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Nachts nicht mehr satt?

Biggi Welter

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Frage: Nachts nicht mehr satt?

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Liebe Biggi, meine Tochter (21 Wochen alt) kommt seit ca. 4 Wochen wieder nachts und will gestillt werden. Davor schlief sie von ca. 21.30 bis ca. 5.30 Uhr durch. Jetzt kommt sie im 2-3 Stunden-Rhythmus. Am Anfang schob ich es auf das heiße Wetter. Dann wurde es wieder kühler und nachts besser zum Schlafen - sie kommt trotzdem! Auf Anraten meines Kinderarztes versuchte ich - sehr erfolglos - ihr abendes ein Fläschchen zu geben. Sie verweigert es total. Auch mit einem Brei klappt es nicht so recht. Sie schluckt ihn nicht hinunter! Das Stillen macht mir eigentlich nichts aus. Aber nachts müsste es eigentlich nicht sein! (Gähn!) Sie trinkt dann eine Brust recht gut und pennt, bevor ich ihr die 2. geben kann, wieder ein. Und nach ca. 2 Stunden geht das Spiel von vorne los. Tagsüber bekommt sie ca. alle 3 Stunden die Brust - gegen Abend etwas häufiger. Sie schläft auch tagsüber nicht mehr so häufig. Oft nur ein kurzes Schläfchen von 1/2 Stunde. Wieviel Schlaf braucht denn ein ca. 5 Monate altes Kind? Danke für Deine Hilfe und liebe Grüße Andrea


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? Liebe Andrea, statistisch gesehen schläft ein Kind während des 5. und 6. Monats 14 bis 16 Stunden pro Tag (selbstverständlich nicht am Stück). Doch kein Kind entspricht exakt dem statistischen Durchschnitt und im Allgemeinen kannst Du davon ausgehen, dass dein Kind selbst am besten weiß, wie viel Schlaf es braucht. Dabei ist es für Kinder nicht wichtig, dass sie lange ununterbrochene Schlafphasen haben, das ist etwas, was Erwachsene schätzen. Es ist ein (leider weitverbreiteter) Irrtum, das Schlafverhalten eines Babys durch die Gabe von Brei, fester Nahrung oder einer Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung am Abend verbessern zu können. Ein Kind schläft „durch", wenn es reif genug dazu ist. Gerade im Alter ab etwa vier bis sechs Monaten gibt es unzählige Gründe, warum ein Kind NICHT durchschläft. Das liegt jedoch nicht unbedingt an der Ernährung, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


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