Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliches Stillen - mag bald nicht mehr

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nächtliches Stillen - mag bald nicht mehr

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Meine Tochter ist jetzt 9,5 Monate alt und ich stille sie am Abend (bevor sie ins Bett geht), nachts und in der Früh (und ggf. vormittags). Was mich aber langsam wirklich nervt, ist ihr nächtliches Aufwachen. Das passiert zwischen ein - und viermal pro Nacht. Dann muß ich sie aus ihrem Bettchen nehmen und stillen - anders kann sie nicht mehr einschlafen. Ich habe den Eindruck, daß sie wirklich nicht hungrig ist, sondern sich einfach in den Schlaf nuckelt (dauert ungefähr nur 10 Minuten). Sie nimmt absolut keinen Schnuller - zur Beruhigung bzw. zum wieder Einschlafen braucht sie die Brust. Jetzt ist sie ja wirklich nicht mehr soo klein; ich habe auch nicht vor, sie "ewig" zu stillen (vielleicht bis sie so ein Jahr alt ist). Spätestens, wenn ich nicht mehr stille, wird das wirklich zum Problem werden. Was kann ich denn tun, daß sie ohne Brust in den Schlaf findet? Wie gesagt, den Schnuller mag sie nicht - sie weiß ihn nicht zu benutzen (sie spielt nur damit). Langsam wünsche ich mir, daß z. B. auch mal mein Mann die Möglichkeit hat, sie nachts zu beruhigen. Vielleicht weiß Du ja einen Rat!? Viele Grüße, Susi


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? Liebe Susi, Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Immer wenn der Satz fällt „mein Baby nuckelt ja nur", dann sage ich „ja, das Baby braucht auch das Nuckeln". Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass auch das „non-nutritive" Saugen (nicht der Ernährung dienendes Saugen) wichtig ist. Wenn dein Kind so weit ist, dass es auf das Saugen an der Brust verzichten kann, dann wird es auch darauf verzichten. Ein gestilltes Bedürfnis (ist doch interessant, dass die deutsche Sprache im Zusammenhang mit Bedürfnissen vom „Stillen" spricht) vergeht und der Mensch muss sich keine Ersatzlösung suchen. Solange Mutter und Kind zusammen schlafen, ist das nächtliche Stillen auch kaum eine solche Belastung, da Du gar nicht erst aufstehen und richtig wach werden musst, sondern dein Kind gleich anlegen und wenn nicht weiterschlafen, zumindest ruhen kannst. Wenn Du jetzt jedoch so weit bist, dass Du nachts nicht mehr stillen magst, dann müsst ihr einen anderen Weg finden, wie die Bedürfnisse von deinem Kind und dir erfüllt werden können. Du kannst zum Beispiel versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir, dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal deinem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja zuerst stillen und dann deinem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Väter haben keine Brust, entwickeln aber oft sehr interessante und vor allem wirkungsvolle Strategien, um ihren Kindern in den Schlaf zu helfen. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt. LLLiebe Grüße Biggi


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Das könnte auch mein Beitrag gewesen sein:) Dazu arbeite ich noch ganztags und nehme wegen meinem schlechten Gewissen auch das nächtliche Stillen in Kauf. Die Antworten möchte ich auf jeden Fall gerne hören. Liebe Susi, Kopf hoch, das geht auch vorbei und dann werden wir mit Wehmut zurückblicken;) Liebe Grüsse Ame


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Hallo ! Mir geht es ähnlich ! Meine Tochter wird in 2 Wochen ein Jahr alt, und sie schläft auch nur an der Brust ein - oder am Fläschchen, wenn ich nicht da bin ! Sie wacht ebenfalls in der nacht noch 2-4 mal auf und will gestillt werden. Wir haben das so gelöst, dass wir ein Klappbett neben unserem bett aufgestellt haben, eine Matratze noch darauf, und nun ist sie in gleicher Höhe mit mir. Wenn sie also unruhig wird, oder weint, brauch ich nur ein Stückchen im Halbschlaf rüberzurutschen, sie zu stillen, dann dreht sie sich auf die andere Seite und schläft in Null komma Nix wieder weiter. Auch ich finde so schnell wieder in den Schlaf, weil ich nicht aufstehen muß. Natürlich wünsche ich mir auch, mal wieder durchschlafen zu können - aber auf der anderen Seite denke ich mir, wenn sie mich braucht, dann bin ich für sie da ! Es wird schon auch mal bei unseren Kinder klappen, dass sie alleine einschlafen und durchschlafen, nur Geduld - es zahlt sich aus. Julia ist untertags sooo brav und zufrieden, das macht die nächtliche Nähe aus. Alles Gute Renate


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... oder mein Beitrag! Unsere Tamina wird jetzt 15 Monate und ich möchte bald abstillen. Tja, nur wie mache ich es denn dann nachts? Sie schläft nämlich auch nur an der Brust wieder ein, allerdings geht das superschnell. Und noch eine Frage an Biggi: Ist das wirklich auch noch normal, dass ein 15 Monate altes - gesundes Kind - nur maximal 3 Stunden am Stück schlafen kann??? Ich mache mir langsam echt Gedanken. Viele Grüße Heide mit Tamina (15 Monate)


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Meine Tochter ist jetzt fast 9 Monate alt und wir sind dabei abzustillen. Das Problem in der Nacht hatte ich auch und ich habe sie fast jede Nacht 2-3 mal gestillt. Mittlerweile gebe ich ihr einfach Tee, sie wird zwar Nachts immer noch 2mal wach, aber mit dem Fläschchen klappt es ganz gut, obwohl sie sich als Stillkind erstmal an die Flasche gewöhnen musste. Viele Grüsse Daniela


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