Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

MuMi genug?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: MuMi genug?

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Hallo Biggi, mein Sohn (jetzt 4 Mo) hat seit ca 1 Wo sowas wie einen Trink/Stillstreick. D.h. er trinkt schon, aber blödausgedrückt, aber er ist nicht ganz bei der Sache und fängt ziemlich schnell zu meckern an und ist auch den Tag über wesentlich quengeliger als sonst! Jetzt hat mir eine Bekannte gesagt (sie ist allerding älter und hat schon erwachsene Kinder), das ihre Tochter wohl auch so war und sie ihr immer eine Brustmahlzeit durch ein Milumilfläschchen ersetzt hat und das Kind danach super zufrieden war. Sie meinte vielleicht wird er einfach nicht mehr satt und hat deshalb diese Verhalten. Dazu zu sagen ist folgendes: ich schau nicht nach der Uhr und wenn er anfängt zu quengeln veruch ich ihm immer zuerst die Brust anzubieten, um zu sehen ob das event. sein Problem ist.Es kommt mitunter durchaus vor, das er mir alle halbe Stunde an der Brust hängt, aber nicht viel trinkt.Er kriegt bis jetzt nichts anderes und auch keinen Schnulli.Kann es allerdings auch sein, das er einfach schon mit den Zähnchen Probleme hat und deshalb sein Trinkverhalten seit diesen 1-2 Wochen so seltsam sind? Denn das was mit den Zähnchen ist merkt man schon--er hat ständig die komplette Faust im Mund und sabbert wie verrückt! Seine Windeln sind "normal" naß würd ich sagen und ich werd ihn einfach nächsten mal wieder wiegen, ob er zugenommen hat.Wenn das der Fall wäre, könnt ich dann erstmal beruhigt sein, oder was meinen Sie ab wann ich mir Sorgen machen muß? Danke für Ihre Antwort! Liebe Grüße Mary


Biggi Welter

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? Liebe Mary, es ist vollkommen normal, dass die Brust sich nach vier Monaten nicht mehr prall und gespannt anfühlt und ebenso normal ist es, dass keine Milch mehr ausläuft. Das sagt überhaupt nichts darüber aus, wieviel Milch die Frau bildet. Babys in diesem Alter sind oft sehr leicht ablenkbar. Alles ist interessanter als das Stillen. Jedes Geräusch, jeder vorbeihuschende Schatten muss erforscht werden und Versuchen Sie doch einmal, ob es euch besser geht beim Stillen, wenn Sie sich mit Ihrem Kind zum Stillen in eine ruhige, „langweilige" vielleicht auch abgedunkelte Umgebung zurückziehen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickeln Sie Ihr Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Probieren Sie einmal mit dem Bündeln und dem Zurückziehen in eine besonders ruhige und ablenkungsarme Umgebung. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie lange diese Phase dauern wird, aber sie wird wieder vorübergehen. Solange Ihr Baby die folgenden Kriterien erfüllt, bekommt es genügend Muttermilch und ein Zufüttern ist nicht notwendigt: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sollten diese Punkte wider Erwarten nicht erfüllt sein, wenden Sie sich am besten an eine Kollegin vor Ort, die mit Ihnen gemeinsam überlegen kann, was Sie tun können, damit Ihr Baby wieder ausreichend Milch an der Brust trinkt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Was gibt es denn nach 4 Monaten noch für eine Möglichkeit die Milchmenge zu erhöhen, wenn ich ihn doch scwieso schon so oft anlege, aber er einfach nicht richtig trinken will? Ich hab schon auch das Gefühl das nicht viel drin ist. Spüren tu ich jedenfall nichts mehr und seit ca. 1 Monat tropft auch nichts mehr (vorher war der BH immermal wieder leicht naß, aber nicht triefend!) Könnte das auf den Rückgang der Milch hindeuten? DANKE!


