Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Saugverwirrung Frühchen (noch im Krankenhaus)

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Saugverwirrung Frühchen (noch im Krankenhaus)

Mamu84

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Liebe Biggi, ich bin seit 5 Jahren stille Mitleserin und habe in diesem Zeitraum viele wertvolle Tipps von dir bekommen. Vielen Dank dafür :-) Vor 4 Wochen wurden wir Eltern unseres 3. Kindes. Die anderen beiden (5 und 2) habe ich jeweils 1.5 Jahre ohne Probleme und mit viel Begeisterung gestillt. Unser 3. Kind kam nun völlig außerplanmäßig 8 Wochen zu früh auf die Welt und wog bei Geburt nur 930g (jetzt 1500). Er wird per Magensonde und zunehmend auch Flasche ernährt und bekommt 6x40ml abgepumpte Muttermilch zgl. FMS Pulver. Ich habe von Anfang an klar gemacht, dass ich auch diesmal stillen möchte. Da wir noch 2 andere Kinder haben kann ich aber täglich nur stundenweise im Krankenhaus sein. 2 mal habe ich jetzt auch hier übernachtet in einem Eltern-Kind Zimmer. Ich lege ihn dann oft vor den Mahlzeiten an, aber er schafft in 30 min immer nur so 10ml an der Brust. Mir fällt auf, dass er motiviert ist, aber kaum was rausbekommt. Er saugt auch, aber ich glaube mit der falschen Technik. Das frustriert ihn und er wird dann immer ganz wild mit dem Mund und brüllt die Brust an. Ich frage mich mittlerweile, ob er eine Saugverwirrung hat. Danach ist er immer ganz erschöpft und schafft die Flasche nicht mehr bzw nur noch ganz wenig. Das wiederum nervt die Schwestern hier, denn es geht einzig darum, dass unser kleiner Sohn lernt mit stabiler Atmung eine Flasche zu leeren, damit er die Magensonde möglichst schnell los wird. Man hat mich also gebeten, nur noch kurz anzulegen und ihn nicht zu überfordern. Nachts soll ich am besten gar nicht mehr stillen. Mittlerweile bin ich frustriert und könnte nur noch weinen. Ich habe Angst, dass wir an der Flasche hängen bleiben. Mich nervt das ganze Abpumpen ungemein und ich möchte unbedingt, dass er lernt an der Brust zu trinken, damit wir möglichst bald nach der Heimkehr aus dem Krankenhaus zum Volstillen übergehen können. Wir werden wohl in etwa 2 bis 3 Wochen entlassen. Soll ich das Thema Stillen besser gleich auf die Zeit danach fokussieren und mich jetzt nicht stressen? Oder was könnte ich jetzt hier im Krankenhaus schon tun, um ihn mehr an die Brust zu gewöhnen? Wie gesagt: ich glaube es ist eine Mischung aus fehlender Kraft bei ihm, aber auch falscher Technik (er nimmt die Brustwarze nicht weit genug rein). Lieben Gruss Melanie


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Liebe Melanie, ich kann deinen Frust sehr gut verstehen. Tatsächlich ist jetzt gerade aber das wichtigste, dass dein Kleiner zunimmt und bekommt, was er braucht an Nährstoffen. Frag doch mal, ob es in der Klinik eine IBCLC gibt, die dich unterstützen kann. Wenn nicht, frag bei der Krankenkasse nach, ob sie dir eine Beratung durch eine IBCLC bezahlen würden (spart immerhin auch der KK viel Geld, wenn dein Baby gestillt werden kann und dadurch die gesundheitlichen Vorzüge genießt). Im Netz findest du IBCLCs unter https://www.bdl-stillen.de/stillberatungsuche.html Schau, wer in deiner Gegend ist und rufe dort an. IBCLCs bieten professionelle (und daher eben auch kostenpflichtige) Stillberatung, auch medizinische!! Es lohnt sich auf jeden Fall. Ja, jetzt muss vielleicht das Stillen hintan gestellt werden, weil anderes wichtiger ist. Das heißt aber nicht, dass du ihn nicht wirst stillen können, wenn er kräftiger und neurologisch gut entwickelt ist. Lieben Gruß, Kristina


zweizwerge

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Liebe Melanie, fühl dich erstmal ganz lieb gedrückt! Leider kann ich zu Deiner Hauptfrage, zur Saufgverwirrung, nichts sagen - hatten wir zum Glück nicht. Aber ich kann Deinen Wunsch, voll zu stillen, sehr gut verstehen, und möchte Dir Mut machen durchzuhalten, auch wenn das Pumpen nervig ist! Haben sie in dem Krankenhaus eine ausgebildete Stillberaterin, die mal mit draufschauen kann und Dir Tipps geben kann, oder kannst Du eine mitbringen? Du bist ja erfahren, wenn Du vermutest, das die Technik nicht ganz richtig ist, dann wird das wahrscheinlich so sein... Behaupten sie, ein stillfreundliches Krankenhaus zu sein? Ich erinnere mich, dass die Schwestern auf der Intensivstation bei uns auch das Stillen gar nicht mochten - viel zu anstrengend für das Frühchen, bringt das Kind durcheinander, trinkt ja sowieso keine nennenswerten Mengen usw. Eine hab ich dann schließlich gefunden, die mich unterstützt hat. Auf der Neo (andres Krankenhaus) war es dann besser, aber die beste Unterstützung hatte ich dann schließlich von meiner Hebamme, als wir nach einem Monat endlich daheim waren. Ich würde auf das Differenzwiegen vor und nach dem Stillen nicht besonders viel geben. So genau sind die Waagen gar nicht. Vielleicht schafft er danach auch einfach weniger, weil er nämlich doch eine Menge getrunken hat? Ist er vielleicht am Anfang motiviert, und Du kannst das Stillen gegen Flasche tauschen, wenn er anfängt, frustriert zu sein? Kannst Du per Brustmassage mithelfen und vor dem Stillen auch die Brust massieren? Kurz vor dem Vollstillen habe ich ein (vor der Hebamme geliehenes) Brusternährungsset ausprobiert. Dabei kommt zusätzlich zum Trinken abgepumpte Milch aus einem kleinen Schlauch, den man an der Brust festtapt, dazu, so dass das Baby beim Trinken mehr bekommt und ein Erfolgsgefühl hat. Das war zwar mit Zwillingen gleichzeitig etwas friemelig, aber vielleicht war es der Durchbruch? Oder sie waren einfach nur ungefähr bei ihrem Geburtsdatum angelangt und deswegen einfach kräftig genug, um ordentlich zu trinken... Ich hoffe, Biggi oder Kristina haben noch gute Tipps für Dich! Auf jeden Fall drück ich Dir sehr die Daumen!


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