Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Krankenhausaufenthalt und Abstillen ja oder nein

Frage: Krankenhausaufenthalt und Abstillen ja oder nein

Steblau_87

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Hallo Frau Welter,  Mein Sohn ist 14 Monate alt und wird noch zum einschlafen und nachts gestillt. Das mache ich auch sehr gerne und hätte das auch noch beibehalten wollen.  Leider musste ich nun wegen eines Infekts ins Krankenhaus und bekomme hier Antibiotika, die absolut nicht stillverträglich sind. Diese muss ich dann auch weiter für einige Tage einnehmen, wenn ich wieder zuhause bin.  Ich pumpe hier etwas Milch ab, wenn ich merke dass die Brüste spannen, um einen Milchstau zu vermeiden und um den Milchfluss aufrecht zu erhalten. Zuhause schläft der kleine gerade durch getragen-werden ein und trinkt nachts auch ein paar schlucke aus dem Fläschchen (Wasser mit etwas Hafermilch für den Geschmack). Ich bin aber ja auch gerade nicht da und so hat er ja auch keine andere Möglichkeit. Er weint natürlich auch viel aufgrund der plötzlich neuen Situation.  Wie soll ich mich verhalten, wenn ich wieder zuhause bin aber noch nicht stillen darf? Haben Sie da einen Tipp?  Ich weiß nun auch nicht was ich weiter tun soll. Weiter Abpumpen, und nach Beendigung des Antibiotikums wieder die Brust anbieten? Oder "es dann einfach sein lassen"? Ich bin irgendwie unglücklich über das abrupte Ende der Stillbeziehung. Haben Sie einen Rat für mich?  VIELEN Dank! 


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Steblau_87, wenn du unglücklich bist, dann stille nicht einfach ab! Wie lange musst du das Mittel nehmen und wurde nach einer stillverträglichen Alternative geschaut! Es gibt stillverträgliche Mittel, die du nehmen kannst! Ich zitiere zum Thema aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ von Spielmann, Steinhoff, Schaefer: Antibiotika allgemein Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: Beeinflussung der Darmflora (ggf. „dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall), Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten, Entwicklung resistenter Keime, Sensibilisierung. Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993). Bei Fragen zur Vereinbarkeit und Dosierung von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Es ist dein gutes Recht, dass deine Ärzte sich beraten lassen, evtl. kann die auch Dr. Paulus aus dem Nebenforum schnell helfen! Lieben Gruß und gute Besserung! Biggi


Steblau_87

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Hallo Frau Welter,  vielen Dank für die schnelle und liebe Antwort.  Ich habe in der Klinik wohl Moxifloxacin bekommen und da hieß es ich durfte auch keinen Fall stillen, da das zu Gelenkschäden beim Baby führen kann. Jetztwurde ich nach Hause geschickt mit Azithromycin. Damit sollte ich laut Klinikarzt auch nicht stillen, meinte Hausärztin meinte aber, damit könnte ich weiterstillen. Das würde ich jetzt auch so machen.  Was meinen Sie, wie lange soll denn die Stillpause nach der letzten Moxifloxacin-Gabe sein?  Irgendwie sagt einem jeder Arzt was anderes und mit dem Thema Stillen sind die irgendwie oft überfordert habe ich das Gefühl ;-)   


Steblau_87

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Hallo,  vielen Dank für die Rückmeldung und die Links. Ich wollte nur kurz Rückmeldung geben, dass ich mich jetzt entschieden habe 24h nach der letzten Moxifloxacin-Gabe wieder zu stillen. Der Kleine hätte mir auch gar keine Chance gelassen, da hätte ich schon für die Nacht auszuziehen müssen :-)vUnter der Azithromycin-Gabe der nächsten Tage werde ich normal weiterstillen. Meine Hausärztin hat da auch grünes Licht gegeben. Falls irgendjemand mal vor einem ähnlichen Problem steht und diesen Beitrag findet, habe ich hier noch einen sehr interessanten Artikel zu dem Thema gefunden: Hale, T. W., & Baker, T. E. (2018). 20 Stillen und die Anwendung von Medikamenten. In Stillen und Muttermilch - Von den biochemischen Grundlagen bis zur gesellschaftlichen Bedeutung. The Global Health Network. https://doi.org/10.21428/3d48c34a.387b8cc2 Viele Grüße und einen schönen Abend 


Biggi Welter

Biggi Welter

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Guten Morgen  und DANKE für den Tipp! Alles alles Gute Biggi


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