Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliches stillen

Frage: Nächtliches stillen

Mamaeric78

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Ha llo, ich schreibe zum wiederholten Mal, weil ich echt langsam verzweifelt bin. Mein Sohn, jetzt mittlerweile 16 Monate will nachts immer noch alle 1-2 Stunden gestillt werden. Ich weiß es ist normal, ich kenne eure Standard Langtexte auswendig, habe Sears Bücher rauf und runter gelesen. Ich weiß dass Mütter die beste einschlafhilfe sind: aber ich kann nicht mehr!!!!!! Ich kann für meine anderen 5 Kinder nicht genug da sein, kann nicht konzentriert Auto fahren, werde depressiv etc. und das seit 16 Monaten. Ich habe es ausgehalten, gehofft und auf Besserung gewartet. Es wird eher schlimmer als besser. Das kann doch von der Natur auch nicht so gewollt sein, dass Mütter Jahre dauermüde sind. Schnuller nimmt er nicht, er schläft im Familienbett, musste niemals schreien. Ich will doch nur mal 3-4 Stunden am Stück schlafen. Das würde ja schon reichen. Alle sagen, ich soll nachts abstillen, aber ist das der einzige Weg? Ich will nicht, das er weinen muss. Wie traumatisch wäre es für ihn in diesem altern, wenn ich ihm nachts die Brust verweiger? Papa will er nachts gar nicht, da schreit er erst recht. Was haltet ihr von Gordon? Aber selbst dafür fehlt mir die Kraft. Tagsüber kann ich mich auch nicht richtig ausruhen, er schläft höchstens mal 45 min und das dann oft im Auto wenn ich seine Geschwister rumfahren muss. Es ist auch niemand da mir helfen kann. Ich möchte mein Leben unfein Kind wieder genießen können und nicht alles aus einer Brille von dauermüdigkeit sehen. Bitte schickt mir nicht eure standarttexte, die kenne ich und ich weiß das alles stimmt, was dort steht aber ich hab die Kraft nicht mehr so oft nachts geweckt zu werden. Bitte helft mir.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Mamaeric78, wenn eine Mama so sehr auf dem Zahnfleisch geht, dann ist das ebenso ernst zu nehmen, denn es soll sich ja keine Mutter aufopfern für ihr Baby, sie selbst soll auch glücklich und gesund sein!! Es kann also nötig sein, dem Baby beizubringen, dass Mama eine Stillpause braucht in der Nacht. Wie das funktionieren kann (aber nicht bei allen auch wirklich funktionieren wird, wenn sie eben noch nicht reif sind dafür), hat unter anderem Elizabeth Pantley einfühlsam erarbeitet. Ihr Buch "Schlafen statt Schreien" zeigt einen Weg auf, das Kind zum längeren Schlafen in der Nacht zu bewegen. Von ihr stammt etwa diese Idee zur Einführung einer "stillfreien Zeit": Mit 16 Monaten kann dein Kleiner vielleicht wirklich schon verkraften, ein paar Stunden lang in der Nacht nicht zu stillen, vor allem wenn er in der restlichen Zeit nach Bedarf gestillt wird und vielleicht auch ganz viel im Tragetuch sein darf. Ich würde ihn zunächst auch noch nicht ausquartieren, denn das kann zu viel werden für den Kleinen. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Auch die Ansätze von Gordon sind gut, aber im Moment könnte dir Pantleys Ratgeber am ehesten helfen. Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter. Ich wünsche dir von Herzen, dass Du bald länger schlafen kannst!!! LLLiebe Grüße Biggi


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