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Hallo, Mary, bin zwar nicht Biggi, aber mit 11 Monaten Stillerfahrung Stillmutter :-) warum sollte die Milchmenge jetzt zurückgehen? Das ist unwahrscheinlich. Wahrscheinlich ist etwas, das vielen Müttern (ob Stillen oder Flasche) in dem alter passiert:das Kind wird bewusster in seiner Wahrnehmung und deswegen leichter ablenkbar! Das ist völlig normal. War bei uns auch so und eigentlich kenne ich kein Kind, bei dem es NICHT so war :-) Und Du hast auch Recht, in dem Altern haben viele Kinder mit dem Zahnen schon Probleme, es kommt also alles mögliche zusammen. Dem Kind deswege übereilt und ohne Not künstliche Nahrung anzubieten, halte ich für unnötig. Damit es ruhig ist? Ist vielleicht nicht das richtige motiv :-) ausserdem istjedes Kind anders. Biggi wird Dir noch fachliche Tipps geben, ich kann Dir nur sagen: fast jede Stillmutter kennt das. Ich auch :-) hab nach Bedarf weitergestillt, und nicht dran gedacht, das Kind mit Kunstmilch abzufüllen. Es wurde sehr gut von meiner eigenen , viel gesünderen Milch satt :-) Das ist - wie so vieles - nur eine Phase, Mary, und geht vorüber. Hab ein wenig Geduld und irgendwann zeigt Dir Dein Kind, dass es Beikost bekommen möchte.... lg Doro, deren Tochter immer noch ablenkbar ist :-)


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Hallo Doro, danke für Deine Antwort. Ich hab gerade mit einer Freundin gesprochen, die Hebamme ist (allerdings seit mind. 15-20Jahren nicht mehr als solche arbeitet).Sie meinte das ja event. nicht die Milch weniger wird, sondern der Sättigungsgehalt event. abnimmt. Was weißt Du denn darüber? Und -- ich will ja garnicht zufüttern. Mein absoluter Wunsch ist es ja so lange wie möglich voll zu stillen. Doch wenn mein Zwerg unzufrieden ist(wenn es daran liegt!!??), will ich ihm auch nichts vorenthalten. Stillen ist doch das absout perfekteste und bequemste und ich möchte nciht unbedingt zu früh auf diese Bequemlichkeit verzichten! Viele Grüße Mary


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Liebe Mary, warum sollte der Sättigungsgehalt abnehmen? Sagen wir mal so: das Wissen um Stillen und Muttermilch hat sich in den letzten 20 Jahren erheblich erweitert. Es kann sein, dass Dein Kind mehr Milch nachfragt, das stimmt. Aber: wenn die Nachfrage steigt, kann man auch durch häufiges Anlegen die Produktion erhöhen. Biggi wird Dir dazu noch Tipps geben. Du musst jedenfalls vermutlic nicht zufüttern, denn überleg mal: es ist unwahrscheinlich, dass bei Euch das Angebot-Nachfragesystem bislang gut geklappt hat, und plötzlich stimmt das nicht mehr? Unwahrscheinlich. Ausserdem: das System, das die Natur eingerichtet hat, ist so gut.... sonst hätte die Menschheit nicht so lange überlebt :-) und auh Du kannst von diesem System profitieren! also, Biggi wird das Ihre dazu schreiben, ich kann Dir nur sagen: Säuglingsnahrung ist unnötig. Wir haben zwei funktionierende Brüste, das ist lange Zeit alles, was ein Baby braucht :-) und dass Dein Kind unzufrieden ist, Mary, kann tausend Gründe haben. Mich wundert immer die Phantasielosigkeit der Gesellschaft, die bei einem weinenden Baby einer stillenden Mutter IMMER die Muttermilch verantwortlich macht. Komischerweise kommt keiner auf die Idee bei dem weinenden Baby einer Flaschenmutter, Hipp, Alete oder Nestle verantwortlich zu machen... merkwürdig, oder? Also, die Unzufriedenheit des Kindes kann viele Ursachen haben. Achte auf das Gedeihen des Kindes (volle Windeln und Zunahme und so), dann wirst Du sehen können (vorausgesetzt, das Kind gedeiht), dass die Gründe woanders liegen können. alles Gute! von Doro


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