Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Noch 2 Frage zm Stille und Beikost

Frage: Noch 2 Frage zm Stille und Beikost

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Noch eine Frage: Ich würde mein Baby ja gerne hauptsächlich stillen (5,5 Monate), mein KIA sagte mir bei der letzten Untersuchung, dass ich mit Beikost, worin Fleisch enthalten ist, anfangen sollte, da das Baby jetzt mehr Eisen benötigt und es durch die Muttermilch nicht ausreichend bekommt. Ich habe dann angefangen ihm, fast jeden Mittag auch einen Karotten-Kartoffel-Fleischbrei zu geben, den er gerne ist, halbes Gläschen. Habe aber jetzt ein schlechtes Gewissen, weil ich denke, dass die Muttermilch viel besser gewesen wäre, als der Brei? Oder? Sollte ich ihm weiterhin Brei geben oder kann ich auch noch paar Wochen darauf verzichten und ihn wieder nur weiterstillen? Meine nächste Frage ist: Wir haben frische Äpfel aus dem Garten und ich würde die gerne für den Kleinen als Vorrat zu Kompott oder auch püriert einfrieren. Kann ich für den Kompott auch die Gemüsebreigläschen verwenden und für das Einfrieren die Becher, die gibt es ja jetzt von Alete Naturnes oder von Hipp Menüs? Sind halt diese Kunststoffbecher.


Biggi Welter

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Liebe linda123, es ist möglich ein Kind deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren. Die Hauptsorge, die dann in Bezug auf Mangelerscheinungen erwähnt wird, ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen. Eisenmangel lässt sich nur über eine Blutuntersuchung feststellen. Blässe oder andere äußere Anzeichen können ein Hinweis sein, aber es kann genau so gut sein, dass das Kind von Natur aus einfach ein blasser Typ ist. Ein Eisenmangel ist bei einem Stillkind im Alter von fünf Monaten extrem selten. Welchen Eisenwert eine Frau in der Stillzeit hat, ist für das Kind nicht von Bedeutung, da der Eisengehalt der Muttermilch nicht in Abhängigkeit vom Eisenwert der Mutter steht. Der Eisengehalt der Muttermilch lässt sich auch nicht über die Ernährung oder die zusätzliche Einnahme von Eisenpräparaten steigern und viele Babys reagieren auf Eisenpräparate, die die Mutter nimmt mit Bauchproblemen. Muttermilch hat nur einen sehr niedrigen Eisengehalt, dieses Eisen kann aber überaus gut verwertet werden. Zusammen mit dem gespeicherten Eisen, das das Kind hat, reicht dies meist für die ersten sechs bis neun Monate aus, wenn es sich um ein voll ausgetragenes Kind handelt. Bei der LLL Europakonferenz in Nottingham hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema "Essen" gehalten. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Da Ihr Baby das Fleisch aber gerne mag, ist es sicherlich in Ordnung, wenn Sie Fleisch anbieten und zusätzlich stillen. Wenn die Becher gut verschlossen werden können, können Sie diese sicherlich zum Einfrieren nehmen. LLLiebe Grüße, Biggi


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