Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliche Schlafprobleme (gerne auchan alle)

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nächtliche Schlafprobleme (gerne auchan alle)

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Hallo Biggi! Ich bin total verzweifelt. Unser Kleiner, 5,5 Monate, schlaft nachts sehr schlecht und unruhig. Aller ca. 2 Stunden ist er wach. Ich dachte immer ,daß er Durst hat und habe ihn gestillt.Aber er nimmt nur 2-3 Züge und schläft wieder ein. Dann versuche ich ihn aufzuwecken, doch das klappt nur wieder für 2-3 züge. Also bringe ich den schalfenden kleinen Kerl ins Bett. Doch 2 Stunden später ist er wieder wach und das Spiel beginnt von vorne. Was kann ich tun? Hängt es mit der Mumi zusammen? Zuwenig kann ich nicht haben, ich drücke immer nach dem Stillen, ob noch was da ist und es ist noch genügend da. Oder hängt das mit dem Zahnen zusammen? Ich bin ziemlich verweifelt. Bin total geschafft und müde. Zumal ich noch halbtags arbeite. Ich hoffe du kannst mir helfen. Liebe Grüsse von einer total müden Kerstin


Biggi Welter

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? Liebe Kerstin, Im Alter zwischen vier und sechs Monaten fangen unzählige Babys, die bisher lange Schlafphasen hatten, an, wieder mehrfach nachts aufzuwachen.Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt.Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen `Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen.Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein Baby am Abend nur ausreichend `abgefüllt" werden müsse, um ruhigere Nächte zu erreichen.Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung besonders lange `vorhalten" und Kinder dann länger schlafen, der hat vielleicht ein Ausnahmekind gehabt oder eventuell sogar gar keines. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer `Reichhaltigen Abendmahlzeit" sogar noch schlechter. Das heißt nicht, dass dem Kind die Beikost vorenthalten werden sollte, aber dass keine großartigen Erwartungen in Bezug auf das Schlafverhalten mit der Gabe von zusätzlicher Nahrung verbunden werden sollten.Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. Habe ein wenig Geduld mit dir und dem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen oder ihr Baby beruhigen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hat Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne richtig wach werden und aufstehen zu müssen. Genieße dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass das Kind an die Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen zu können. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt dem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich wärmstens `Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi


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Liebe Kerstin, wahrscheinlich treibt deinen Sohn nicht ausschließlich ein Hunger- oder Durstgefühl nachts in deine Arme, sondern der Wunsch nach Nähe. Habt ihr denn mal überlegt, ob er mit in deinem/eurem Bett schlafen könnte? Dann könntest du problemlos ihn ab und zu ein paar Schlucke trinken lassen und ihr würdet beide weiterschlafen, ohne dass du erst aufstehst und ihn in sein Bett tragen (und nach 2 Stunden von dort wieder holen) musst. Mein Sohn (10 Monate) schläft in unserem Bett. Nachts stille ich in 2-3 Mal und dann schläft er auch meistens weiter. Ich gebe zu, ich habe vor zwei Monaten mal für 2 Wochen versucht, ihn auf eine Nachtmahlzeit zu setzen. Aber das hat nur Stress gebracht und war die Aufregung nicht wert. Hätte ich mir gleich schenken sollen die Aktion. Lass deinem Kleinen ruhig die Zeit und höre nicht darauf, dass viele behaupten, ein Kind in dem Alter "brauche" kein nächtliches Trinken mehr. Er braucht es offenbar doch, auch wenn er sich manchmal "nur" deiner vergewissern will. Vielleicht ist wirklich das Familienbett eine gute Lösung für euch, die wieder etwas Ruhe einkehren lässt. Viel Glück!


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Hallo, Kerstin! Diesen Tipp würd ich Dir auch geben! Nimm den kleinen Mann zu Dir ins Bett und Ihr beide schlaft besser! So machen wir das derzeit mit unserer (heute 6 Monate alten ) Tochter ebenfalls.Ich war immer total gerädert vom vielen Aufstene und hab auch mal auf den "weisen Rat" einer 2fachen Mutter und Lehrerin gehört, die behauptete, ab sofort seien unsere Kinder alt genug, anchts durchzuschlafen und ohne "Nahrung" auszukommen...Was fürn Quatsch! Mir gings schlecht und der Lütten auch, seit sie bei uns schläft ist alles super! Probier es aus!Oder stell Die Wiege/das Kinderbett neben Deines.... LG, Katja


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Unser Kleiner hat anfangs auch schlecht geschlafen obwohl ich total dagegen war aus angst vor dem Kindstot habe ich ihn mal auf dem Bauch schlafen lassen und er hat im nu durchgeschlafen. Vielleicht hilft das ja?! Gruß Daniela


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Hallo, mein Kleiner ist genauso alt wie Deiner und kommt genauso oft. Ich kann Dir auch nur empfehlen, ihn zu Dir ins Bett zu holen. Seitdem war ich nie mehr morgens müde! Ich kann oft nicht mal mehr genau sagen, wie oft ich ihn gestillt habe, da ich fast immer dabei einschlafe. Man kann es sich echt sehr viel leichter machen. Liebe Grüße, Katrin


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