.D. Sulz, CIP Medien 1999) Nur Mut, Babys sind Gott sei Dank mit einer gewissen Robustheit ausgestattet und verzeihen und vergessen schnell. LLLiebe Grüße Biggi
Katja-und-Knirps
Danke liebe Biggi, irgendwie ich mich jetzt nach Deiner Antwort schon etwas besser. Ganz liebe Grüße ~~
...das freut mich sehr.....lass dich ml schnell virtuell umarmen von mir ;-) Biggi
zweizwerge
Liebe Katja, von mir eine statistisch nicht signifikante, aber vielleicht tröstliche Beobachtung - ich hab Zwillinge, und wir haben ihnen, weil ich auch nicht mehr konnte, mit etwa einem Jahr zugemutet, nachts (nach und nach, tageweise, zuerst gab's was ab 12, dann ab 2, dann ab 4, dann gar nicht) nicht mehr zu trinken. Kind A hat dabei der Papa betreut, Kind B ich. Und seitdem ist mir immer wieder aufgefallen, dass Kind A eher ein Papakind ist, Kind B ganz klar ein Mamakind. Demnach denke ich, dass es die Anwesenheit und das Trösten bei so einem fiesen Erlebnis wie nachts nichst mehr zutrinken bekommen in diesem Fall eher die Bindung gestärkt hat. Ich persönlich fand es auch eher leichter, selbst dabei zu sein als die Proteste von nebenan zu hören, aber das ist sicher Geschmackssache. Dein Kind ist größer und erlebt es vielleicht deshalb auch anders, vielleicht kannst Du ja zusätzlich erklären, dass die Brust nach so vielen Nächten Stillen sich auch ausruhen und auch schlafen muss, vielleicht deshalb auch zum Aufmuntern das Kuscheltier braucht, um zu Stillen? Übrigens hab ich ein paar Wochen danach für Kind B nochmal erlaubt, dass es morgens ab 4 Uhr noch einmal trinkt, weil es sonst die nächsten 2 Stunden sehr unruhig geschlafen hat und es mit einmal Stillen viel besser war. Ein paar Monate später konnte es darauf auch verzichten (auch mit Protest, aber nicht so schlimm) Ich drück die Daumen, dass er seine Liebe zu Dir bald wieder zeigen kann!
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