Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, meine Tochter ist nun 5,5 Monate alt. Ich wollte sie gerne 6 Monate voll stillen und danach langsam mit der Beikost beginnen. Seit gestern habe ich das Gefühl nicht mehr genug Milch zu haben. Meine Tochter trinkt ein paar Minuten, dann lässt sie die Brust los um sie dann wieder anzusaugen und das auf beiden Seiten. Man merkt, dass sie nur noch saugt aber nicht schluckt. Sie war dabei weinerlich und nervös. Wenn ich dann auf die Brust drücke, kommt nur noch ganz wenig Milch oder gar keine mehr. Das war bisher nicht so. Ich habe ihr dann gestern nach der Abendmahlzeit eine Flasche mit abgepumpter Milch angeboten (die habe ich vorrätig einegfroren für den Notfall), davon hat sie aber nur 40ml getrunken und ist dann wieder eingeschlafen. Sie hat dann wie immer bis um 5.30 Uhr durchgeschlafen. Eigentlich ein Zeichen, dass sie wohl nicht mehr hungrig war. Morgens hatte ich dann genug Milch. Ich habe heute extra viel getrunken aber im Laufe des Tages wurde es dann wieder weniger und bei der Abendmahlzeit um 20.00 Uhr das gleiche Spiel. Diesmal hat sie die Flasche mit der abgepumpten Milch allerdings gänzlich verweigert. Ich denke, ein Säugling, der durchschläft und nach dem Stillen nicht weint, müsste eigentlich satt sein, oder? Was mich allerdings sehr verunsichert, ist die Tatsache, dass ich gestern Abend noch abpumpen wollte um den Milchvorrat wieder aufzufüllen und da kam ca. 4 Stunden nach der letzten Milchmahlzeit so gut wie gar keine Milch (ca. 20 ml) aus beiden Brüsten. Kann man von heute auf morgen keine Milch mehr produzieren obwohl sich an den Trinkgewohnheiten des Babys (sie kommt alle 2-3 Stunden) nichts verändert hat? Muss ich ggf. mit künstlicher Milch zufüttern.? Das wollte ich eigentlich vermeiden. Aber wenn ja, welche Milch nimmt man da? Kann ich die Premilch verwenden (hatte mir ganz am Anfang mal sicherheitshalber eine Packung zugelegt)? Kannst Du eine Marke empfehlen? Ich müsste mir dann ja über die Feiertage sicherheitshalber einen kleinen Bestand zulegen. Kann es überhaupt sein, dass mein Kind zuwenig Nahrung bekommt, ohne dass es sich beschwert? Der Kinderarzt einer Bekannten sagt ja, ich bin da aber skeptisch.... Vielen Dank im Voraus und ein paar geruhsame Feiertage.
Liebe Tibi75, wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch ein Milchpumpe ausgelöst wird. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Das Nervensystem eines Babys ist ständigen Reizen ausgesetzt und während des Tages sind das viel mehr Reize als in der Nacht. So ist es nicht erstaunlich, dass sich bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend einiges aufgestaut hat und das Kind dann „über" reizt ist und sich wieder abreagieren und beruhigen muss. Dazu kommt, dass auch die Mutter nach einem langen Tag ebenfalls mehr oder weniger stark belastet und gestresst ist und sich die Gefühle und Stimmung der Mutter auf das Kind übertragen. Es kann also sein, dass dein Baby einfach überreizt und nervös ist und deshalb weint. Ob dein Kind gedeiht kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein und Du solltest dein Kind am Abend einfach noch einmal anlegen. Auch wäre es sicherlich sinnvoll, wenn Du dich einmal an eine Kollegin vor ort wenden würdest, die dein Kind beim Stillen SEHEN kann und so sehr viel gezielter beraten kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen!? LLLiebe Grüße, auch dir frohe Weihnachten! Biggi
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