Mitglied inaktiv
Ein herzliches Hallo :-) Meine Frage an Sie ist: Was kann ich tun wenn meine Tochter ( 8 Wochen) beim Stillen nicht richtig saugt, sondern mehr nuckelt? Meistens hängt sie dann sehr lange an meiner Brust weil ich nicht möchte das sie hungrig einschlafen muß! Eine Bekannte rät mir ich sollte sie einmal hungern (schreien) lassen, damit sie sich das nuckeln abgewöhnt. Also das bringe ich einfach nicht über´s Herz! Mein Muttergefühl sagt mir das sie vielleicht beim Nuckeln meine Nähe braucht und wenn sie hungrig ist wird sie sowieso fester an meiner Brust ziehen! Liege ich mit meinen inneren Gefühlen richtig, oder hat meine Bekannte recht wenn sie mir zu solch "harten" Mitteln rät? Noch unangenehm ist, wenn sie nicht ordentlich saugt, dann habe ich am Abend wenig Milch! Ich hoffe sie können mir helfen... DANKE Stubsy
? Liebe Stubsy, es gibt für das Wort „Nuckeln" auch einen wissenschaftlichen Ausdruck: non-nutritives Saugen. Dieses non-nutritive Saugen dient - wie der Begriff schon ausdrückt - nicht der Ernährung, ist aber trotzdem wichtig und Ihr Gefühl ist richtig. Die meisten Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis, das ebenfalls gestillt werden sollte und zwar an der Brust. Die Verlockung kann sehr groß sein, dazu einen Schnuller anzubieten oder auch künstliche Säuglingsnahrung zu geben, aber die Risiken, die der Schnuller mit sich bringt, sollten immer bedacht werden. Es ist nicht das Baby, das den Schnuller braucht, sondern es sind die Eltern, das sollte sich jede Mutter und jeder Vater bewusst machen. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: • Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. • Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. • Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. • Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. • Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. • Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein „schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. Ich gehe übrigens nicht davon aus, dass Sie am Abend wirklich zu wenig Milch haben. Viele Mütter glauben dies, weil das Kind am Abend „Marathonstillen" veranstaltet. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. In gewissen Altersstufen kommt es dann auch zu Wachstumsschüben, bei denen das Kind schier ununterbrochen gestillt werden mag. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Damit Sie sich keine Sorgen machen müssen, ob Ihr Kind gedeiht, liste ich Ihnen hier einmal die Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby auf: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt, dann gedeiht ihr Baby gut und bekommt auch die Milch, die es braucht. Solange Ihr Kind gut gedeiht, ist es nicht notwendig einzugreifen. Es für Mutter und Kind langfristig besser, wenn Sie sich Zeit lassen und so beide allmählich in das neue Leben hineinwachsen. Ihr Baby wird nicht ewig dieses Verhalten zeigen, sehr bald schon wird es an der Brust geschickter werden und auch sonst reifer und das Stillen und der sonstige Alltag werden einfacher werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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