Jondra
Liebe Frau Welter, ich bin gerade stark am zweiflen. Mein Sohn wird Ende August zwei Jahre alt und unsere Stillbeziehung kriselt seit längerer Zeit. Während mich das Stillen am Tag weniger stört, wurde das nächtliche Stillen immer mehr zur Qual. Das Einschlafen mit der Brust dauerte immer länger und mein Sohn kam immer öfter und zwirbelte mir die Brust, um dann nach einer gefühlten Ewigkeit wieder in den Schlaf zu finden. So habe ich mich Anfang Juli für das nächtliche Abstillen entschieden. Ich habe mit meinem Sohn vereinbart, dass die Brust in der Dunkelheit schläft und erst morgens, wenn es wieder hell ist, aufwacht. Natürlich hat mein Sohn am Anfang protestiert, aber nach einigen Nächten stellte sich für mich ein Erfolg ein. Er schlief ruhiger und akzeptierte ein Weiterschlafen ohne Brust. Nun wird er wieder öfter wach und toleriert das Einschlafen ohne Brust kaum mehr und gegen morgens fragt er immer wieder nach der Brust. Seit dem Wochendende hat es nun angefangen, dass er wieder weint und sich kaum mehr beruhigen lässt. Heute waren wir zwei Stunden wach - bis es dann hell wurde und er die Brust bekam... Meine Energiereserven sind nur mehr verschwindend gering und ich überlege nun gänzlich abzustillen. Vielleicht fällt es ihm dann leichter? Ich würde Ihren Rat sehr schätzen! Eine müde und verzweifelte Mama
Liebe Jondra, dein Sohn trauert wohl gerade sehr und ich persönlich würde ihm jetzt nicht auch noch die letzten Mahlzeiten nehmen. Steh mit ihm zusammen die schwierige Zeit durch und begleite ihn, tröste ihn und sei nicht zornig, wenn er so leidet. Es wird wieder besser klappen und vielleicht macht deinem Kleinen auch wirklich die Hitze zu schaffen und er wacht deshalb vermehrt auf. Ehe du aber jetzt zusammenklappst, weil du nicht mehr genug Schlaf bekommst, muss eine Lösung gefunden werden, die dich entlastet. Suche für dich eine Möglichkeit zum Entspannen und Abschalten. Gönne DIR etwas. Wenn es dir besser geht, wird es auch deinem Kind besser gehen. Wichtig ist, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. • Nimm ALLE Hilfe an, die du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während du in die Saunagehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“ Liebe Grüße Biggi
Jondra
Liebe Biggi, erstmals möchte ich mich wirklich herzlich bei dir bedanken, dass du so schnell geantwortet hast und sensibel auf meine Thematik eingegangen bist. Ich hoffe sehr, dass diese Phase irgendwann vorbei geht und vielleicht hilft mir der Buchtipp. Wenn es dort draußen Mamas gibt, denen es ähnlich ergangen ist, würde ich mich sehr über eure Berichte freuen. Liebe Grüße
Liebe Jondra, lieben Dank für das nette Feedback, es freut mich total! Biggi
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