ClauPhil84
Guten Tag Frau Welter, unser Sohn wird im Februar 1 Jahr alt. Abends stille ich ihn in der Regel zum Einschlafen und warte, bis er von selbst die Brust loslässt. Nach ca.20-30 Minuten wacht er wieder auf,trinkt nochmal einen Schluck und schläft dann, wenn ich Glück habe, ein bis zwei Stunden. Sobald ich allerdings ins Bett komme (er schläft bei uns im Schlafzimmer), wacht er eigentlich sofort auf und nuckelt dann im Prinzip die ganze Nacht. Ich kann mich nicht mal umdrehen, dann wacht er sofort auf und krabbelt zur Brust. Seit Weihnachten hat er leider durch den großen Bruder, der in der Kita ist, einen Infekt nach dem anderen, da ist es auch tagsüber dann extrem, er isst kaum noch was, will hauptsächlich Milch. Das kann ich als "Therapie" ja noch verstehen,aber auch wenn er gesund ist,ist es nachts nur unwesentlich besser und da komme ich langsam an meine körperlichen Grenzen und bin auch zunehmend verärgert, da er tagsüber den Schnuller durchaus akzeptiert, wenn er in der Trage oder im Kinderwagen schläft, aber nachts überhaupt nicht. Daher würde ich gerne, wenn er wieder fit ist, nachts abstillen und bitte um Ideen, wie ich das am besten für ihn umsetzen kann. Ich weiß vom Großen, dass es Protest geben wird,den gestehe ich ihm auch zu,aber ich weiß nicht, wie wir es am besten machen sollen. Soll mein Mann in der ersten Zeit das ins Bett Bringen und die Nächte übernehmen, bis er gelernt hat, ohne Brust wieder einzuschlafen oder ist das zu radikal und ich gehe besser schrittweise vor? Vielen Dank für Ihre Rückmeldung
Liebe ClauPhil84, viele Mütter erleben eine herbe Enttäuschung, nachdem sie ihr Baby abgestillt haben, in der Hoffnung, dass die Nächte besser werden. Die Kinder wachen trotzdem auf und müssen beruhigt werden, was Aufstehen bedeutet, Flasche herrichten und Herumtragen… Hast du es mal mit dem "Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Dein Baby macht gerade viele Entwicklungsschritte durch und sucht an der Brust Geborgenheit und Nähe, um alles verarbeiten zu können. Ich kann dich natürlich sehr gut verstehen und stimme dir zu, dass das so nicht weitergehen sollte, denn auf Dauer lassen sich solche Nächte nicht stemmen. Das Verhalten deines Kindes ist zwar nicht unnatürlich oder falsch (es IST eben so, dass es an deiner Brust genau das findet, was es zum Weiterschlafen braucht), doch es belastet dich und darum darfst du was ändern. Kann dein Partner dich unterstützen und euer Baby tragen und beruhigen? Manchmal hilft es wirklich, wenn das Baby eine andere Person um sich hat und weiß, dass es da nicht an die Brust kann. Könntest du dir tagsüber Hilfe suchen, damit du dich mal ausruhen und entspannen kannst? Bitte doch den Arzt wegen chronischer Erschöpfung um eine Haushaltshilfe, deine Kasse übernimmt die Kosten, wenn er das attestiert. So könntest du für eine Weile etwas zur Ruhe kommen. Dann kannst du langsam versuchen, etwas mehr Ruhe in der Nacht zu bekommen, indem du stillfreie Zeiten einführst. Das bedeutet, dass du nicht jede Stunde stillst, sondern dein Kind auf andere Weise beruhigst. Was allerdings noch mehr Unruhe in die Situation bringen wird, weil dein Baby noch nicht die Reife hat, die es braucht, um länger schlafen zu können. Du könntest dein Baby mit zu dir ins Bett nehmen und es in deinem Arm trösten, aber eben nicht stillen. Das wird einige stressige Nächte geben, aber dein Baby wird es akzeptieren, dass du nicht immer sofort die Brust auspackst, wenn es aufwacht. Wichtig ist, dass du geduldig bleibst und deinem Kind die Trauer zugestehst, denn es kann sich nur durch Weinen und Schreien ausdrücken. Dein Baby will dich nicht ärgern oder provozieren, es kann sich noch nicht alleine regulieren und sucht bei dir nach Ruhe. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“ Ganz liebe Grüße :-) Biggi
zweizwerge
huhu, hast Du mal versucht, in einem anderen Bett/Zimmer schlafen zu gehen, am besten gleich nach dem Einschlafen des Kindes? Vielleicht schläft Dein Kind dann ja länger und Du bekommst mal 3 Stunden Schlaf am Stück. Später kannst Du ja immer noch umziehen, wenn es einfacher ist, aber wenn er nur von Deiner Nähe und dem Geruch leckerer Milch aufwacht, hilft das vielleicht Euch beiden? Vielleicht würde es Euch ja helfen, wenn Du nachts zwar stillen für ca. 10 min (oder so - am besten, so lange das Kind effektiv trinkt) erlaubst, aber Nuckeln eben nicht. Meine hatten (nicht gleichzeitig zum Glück) auch mal eine Nuckelphase, aber das ging einfach nicht. War zwar mit Schreien (und Trösten ohne Stillen) verbunden, aber nach zwei Abenden war es wieder gut ohne Nuckeln. Wenn Du Dich für nächtliches Abstillen entscheidest, suche mal hier im Forum nach der Radioweckermethode, die im Prinzip nach und nach das erste Stillen in der Nacht nach hinten schiebt. Ich habe das etwas modifiziert, denn ich wecke doch meine Kinder nicht auf, bloss weil es X Uhr ist. Aber nach der vorher festgelegten Zeit habe ich gestillt, wenn die Kinder aufgewacht sind. Ich glaube, dass empfiehlt Biggi erst ab einem Jahr, aber Dein Kind ist ja bald so alt. Beim Abstillen hat mir damals auch der Papa geholfen (denn zwei Kinder gleichzeitig zu trösten war mir zu viel). Das war für mich zwar sehr hart, nicht trösten zu können, aber gut für die Papa-Kind Beziehung. Alles Gute!
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