Poohbär
Liebe Biggi, liebe Kristina, vielleicht könnt ihr mir mal wieder helfen. Situation: Sohn, 12 Monate. Wird nur noch abends vorm Einschlafen und nachts gestillt, da dann manchmal alle 1,5-2 Stunden, z.Z. eher seltener. Ich habe mich an das nächtliche Stillen gewöhnt, es stört mich nicht wirklich. Nur in letzter Zeit war das Aufwachen so unregelmäßig, dass sich mein mütterlicher Organismus gar nicht anpassen konnte (mal alle Stunde, am nächsten Tag wieder nur alle drei Stunden), außerdem hat mein Mann Urlaub, und so dachten wir uns, könnten wir doch mal versuchen, das nächtliche Stillen zu reduzieren. Der Kleine schläft bei uns. Zuerst dachten wir, es wäre eine gute Idee, den Kleinen in seinem Bett im eigenen Zimmer schlafen zu lassen; das fand dieser aber so gar nicht, ist erst gar nicht eingeschlafen und dann genauso aufgewacht wie sonst und hat dabei zusätzlich panisch geschrien, also war das für uns gegessen. Dann entschieden wir uns für die Gordon-Methode in einer abgeschwächten Form (nur 4 Stunden stillftrei) - mit dem Erfolg, dass er letzte Nacht 1,5h geschrien hat, bis mein Mutterherz es nicht mehr ertragen hat und ich dann doch wieder gestillt habe. Die Schmerzgrenze war eigentlich schon längst überschritten. Natürlich haben mein Mann und ich versucht, ihn anders zu beruhigen, haben ihn getragen, geschuckelt,... Bei meinem Mann hat er sich richtig schlimm eingeschrien, bei mir hat er sich immer wieder beruhigt, es fing aber immer wieder von vorne an. Wir beide (und sicherlich auch der Kleine) waren froh, als wir heute entschieden, alles beim Alten zu lassen. Soweit, so gut. Nun habe ich aber die Tage in Dr. Posths Forum gestöbert (, was ich eigentlich nicht mache, weil mir einige Antworten echt "Angst" machen (er ist so rigoros in seinen Aussagen, finde ich)). Und da fand ich folgendes: Kind, 16 Monate, wird ebenso nachts gestillt wie unser Sohn. Dazu sagt Dr. Posth, dass zwar das abendliche Einschlafstillen als Ritual in Ordnung sei, das nächtliche Weiterschlafstillen aber das Kind in sein "Säuglingsverhalten" zurückwerfe und es deswegen nicht gut sei. Was soll das denn heißen? Heißt das, man hemmt die Entwicklung des Kindes durch das nächtliche Stillen? Oder verstehe ich die ganze Aussage falsch? Was meint ihr dazu? Ich freue mich über eure Antwort und Meinung! Würde eigentlich gerne einfach so weiter machen wie bisher... Danke schon einmal!
Kristina Wrede
Liebe Poobär, frag 3 Experten und du bekommst 4 Meinungen, so ist das auch bezüglich des Stillens. Ich kann dir sagen, was über 50 Jahre Erfahrung der LLL weltweit mit Stillkindern gebracht hat: Dass nächtliches Stillen nicht verkehrt ist, nicht und niemandem schadet. Ich habe zahllose Erwachsene kennenlernen dürfen, die nach Bedarf und oft über Jahre hinweg gestillt wurden, und die jetzt trotzdem tüchtige, empathische, selbstständige Menschen sind, überhaupt insgesamt derartige Menschen, von denen ich mir gedacht habe: Wenn mein Kind mal so wird, dann hat es sich gelohnt. Gestört, labil, unselbstständig und mit angeknackstem Selbstwertgefühl kenne ich vorwiegend Menschen aus meiner eigenen Generation, die bekanntermaßen mit strenger Disziplin, starren Fütterungsregeln, wenig Hautkontakt und wenig Achtsamkeit gegenüber den Bedürfnissen als Kinder erzogen wurden. So zieht jeder dann am Ende sein eigenes Fazit und nur du kannst entscheiden und wissen, was für euch und euer Kind richtig ist. Im Grunde sagt es der Mutterinstinkt - und gäbe es keine Bücher, keine Internetforen, keine kritischen Blicke... wie würden wir dann handeln? Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Liebe Poobär, mich macht die Formulierung stutzig: "zurückgeworfen ins Säuglingsverhalten". Was soll das heißen? - Dass stillen tagsüber zwar angemessen für ein sehr junges Kleinkind ist, nachts aber nicht mehr? Ab wann? 11 Monaten? Oder doch erst 13? Oder 12,5? - Und haben nicht alle jungen Menschen sehr lange immer wieder einmal Bedürfnisse, die noch von "früher" stammen, als sie noch kleiner waren? - Ist es nicht eben wichtig, diese Bedürfnisse zu erfüllen, denn, wie Dr. Sears so schön schreibt: "Erfüllte Bedürfnisse vergehen."? - Wie kann man wissenschaftlich gesehen, eine für alle gleiche Altersgreze festlegen, ab der nächtliches Stillen das Baby angeblich in der Entwicklung hindert? - Und schließlich: Am besten weiß das Kind, was es braucht. Schreit es, braucht es das nächtliche Stillen. Es gäbe aber dieses Schreien nicht, wenn es nicht seinen Zweck hätte, sonst gäbe es die Menschheit nämlich nicht, rein evolutionär gesehen. Ich würde Dr. Posth, so interessant seine Ausführungen oft sind, an dieser Stelle die Kompetenz, das beurteilen zu können, absprechen wollen, auch wenn das vielleicht anmaßend klingt, denn er hat ja wirklich viel Nützliches zu sagen. Die Argumentation ist nicht schlüssig. Dein Bauch sagt Dir, was Dein Kind braucht. Unser Kind ist 18 Monate jung, unheimlich "outgoing" und mutig, stillt nachts, stillt tags, kann auch tags ohne, nachts haben wir noch nicht probiert, und ich sehe nicht, wie es dem Kind irgendwie schadet. Im Vergleich zu anderen Gleichaltrigen ist sie oft viel mutiger und geht viel selbstbewusster in die Welt. Mach, was Dein Kind braucht und Dein Herz sagt! Das ist immer der richtige Weg. Ich falle auch immer wieder über solche Kritik aus kompetenter Richtung und lande doch immer wieder bei dem, was sich "richtig anfühlt". Die Entwicklung unseres Kindes gibt uns recht. Alles Gute! sileick
Poohbär
Ich danke euch beiden vielmals für eure Antworten. Man wird doch immer wieder schnell verunsichert, v.a. wenn esdas erste Kind ist und man sonst auch niemanden mit ähnlichen Erfahrungen kennt. Deshalb bin ich froh, dieses Forum hier gefunden zu haben :-)
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