Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nach 1 Seite schon satt?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nach 1 Seite schon satt?

Mitglied inaktiv

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Hallo liebe Biggi, meine Tochter ist jetzt 4 Wochen alt. Anfangs hatte ich ziemliche Probleme mit dem Stillen, jetzt klappt es aber ganz gut. Ich gebe ihr beide Brüste für je 10 Minuten, die 2. manchmal etwas länger, bis sie von alleine loslässt. Seit kurzem ist sie glaub nach der 1. Brust aber schon satt. Denn die 2. Seite nimmt sie nur für ein paar Schlucke, dann lässt sie wieder los und will nicht mehr. Nach 2 Minuten hat sie dann aber wieder Hunger, trinkt aber auch nur ein paar Schlucke. Ausserdem hat sie nach einer Seite dann schon Bauchweh und Blähungen, sodaß sie vor lauter Schreien nicht trinken kann. Habe bisher rausgefunden, daß ich keine Kuhmilch trinken sollte, darf ich denn Buttermilch trinken? Wieveil Joghurt/Buttermilch muss ich denn zu mir nehmen? Machen gewisse Obstsorten neben einem wunden Po auch Blähungen? Und wie lange dauert es, bis ein "ungünstiges" Lebensmittel in der Milch ist und wann ist die Milch dann wieder "ok"? Vielen Dank, Martina


Biggi Welter

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? Liebe Martina, Buttermilch und Yoghurt sind auch Milchprodukte und wenn ein Baby auf Milchprodukte, die die Mutter isst oder trinkt reagiert, dann wird in den meisten Fällen kein Weg vorbeiführen am gänzlichen Verzicht auf diese Nahrungsmittel. Das von dir beschriebene Stillverhalten lässt an eine solche Unverträglichkeitsreaktion denken, deshalb kann es sehr sinnvoll sein, dass Du wirklich einmal für etwa zwei Wochen auf jegliche Milch verzichtest. Das heißt dann gründliches Etikettenlesen, denn leider ist Milch in ungeheuer vielen Produkten enthalten, bei denen man für gewöhnlich gar nicht auf den Gedanken käme, dass Milcheiweiß enthalten sein könnte. Es gibt keine allgemeingültige Zeitangabe, wie lange Nahrung braucht um verdaut zu werden und sich dann eventuelle Auswirkungen auf das gestillte Kind zeigen. Es hängt auch von der Nahrung ab. Alkohol zum Beispiel geht sehr rasch ins Blut und auch in die Muttermilch über (die Konzentration verläuft in Blut und Milch parallel). Schweinebraten braucht erheblich länger, bis er verdaut wird. Andererseits kann es mehrere Tage dauern (manchmal noch länger) bis sich ein Erfolg zeigt, wenn man ein Lebensmittel weglässt, von dem man annimmt, dass es sich negativ auf das gestillte Kind auswirkt. Bei Kuhmilch kann dies in Extremfällen bis zu sechs Wochen dauern und so lange brauchen die Kuhmilchprodukte nie, bis sie verdaut sind. Im allgemeinen kann man aber davon ausgehen, dass sich die Auswirkungen eines bestimmten Nahrungsmittels innerhalb von einigen Stunden bis zu etwa einem Tag nach dem Genuss zeigen. Theoretisch kann ein Kind auf jedes Nahrungsmittel reagieren, eine allgemeingültige Aussage gibt es hier nicht. Letztlich muss jede Mutter bei jedem Kind ausprobieren, wie ihr Kind reagiert und das kann manchmal leider eine ziemliche Detektivarbeit sein. In jedem Fall sollten aber bei Bauchproblemen immer auch das Saugverhalten des Kindes und die Anlegetechnik der Mutter überprüft werden. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich weder sehen, wie dein Kind an der Brust angelegt ist, noch beurteilen wie es trinkt. Deshalb solltest Du dich an eine Kollegin vor Ort wenden, die dich und dein Kind SEHEN kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die Kollegin kann mit dir dann auch besprechen, worauf Du achten musst, falls Du längerfristig auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten müsstest. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist heute 18 Monate alt und immernoch nach 1 Seite satt. Ich habe viel Milch,geht dir vielleicht auch so. Gegen die Blähungen gibt es z.B. Lefax. Manchmal sind die Abstände zwischen dem Stillen nicht so groß, so dass die Milch nicht ganz verdaut ist und dann kann das Baby auch Blähungen kriegen. Ich wünsch Dir noch viel Spaß beim stillen. Genieß die Zeit


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, vielen Dank für die Antwort. Ich habe allerdings noch eine Frage bezüglich der Sättigung. Anfangs hat meine Tochter an jeder Seite ca. 10 Minuten getrunken. Jetzt ist sie nach 10 Minuten an der ersten Seite schon satt und fällt schlafend von der Brust ab. Was soll ich mit der 2. Seite dann machen? Abpumpen oder gar nix machen? Da sie schon sehr prall ist, weiß ich nicht, was ich mit dem Milchüberschuß tun soll. Obwohl Lina nur eine Seite trinkt, kommt sie erst wieder nach ca. 3 Stunden. Wenn sie schlafend von der Brust abgefallen ist, muss ich sie dann hochnehmen und ein Bäuerchen machen? Ich werde nachher mal bei der LLL-Beraterin in München anrufen. Vielen Dank! Martina


Biggi Welter

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? Liebe Martina, das Trinkverhalten von Babys ist ständigen Änderungen unterworfen und wenn Ihr Baby nach einer Brust satt ist, dann ist das vollkommen in Ordnung. Es gibt keine starre und unumstößliche Regel, dass ein Baby immer und unter allen Umständen an beiden Seiten angelegt werden muss. Wenn sich die Milch in der anderen Brust staut und dein Kind nicht mehr trinken mag, kann es sinnvoll sein, diese Brust gerade so weit vorsichtig auszustreichen oder abzupumpen, bis Du dich wieder wohl fühlst und die unangenehme Spannung nachgelassen hat. Eventuell kannst Du die Brust auch noch zusätzlich kühlen. Das Aufstoßen ist ebenfalls keineswegs ein zwingendes Muss, wie es so oft behauptet wird. Wenn dein Kind gut angelegt ist und korrekt saugt, dann ist es meist so, dass es kaum bis gar keine Luft schluckt und dann spricht nichts dagegen es schlafen zu lassen, wenn es beim Stillen eingeschlafen ist. LLLiebe Grüße Biggi


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