Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Probläm beim zufüttern

Frage: Probläm beim zufüttern

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Hallo Allerseits, meine Sohn ist jetzt 7 1/2 Monate alt und ich versuche bereits seit ca. 6 Wochen langsam abzustillen, d.h. ich füttere mittags zu. Das klappt aber gar nicht. So sieht unser Tagesablauf aus: Zurzeit stille ich morgens gegen 6h Das 1. mal dann über den Tag verteilt alle 2 bis 3h. Gegen 12 Uhr füttere ich dann zu (max. 4 kleine Löffel isst meine Kleine - von Möhre über Pastinake und Apfel Pfirsich habe ich schon alles probiert, nichts wird richtig angenommen). Den Mund macht sie so gut wie gar nicht auf, es funktioniert nur mit Trick. Zu Bett geht er ca. um 19h und kommt dann gegen 12h das erste mal danach noch ein zwei mal die Nacht was aber momentan öfter wird. Ich vermute er stillt seinen mehr bedarf. Mein Sohn ist sehr Groß und dünn und sollte laut Kinderarzt dringend zugefüttert werden. Ich habe gehört, dass Kinder nach dem vollendeten 6. Monat eigentlich nachts keine Mahlzeit mehr brauchen - würde gern mal wieder besser schlafen... HILFE! Was muss ich ändern/tun?


Biggi Welter

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Liebe 29, selbst voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Ein Kind, das lange jegliche feste Nahrung verweigert, kann aber wohl kaum zum Essen gezwungen werden, denn: was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, umso schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. Die Situation dürfte bei euch jetzt schon so angespannt sein, dass es sehr viel Geduld und Ruhe brauchen wird, um wieder eine Entspannung zu erreichen, so dass dann mit vieeeeeel Geduld und ganz ohne Druck das Thema feste Nahrung erneut angegangen werden kann. Verweigert ein Kind deutlich länger jegliche Beikost, ist es allerdings sicher nicht verkehrt, das Kind genauer anzuschauen und eventuell auch die Eisen und Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. Bitte also zum einen Geduld bewahren, dem Kind fingergerechte Nahrung und gemeinsames Essen am Familientisch und mit anderen Kindern (Nachahmungseffekt) anbieten und einmal von der Kinderärztin/arzt nachschauen lassen. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Gerade auch weil Ihr Baby anscheinend zu den Leichtgewichten gehört, sollten Sie keinesfalls versuchen, auf die nächtlichen Stillmahlzeiten zu verzichten! Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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