Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nicht stillen dürfen nach krankenhausaufenthalt

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nicht stillen dürfen nach krankenhausaufenthalt

NicoleS

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Liebe Biggi, liebe Kristina, Ich hoffe sehr, dass ihr einen Rat für mich habt. Ihr habt mir in den letzten Jahren schon so oft mit euren wertvollen Beiträgen geholfen, doch gerade finde ich für mich leider keine passende Antwort. Bis vor fast einer Woche habe ich meine 15 Monate alte Tochter noch so oft gestillt wie sie wollte und das sollte eigentlich auch so bleiben. Sie isst gut und trinkt gut aber gerade zum Einschlafen und in der Nacht war stillen nicht wegzudenken. Jetzt bin ich seit 6 Tagen im Krankenhaus - natürlich ohne mein Kind - und bekomme wg sehr starken Schmerzen Medikamente die nicht stilltauglich sind. Mit ibu und Paracetamol war einfach nichts zu machen. Meine kleine hat sich zu Hause recht schnell mit einer Milchflasche arrangiert und es klappt bisher beim Papa besser als erwartet. Sie hatte ja auch leider keine Wahl... Jetzt habe ich mit einer elektr. Pumpe in letzter Sekunde wahrscheinlich eine Brustentzündung verhindern können und von Tag zu Tag wird meine Milch auch deutlich weniger. Jetzt habe ich aber total Angst mit diesen Medikamenten entlassen zu werden und meiner Maus zu Hause die Brust nicht geben zu dürfen. Wie soll ich das denn machen? Mama endlich wieder da und trotzdem nicht stillen dürfen. Ich finde diese Vorstellung ganz grausam. Ich habe es hier schon versucht ohne die Medikamente aber ich schaffe es nicht und es ist in den nächsten Wochen auch keine schnelle Besserung zu erwarten. Ich weiß nicht ob ich überhaupt noch pumpen soll oder ob ich froh sein soll, wenn die Milch weg geht und meine Tochter zu Hause gar keine Möglichkeit mehr hat. Aber vielleicht würde ja auch trotzdem schnell wieder Milch kommen und das dürfte ja nicht passieren. Das eine Medikament ist zb erst nach 48h nicht mehr nachweisbar lt Embryotox. Ich weiß nicht wie ich mit dieser Situation nach Hause gehen kann und hab wahnsinnige Angst so hart sein zu müssen. Ich will das nicht und ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Tochter das auch nicht will. Die einzige Hoffnung ist von Tag zu Tag, dass ich es doch schaffe ohne diese Medikamente auszukommen und meine Milch wieder "sauber" zu bekommen bevor ich mein Kind in den Arm nehme. Habt ihr irgendeinen Rat für mich?


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Liebe NicoleS, ich würde mir unbedingt eine zweite Arztmeinung einholen und schauen, ob es eine stillverträgliche Alternative gibt. Leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Nicht jedem Arzt ist bewusst, dass im Beipackzettel oder in der "Roten Liste" in der Regel steht, dass ein Medikament in der Stillzeit nicht gegeben werden darf, obwohl es doch möglich ist. Darum kann und sollte sich dein behandelnder Arzt bei der Embryotox in Berlin gezielt beraten lassen!! Es ist dein gutes Recht, das auch von ihm abzufordern... Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Wenn Du magst, rufe ich Dich auch gerne an, schreib mir Deine Nummer an biggi@die-welters.de. Liebe Grüße Biggi


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