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Liebe Biggi, unser Joshua ist nun schon 18,5 Monate und ein ausgeglichenes Stillkind. Er schläft mit uns im Familienbett. Leider hat er wohl mein Schlafverhalten geerbt- er wacht sehr oft nachts auf (bis zu 10 Mal). Dies ist soweit in Ordung, nur ich stille in jedes Mal in den Schlaf. Nun bin ich verunsichert, inwieweit es ein Nähe-Geborgenheit Bedürffnis von ihm ist- oder Angewohnheit. Inwieheit sind da ihre Erfahrungen von anderen Müttern? Ich höre nur er sein ein verwöhnter Fratz... Gut das ist Blödsinn, aber wie sieht es mit dem Stillen aus? Jetzt habe ich mich sehr ungeschickt ausgedrückt- ich hoffe Sie verstehen mich trotzdem... Liebe Grüsse von Imke und Stilljunkie Joshua
Mitglied inaktiv
Liebe Imke, Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hoch geschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen. Leider verstehen manche Menschen (vor allem diejenigen, die selbst nicht oder nur sehr kurz gestillt haben) nicht, dass Stillen all das, was ich oben beschrieben habe und noch viel mehr bedeutet. Sie erkennen nicht, dass ein entsetztes, wütendes oder verletztes Kind an der Brust wieder den Weg zu sich selbst zurück findet und dabei auch noch sein Gesicht wahren kann. Es wird von der Mutter nicht bloßgestellt, sondern angenommen und kann sich in der sicheren Geborgenheit des Stillens wieder erholen und beruhigen. E ist nun einmal eine Sache der Einstellung, ob ich mein Kind als "Feind", der mich "drangsalieren" will ansehe und so schnell wie möglich diesem Kind klar machen will, dass ich am längeren Hebel sitze und in der Lage bin, es zu etwas zu zwingen, was dann für mich vielleicht von Vorteil ist, aber die Bedürfnisse und Persönlichkeit des Kindes in keinster Weise berücksichtigt oder ob ich das Kind und mich, ja die ganze Familie, als gleichberechtigtes "Team" sehe, in dem auf das schwächste Glied Rücksicht genommen wird und dem Kind und seinen Bedürfnissen Achtung entgegengebracht wird. Die meisten Mütter haben durchaus noch ein Gefühl dafür, was ihre Kinder brauchen und schaffen es, trotz aller Ratschläge von außen, doch ihrem Gefühl zu folgen. Einige Frauen haben zwar noch das Gefühl, dass ihr Kind Bedürfnisse hat, die gestillt (ist es nicht interessant, dass hier von "stillen" gesprochen wird) werden müssen, sind aber so verunsichert, dass sie gegen ihre innere Stimme handeln. Einen Menschen zu lieben bedeutet auch ihn zu achten und ernst zu nehmen. Kann man damit einem Menschen schaden? Wohl kaum. Die Empfehlungen von Stillexperten und auch von so einer renommierten Organisation wie der WHO lauten für die gesamte Stillzeit, dass nach Bedarf gestillt wird, auch bei einem älteren Baby oder Kleinkind (das heißt natürlich nicht, dass frau bei einem Kleinkind nicht doch gewisse Grenzen setzen kann). Wenn dein Sohn so weit ist, dass er alleine und ohne Brust einschlafen kann, dann wird er dies auch tun. Du wirst ihn nicht bis zu seiner Hochzeitsnacht in den Schlaf stillen: ). Mein mit Familienbett und Zuwendung "verwöhnter" Großer ist heute keineswegs ein Tyrann, sein Charakter ist sicher auch nicht verdorben und wenn ich ihn nicht hätte und er nicht so hilfsbereit und liebevoll zu seinen Geschwistern wäre, könnte ich oft nicht am Computer sitzen und Stillfragen beantworten. Ach ja, und er schläft schon seit sehr langer Zeit im eigenen Bett, ohne dass wir ihn ausquartieren mussten, er ist von selbst gegangen und abgestillt hat er sich ebenfalls schon sehr lange: ). Lass dich nicht irre machen und vertrau auf dein Herz, es bewährt sich. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
hallo imke!! mir gehts genauso! ich kann dich sooooo gut verstehen. zu dem thema kann ich das buch *auf der suche nach dem verlorenen glück* von jean liedloff empfehlen. halt durch, bine
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Hallo Bine, lieben Dank für Deine Antwort, ich würde Dir gerne ein, zwei Fragen stellen. Ich Dir mal meine Mailaddresse, vielleicht können wir in Kontakt treten? Imke.Carstens@gmx.de Danke und Liebe Grüsse Imke
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Liebe Biggi, ich danke Ihnen sehr für diese Antwort. Es tut so gut einmal zu hören, das wir es richtig machen. Mein Mann und Ich haben uns sehr verunsichern lassen, da wirklich unser GESAMTES Umfeld der Meinung ist wir machen es komplett falsch. Es kostet Kraft dagegen zu schwimmen, Kraft Dir wir und Joshua besser brauchen können. Lieben Dank Imke und Michael
Mitglied inaktiv
hallo imke! hier meine mail adr: sabine-semmler@web.de viele grüße von bine
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