Saugverwirrung

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Saugverwirrung

Liebe Biggi Bereits letzte Woche hast du mir super geholfen, sodass ich nun wieder überzeugter nach Bedarf stille und mich mit der Beikost nicht stressen lasse. Dennoch habe ich schon das nächste Problem am "Start": Wie bereits bei meiner letzten Frage erwähnt, trinkt meine Tochter (6 Moante) im Moment eher schlecht, d.h. reisst den Kopf weg, schaut umher, beginnt zu weinen, setzt wieder an, zieht ein/zwei Mal, reisst den Kopf wieder weg etc etc.... In der Nacht funktioniert es etwas besser, aber auch dann habe ich das Gefühl, dass sie nicht wirklich etwas trinkt. Ich bin echt verunsichert... Verhält sie sich so, weil die Milch zu wenig schnell einschiesst? Habe bereits versucht, die Brust vor dem Stillen etwas zu massieren / auszustreichen, damit es schneller fliesst - bringt nichts. Tagsüber gebe ich meiner Tochter hin und wieder etwas Wasser aus ihrem Trinkbecher (ein auslaufsicherer "Schnabelbecher", bei dem man ziemlich ziehen muss, bis etwas kommt). Dies, weil sie ständig an meinem Wasserglas rumfummelt, sobald ich selber etwas trinke und sie dann vom Glas auch ganz gierig und interessiert trinkt. Kann es sein, dass sie vom Trinkbecher eine Saugverwirrung bekommen hat? Oder lege ich sie gar zu häufig an? Sie bekommt ca. 8 mal und mehr in 24h die Brust, in der Nacht um ca. 22.00h / 01.00 / 04.00. Wobei ich auch in der Nacht manchmal nicht sicher bin, ob sie tatsächlich Hunger hat. Sie beginnt urplötzlich zu weinen und lässt sich nicht mehr beruhigen. Lege ich sie an, wird sie ruhiger, aber trinkt wie gesagt meiner Meinung nach kaum etwas. Heute morgen habe ich versucht abzupumpen, als sie sich wieder so aufgeregt hatte, es kam auf jeden Fall noch Milch, aber leider ist genau dann die Pumpe ausgestiegen, so dass ich nicht sagen kann, wieviel... Was meinst Du, wie soll ich weitermachen? Einfach mal etwas weniger häufig die Brust anbieten, bis der Hunger gross genug ist? Den Trinkbecher weglassen? Da die Kleine ja leider nicht so gut zunimmt, steigt meine Angst natürlich wieder, dass sie nicht mehr satt wird... Einmal mehr lieben Dank für deine Hilfe. Malena

von Malena am 27.07.2012, 08:42



Antwort auf: Saugverwirrung

Liebe Malena, das ist ein ganz typisches Verhalten für Babys im Alter deiner kleinen Maus, und es ist eine Phase, wo sie Geduld üben müssen - und du Zuversicht :-) Leg sie nicht häufiger an, als sie selbst nach der Brust verlangt, und vermittle ihr dabei "es ist alles ok", bleibe selbst geduldig und positiv, damit sich das auch auf dein Kind übertragen kann. Der Trinkbecher sollte keine Gefahr darstellen, und es ist gut möglich, dass ein Säugling mal eine Weile lang unruhiger, kürzer, weniger an der Brust trinkt, ohne dass das ein Grund zur Sorge sein muss. Wichtig sind diese Zeichen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, kann man davon ausgehen, dass das Baby genug Milch bekommt. Du schreibst, deine Kleine nimmt nicht so gut zu. Bist du informiert, dass Babys nicht linear sondern in Schüben zunehmen, und dass sich die Gewichtszunahme mit steigendem Alter verringert (zum Glück!!). Die durchschnittliche Gewichtszunahme einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt 85 bis 142 Gramm wöchentlich und ist bei einem sechs Monate alten Baby natürlich eher am unteren Ende angesiedelt. Nimmt sie weniger als 80 Gramm pro Woche zu? Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 27.07.2012



Antwort auf: Saugverwirrung

Liebe Kristina vielen herzlichen Dank für deine rasche Antwort. Schon mal gut zu hören, dass dieses Verhalten typisch ist... Sie hat in drei Wochen 220g zugenommen, 60g / 80g / 80g, die letzte Messung liegt allerdings 2 Wochen zurück, da die Beratungsstelle, wo sie normalerweise gewogen wird, Sommerpause hat. Ich weiss nicht, ob ich mich verrückt machen und sie bei mir zu Hause wiegen soll, da dies doch unterschiedliche Waagen sind... Ich werde Sie also nicht häufiger anlegen und hoffe, dass diese Phase bald vorüber ist. Ansonsten ist sie aufgeweckt, fröhlich und macht einen vitalen Eindruck... Lieben Dank Euch, Malena

von Malena am 27.07.2012, 15:55



Antwort auf: Saugverwirrung

Liebe Malena, ich drück die Daumen :-) Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 27.07.2012



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