Mitglied inaktiv
Hallo! Unsere kleine Tochter ist jetzt 14 Wochen alt und ich habe vor sie bis zum 6.Monat zu stillen. Ich bin selbst Allergikerin und möchte dies meinem Kind wenn möglich ersparen. Seit einer guten Woche will sie Abends nicht mehr alleine in ihrem Kinderbett einschlafen und schreit sich die Kehle aus dem Hals. Mein Schwiegermutterdrachen ist der Meinung, dass die Kleine mittlerweile doch alt genug wäre Beikost zu bekommen. "Die Arme wird nicht satt!!" Woran erkenne ich, dass sie nicht satt wird. Sie kommt tagsüber alle 3-4 Stunden und schläft recht viel. Nachts hat sie bis vor einer Woche ihre 7-8 Stunden geschlafen, jetzt kommt sie alle 3 Stunden nachts. Ich möchte aber eigentlich nicht beifüttern. Hilfe was soll ich tuen? Hat meine Schwiegermutter etwa recht? Ich lasse mich aber auch immer von ihr verunsichern. Danke im voraus Gruß Melanie & Little Hannah
? Liebe Melanie, nein, die Schwiegermutter hat nicht recht, denn ein 14 Wochen altes Baby ist definitiv zu jung für Beikost und außerdem sind Schlafen und Ernährung zwei verschiedene Dinge, abgesehen von einem Kind, das wirklich Hunger leidet - und das ist in unserer Gesellschaft der Ausnahmefall. Es ist vollkommen normal, dass ein Baby nicht alleine einschlafen will. Von der Natur ist es für ein Baby und Kleinkind nicht vorgesehen, dass es alleine (ein)schläft. Genau so wenig wie es „normal" ist, dass ein Baby oder Kleinkind durchschläft, denn das ist lediglich eine Wunschvorstellung der Eltern. Man muss ein Kind nicht lehren, alleine einzuschlafen und alleine in einem Bett zu schlafen, sondern es genügt, ihm die Nähe zu geben, die es braucht und abzuwarten, bis es von selbst so weit ist, dass es diese Nähe nicht mehr in dem Maße braucht. Es ist vollkommen normal, dass ein Baby an der Brust der Mutter einschlafen will und überhaupt in ihrer Nähe sein mag. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Das Problem ist der „Denkfehler" vieler Menschen in unserer Gesellschaft, die erwarten, dass ein Baby ab einem bestimmten - möglichst frühen - Alter durchschlafen und alleine schlafen müsse. Babys und Kleinkinder wachen seit Urzeiten nachts immer wieder auf. Da unserer Kinder mit dem gleichen genetischen Programm auf die Welt kommen wie vor Tausenden von Jahren, verhalten sie sich auch so, wie das Babys von Anbeginn der Menschheit getan haben. Das „passt" aber nicht unbedingt in unsere Vorstellung des „modernen Menschens". Deshalb wird das Thema „Durchschlafen" für Eltern mit zu den wichtigsten Themen in unserer Gesellschaft gemacht. In anderen Kulturen, in denen es als normal angesehen wird, dass Babys und Kleinkinder nachts aufwachen, wird überhaupt nicht so ein Aufhebens um dieses Thema gemacht - und den Erwachsenen und Kindern geht es nicht schlechter als bei uns - eher im Gegenteil. Ehe Sie sich jetzt also total verrückt machen (lassen) schauen Sie sich Ihr Kind einmal in Hinblick auf die folgenden Punkte an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sollten diese Punkte wider Erwarten nicht erfüllt sein, dann wenden Sie sich bitte an eine Stillberaterin vor Ort und Ihre Kinderärztin/arzt, die mit Ihnen gemeinsam überlegen, wie Sie vorgehen können, um Ihre Milchmenge an den Bedarf Ihres Babys anzupassen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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