Mitglied inaktiv
Liebe Expertinnen, mein 2. Sohn ist nun 3,5 Wochen alt. Ich stille ihn voll. Anfangs lief es ganz gut, bis sich richtig fies wunde Brustwarzen dazugesellten. Dieses haben wir so gut wie überwunden und inzwischen sind die offenen Stellen weitestgehend abgeheilt und die Brustwarzen sind "nur noch" empfindlich und gereizt. (Übrigens, das Wundermittel war Sandornfruchtfleischöl, innerhalb weniger Tage war eine Besserung zu spüren). Immer wenn ich ihn auf der ersten Seite stille mache ich auf dies andere Seite diese Milchauffangschalen von Avent auf die Brust. So kann ich gleich die Milch sammeln für ein schönes Milchbad für den Kleinen und es tropft nicht nur sinnlos in ein Tuch. Nun ist es seit ca 5 Tagen aber so, dass Vormittags bis Mittags diese Milchauffangschalen dabei schon fast überlaufen, zum Abend hin aber immer weniger rauskommt - wenns viel ist noch ein Teelöffel. Hinzu kommt, dass er, trinkt, dann lösläßt um direkt danach gleich loszuweinen. Und das Spiel zieht sich hin.... Mein Eindruck ist: er wird nicht satt oder es kommt zu wenig Milch. Auch wenn ich versuche noch etwas auszustreichen oder nur einen Tropfen herauszuholen, nix! Hinzu kommt ja noch, dass durch das abendliche Daueranlegen meine Brustwarzen echt schon wieder extrem schmerzen und sie sich so ja nie richtig erholen können! Nun habe ich eine elektr. Pumpe da (Medela). Macht es Sinn, dass ich Abends immer nach dem anlegen noch einmal pumpe - oder den ganzen Tag um die Milchmenge zu steigern? Vormittags ist es auch so, dass ich den Eindruck haben meine Brüste platzen, was dann zum Abend hin auch nachläßt. Da hängen sie eigentlich nur noch... also überspitzt gesagt. Können Sie mir einen Tipp geben? Ich trinke jeden Tag 1 Liter Stilltee, so zwischendurch Wasser, zum Nachmittag einen Caro Landkaffee (koffeinfrei), abends mal ein VitaMalz. So esse ich auch regelmäßig und ich denke auch gesund. Viele Grüße Ina
Liebe Ina, So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei Wochen zu erwarten. Das Nervensystem eines Babys ist ständigen Reizen ausgesetzt und während des Tages sind das viel mehr Reize als in der Nacht. So ist es nicht erstaunlich, dass sich bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend einiges aufgestaut hat und das Kind dann "über" reizt ist und sich wieder abreagieren und beruhigen muss. Dazu kommt, dass auch die Mutter nach einem langen Tag ebenfalls mehr oder weniger stark belastet und gestresst ist und sich die Gefühle und Stimmung der Mutter auf das Kind übertragen. Ein weiterer Punkt ist der Prolaktinspiegel der Mutter. Damit Milch gebildet wird, braucht die Frau (vor allem in den ersten Wochen der Stillzeit) eine gewisse Prolaktionausschüttung, die durch das Saugen des Kindes angeregt wird. Das "Marathonstillen" am Abend sorgt dafür, dass die Prolaktinausschüttung angeregt wird und dem Kind dann im weiteren Verlauf genügend Milch zur Verfügung steht. Sie müssen sich also keine Sorgen machen, dass Sie zu wenig Milch haben. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen eer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Ihr Baby ist noch sehr jung und es ist normal, dass sich die Stillbeziehung noch nicht komplett eingespielt hat. Es ist trotzdem unerlässlich, dass herausgefunden wird, warum die Brustwarze wund geworden ist. Solange die Ursache nicht behoben ist, sind alle Versuche mit Salben nur Kosmetik, die nicht wirklich helfen werden. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Noch ein Wort zum Stilltee. Stilltee oder Milchbildungstee sollte nur in Maßen (höchstens zwei bis drei Tassen täglich) genossen werden, mehr kann zu Bauchproblemen beim Kind führen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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