Frage: Milchstau

Hallo Biggi, ich habe einen Milchstau (aua). Was kann ich noch tun außer Bockshornsamentee und Quarkumschlägen. Eis-Packs? Soll ich mehr stillen, oder abpumpen? Wie entsteht ein Stau? Wie kann ich ihn für die Zukunft verhindern? Danke und lg Heike

Mitglied inaktiv - 18.02.2002, 15:55



Antwort auf: Milchstau

? Liebe Heike, es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten warum es zu einem Milchstau kommen kann. Ursachen für einen Milchstau sind Übermüdung der Mutter, einengende Kleidung, Einengung oder Abschnüren durch Träger, Gurte (z.B. Tragehilfe) oder auch durch einen Finger, wenn die Brust beim Stillen ungünstig gehalten wird. Verstopfte Milchausführungsöffnungen können zu einem Milchstau führen, verspätete oder ausgelassene Stillzeiten (daher sollte beim Abstillen immer möglichst langsam vorgegangen werden) und auch Stress und noch ein paar andere Gründe. Um einem Milchstau vorzubeugen ist die allererste Maßnahme, sich so wenig Stress wie möglich anzutun. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass nicht plötzlich Stillzeiten ausfallen und bei den ersten Anzeichen (Spannen, Verhärtungen) sollte sofort gehandelt werden. Besonders anfällige Frauen für Stauungen tasten oftmals die Brust nach jedem Stillen oder jeden Abend ab, um eventuelle Stauungen sofort zu entdecken und zu behandeln. Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, solltest Du jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Du solltest alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Außerdem sollte beim Auftreten von Fieber und Schüttelfrost oder grippeähnlichen Symptomen ein Arzt aufgesucht werden, da unter Umständen Medikamente erforderlich sind. Und nochmals: Wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden Milchstaus zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Ich hoffe, die Tipps helfen dir weiter. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 18.02.2002



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