Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliches Stillen über Stunden

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nächtliches Stillen über Stunden

Christine8423

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Hallo, wir hoffen du kannst uns Rat geben. Unsere Tochter ist 18 Wochen alt. Ich stille sie voll. Lege sie tagsüber mehrfach an ca 6 bis 8 mal zu ca 30 Minuten. Seit einigen Wochen kommt es nun aber vermehrt dazu, dass unsere Kleine nachts stundenlang mit kurzen Pausen an der Brust trinkt und teilweise nuckelt. (Obwohl sie Tagsüber regelmäßig getrunken hat.) Teilweise habe ich das Gefühl, dass der Zeitraum sogar zunimmt. Um es grob zu beschreiben... Wir gehen zwischen 19 - 20 Uhr ins Bett (der Raum ist abgedunkelt und ruhig) und lege sie an ( ist schon ein Ritual geworden, sobald sie im Bett mit mir liegt bettelt sie nach der Brust) Vater kommt während des Stillens und wünscht Gute Nacht mit Kuss auf den Kopf und des Händchens. ( was ich aber teilweise unterbinde, um sie nicht beim trinken abzulenken) Es dauert dann teilweise bis 22-23 Uhr bis sie schläfrig von der Brust ablässt und ich sie dann ins Beistellbett legen kann. ( Die Versuche, sie vorzeitig von der Brust zu lösen, weil sie vermutlich nuckelt, misslingen. Auch Versuche mit verschiedenen Schnullern lehnt sie mit würgen ab Sobald sie dann wieder an der Brust ist, zieht sie auch wieder obwohl sie da bereits eine gute Stunde oder auch länger an der Brust war) Dann schläft sie manchmal ein bis zwei Stunden und das Prozedere beginnt von vorn, sodass ich nicht mehr als 2-4 Stunden Schlaf bis zum Morgen bekomme und meine Brustwarzen immer empfindlicher werden bzw. Schmerzen Ich weiß, dass es natürlich auch viele Entwicklungsphasen gibt und viele Eindrücke vom Alltag verarbeitet werden. Aber machen wir vielleicht etwas falsch, verwöhne ich sie indem ich sie solange an der Brust lasse , gibt es Möglichkeiten ihre Trinkphasen / Verweilphasen zu minimieren, damit ich etwas mehr Schlaf bekomme. Oder sollte ich mir eine Still - und Schlafberatung dazuholen. Vielen Dank vorab Chris


Biggi Welter

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Liebe Chris, Dein kleines Baby scheint ein großes Saug- und Nähebedürfnis zu haben und Du machst sicherlich nichts falsch. Schläft Dein Baby bei Dir im Bett? Wenn nicht, kannst Du mal ausprobieren, ob es besser wird, wenn Dein Baby ganz nahe bei Dir liegt. Manche Babys brauchen die Nähe und Wärme der Mutter und schlafen dann gleich viel besser. Und hast Du schon einmal den so genannten Kinn-Trick ausprobiert? Dabei legst Du, wenn Du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen…probiere es mal aus. Wichtig ist auch, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. • Nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann Dir auch Deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du etwas für Dich tust ... • Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit Deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“ Ich wünsche Dir, dass Eure Nächte bald länger werden und Du wieder zu Kräften kommen kannst. Herzlichen Gruß Biggi


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