siriusblvck
Hallo Frau Welter, ich bin mir bewusst, dass Sie dieses Thema sicher schon hunderte Male beantwortet haben und hoffe, dass Sie noch Kapazitäten für eine weitere Antwort haben, den jeder Fall ist ja sehr individuell. ich möchte gern meine 1,5 Jahre altes Kind nachts abstillen und zwar zwischen 23 Uhr (zu dieser Uhrzeit trinkt es immer, also nochmal stillen und dann nicht mehr) und 4-5 Uhr morgens. Ich bin sehr geschafft. Die ersten paar Monate hat es sehr gut geschlafen und ist auch nachts im 3 stündlichen Rhythmus aufgewacht um zu stillen, so wie tagsüber auch. Mit 5 Monaten circa hat sich der Rhythmus auf 1 Stunde in der Nacht verändert. Ich bin mir dessen bewusst, dass da die Schlafumstellung stattfindet. Leider hat es sich danach nicht wieder zurück reguliert, und wir stillen also seit 1 Jahr circa einmal pro Stunde in der Nacht. Ich möchte noch erwähnen, dass mein Kind mit 11 Monaten an Bronchitis erkrankt war und wir eine enorm schwierige Phase für 4 Wochen hatten, in der es nie mehr als 30 Minuten am Stück geschlafen hat und nur geweint. Nach der Gesundung gab es 1 Woche, in der der 3 Stunden Rhythmus wieder da war, sich aber leider nicht hielt. Schwer macht es für mich auch, dass es abgesehen von der Mahlzeit um 23 Uhr, (bei der es auch richtig viel trinkt, weswegen ich diese Mahlzeit nicht wegnehmen möchte,) leider keinen festen Rhythmus gibt. Mal wacht es nach 1 Stunde wieder auf, dann wieder erst nach 2 oder selten erst nach 3. Mein Körper kann sich also auf nichts einstellen. Ich gehe auch seit 3 Monaten wieder arbeiten und stehe darum 6:30 Uhr auf, so dass ich nicht morgens bis 7:30 Uhr liegen bleiben kann und nochmal Erholung zu finden. Mein Kind ist beim Papa zu Hause gewesen. Wir haben erst jetzt die Eingewöhnung gestartet, die super einfach war. Es geht jetzt immer für 2 Stunden vormittags zur Tagesmutter, die viel rausgeht. Es schläft auch direkt danach auf dem Heimweg ein. Mein Kind findet beim Papa in den Schlaf, in der Trage, auf dem Fahrradsitz oder im Lastenrad. Wir haben also kein Problem mit der Abhängigkeit von der Brust. Es trinkt, wie gesagt, um circa 23 Uhr richtig viel Milch und dann meist gegen 4 Uhr morgens auch nochmal. Ich versuche seit 14 Tagen nachts abzustillen. Hatte es vor 1,5 Monaten auch schon einmal versucht, damit es nicht in den Zeitraum der Eingewöhnung fällt. Da hat es auch schon nicht geklappt und danach waren wir im Sommerurlaub. Ich merke, dass ich nicht nur müde, sondern auch sehr gereizt bin, was sich vor allem darin äußert, dass ich schneller wütend werde, worunter leider am häufigsten mein Partner leidet. Ich habe gemerkt, dass mein Kind nachts direkt richtig wach ist. Es beschwert sich immer kurz mit Weinen, wenn ich sage, dass ich nicht stillen möchte, schläft dann aber oft wieder mit Kuscheln ein. Manchmal eben auch nicht oder nur für 30 Minuten. Bei meiner Tochter habe ich nach Gordon abgestillt und gute Erfahrungen gemacht. Sie ist aber seltener aufgewacht und hatte feste Zeiten, so dass ich genau eine Mahlzeit nehmen konnte und somit 6 Stunden zusammenhängenden Schlaf hatte. Das funktioniert hier leider nicht für mich. Ich habe auch das Gefühl, dass mein Kind wirklich Hunger hat in der Nacht. Es ist definitiv ein picky eater und ein kleiner Forscher, so dass wir oft das Abendessen damit verbringen, Wasser vom Teller zu kippen oder Nudeln vom Tisch zu sammeln. Wirklich Essen fällt dabei meist hinten runter. Ich hatte überlegt, meinen Partner mit ins Boot zu holen und zu versuchen, dass er beim Kind schläft. Allerdings ist es ja unsere Stillbeziehung und ich wollte mein kind ungern abschieben. Wasser lehnt es in der Nacht ab. Ich werde in der kommenden Woche mal ein Schlafprotokoll führen. Denn oft kann ich mich leider morgens nicht genau erinnern, zu welcher Uhrzeit es wieder einschlief und wie und wann es viel Hunger hatte. Ich habe nicht das Gefühl, dass es die Eingewöhnung sehr beansprucht. Es kennt die Tagesmutter sowie deren Räumlichkeiten schon von der großen Schwester. Leider fehlen ihm auch noch eine Menge Zähne, so dass es in der Zahnungsphase ja auch nochmal wilder werden könnte, obwohl es das bisher nie war. Diese "magischen" Nächte, wo Babys von allein lang am Stück schlafen, kamen bei uns leider nur 5 mal vor im gesamten Zeitraum. Und lang bedeutet hier, dass 5 Stunden am Stück geschlafen wurde. Ich bin verzweifelt und müde, nicht gewillt vollständig abzustillen oder das Stillen in einem anderen Raum zu.verlegen. Ich freue mich über jeden Tipp und beantworte gern weiter Fragen. Liebe Grüße, Sara
Liebe Sara, ich kann dich so gut verstehen, Schlafentzug ist Folter und es ist völlig in Ordnung, wenn du jetzt nach einer Lösung suchst! Je klarer und sicherer DU jetzt bist, umso leichter machst du es deinem Kind. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes). Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Wenigerstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind. Es ist nicht schlimm, wenn du jetzt deinem Kind noch eine Frist gewährst, wenn es für dich okay ist. Wenn du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Wenigerstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch weniger stillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Vielleicht ist es aber auch so, dass du gar nicht sooo sehr genervt bist und merkst, dass es so noch okay ist für dich. Dein Kind wird diese Phase hinter sich lassen, auch ohne Druck. Dein Baby spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Deine Tochter wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie sie in diesem Alter ihren Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Deine Kleine ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihr und sei du ruhig und klar, so dass sie sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du sie ein wenig ablenken wollen (falls sie sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in ihrer Nähe und versicherst ihr, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald sie sich etwas beruhigt hat. Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es... Ich würde mich freuen, wenn du mir in ein paar Tagen noch einmal schreibst, wie es Euch dann geht. Liebe Grüße, Biggi
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