Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

´Nächtliches Stillen und kein Ende in Sicht

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Frage: ´Nächtliches Stillen und kein Ende in Sicht

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Unser Sohn ist mittlerweile 2 Jahre und fast 3 Monate. Er wird noch zum Einschlafen und in der Nacht gestillt. Nun möchte ich ihn aber langsam abstillen. Er verlangt aber sehr vehement nach der Brust. " Mama Busi!" Wie schaffe ich es ihn langsam zu entwöhnen ohne ihn "leiden" zu lassen? Ist eine Beenden des Schlafens im Familienbett notwendig? Oder muß ich mich, wie von einer Freundin vorgeschlagen, räumlich von ihm trennen? ( Reise etc.)Mein Mann unterstützt mich bisher kaum. Was könnte er tun? Kannst du mir Tipps oder ErfaHRUNGEN SCHREIBEN? DANKE IM Voraus! Liebe Grüße Mia


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Mia, viele Menschen denken, dass Abstillen nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn" funktionieren würde, aber sie vergessen dabei, dass das Kind sehr trauern wird und zwar nicht nur um den Verlust des Stillens, sondern auch wegen der Trennung von der Mutter! Es ist beim Abstillen wichtig, dass das Kind erlebt, dass ihm zwar die Brust entzogen wird, nicht aber die Liebe und Zuwendung der Mutter und genau aus diesem Grund bin ich gegen solche Radikallösungen mit „räumlicher Trennung". Außerdem: Was machst Du, wenn dein Kind nach deiner Rückkehr voller Freude in deine Arme und auf deine Brust stürzt? Ich möchte Dir deshalb ein paar nicht so drastische Methoden ein Kind abzustillen beschreiben. Vielleicht findest Du etwas, was Dir zusagt. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Eine andere Möglichkeit nachts das Stillen einzuschränken ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Außerdem möchte ich dir das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das im Buchhandel, bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga-Stillberaterin und im Buchhandel erhältlich ist. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind. Ihr werdet sicher einen Weg finden, der für euch beide gangbar ist. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Mia, ich kann Dich gut verstehen. Mein Kleiner stillt auch nur noch nachts und zum Mittagsschlaf. Weil er aber erst ein Jahr alt ist und es mich noch nicht weiter stört, will ich es dabei belassen. Aber in meiner Stillgruppe ging es einer Mama genau wir Dir. Das Kind war auch schon älter. Sie hat mit dem Kleinen liebevoll geredet und ihm erklärt, dass sie wenn sie nachts stillt immer sooo müde ist am Tag. Sie hat das Kind gebeten, dass sie schlafen darf. Zur Unterstützung ist das Kind beim Papi im Familienbett geblieben und sie ist auf das Sofa gezogen. Ich weiß nicht, ob das Kind gewandert ist. Jedenfalls hat es nach ein paar Nächten guten Zureden seitens Papa und einer morgens besonders fröhlichen Mama keine Brust mehr gebraucht. Ich ja nicht wie es bei euch aussieht, aber wenn Du leidest MUSS Dein Parnter nachts herhalten. Das macht es Dir leichter. Er könnte dann z.B. das Kind vertrösten und ihm den Rücken kraulen o.Ä. Jedenfall wünsche ich Dir alles Liebe und Gute. Bitte brich nichts übers Knie. In einem Buch habe ich gelesen, dass alle "Schlafveränderungen" mind. zwei bis drei Wochen brauchen ehe sie richtig gefestigt sind. Und so lange kannst Du Dich beim besten Willen nicht von Deinem Kind trennnen. Es braucht bestimt viel Zeit und starke Nerven. Alles Liebe Bettina


Mitglied inaktiv

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o.T.


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