Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milchspendereflex

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milchspendereflex

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Hallo liebe Beraterinnen! Mein Kleiner (12 Wochen) verweigert immer wieder die linke Brust (lässt wieder los, überstreckt sich, schreit...). Das macht er vor allem, wenn ich ihn zuerst an dieser anlege und auch in jeder Position. Ich glaube, dass es daran liegt, dass dort der Milchspendereflex später kommt (merke ihn auch nur an der rechten Brust und dort geht´s ziemlich schnell wenn er dran is). Da er sehr ungeduldig und wild beim Trinken ist, glaub ich dass es ihm nicht schnell genug geht bis die Milch links einschießt! Nun kann ich ihn ja nicht ständig zuerst an der rechten Brust angelen, oder? Kann ich den Milchspendereflex links irgendwie beschleunigen? Wie gesagt, mein Kleiner is relativ ungeduldig, wenn er Hunger meldet muss es ziemlich schnell gehen, kann da also nicht noch warmes Wasser drüber laufen lassen oder so! Gibt´s sonst Tricks? Die rechte Brust war auch schon immer seine "Lieblingsbrust"! Danke und lg, Sunny


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Liebe Sunny, fast bei jeder Frau gibt es mehr oder wenige deutlich ausgeprägte Unterschiede zwischen beiden Brüsten. Es gibt z.B. Frauen, die auf einer Seite eine Hohlwarze und auf der anderen Seite eine normal ausgebildete Brustwarze haben. Und beinahe jede Frau bemerkt, dass eine Brust besser "läuft" als die andere. Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung durch die Babys jedoch so weit wie bei Deinem Sohn dass sie nur noch an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das ist im Allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. Manche Babys lassen sich auch überlisten. Lege Deinen Sohn zuerst an der rechten Seite an. Sobald der Milchspendereflex ausgelöst wurde, wechsle, ohne die Stillhaltung zu verändern, an die andere Seite. Du kannst auch den Milchspendereflex durch Massage auslösen und deinen Sohn dann an der ungeliebten Seite anlegen. Vielleicht lässt Du ihn auch noch vom Kinderarzt anschauen, um eine medizinische Ursache auszuschließen. Möglicherweise tut ihm beim Trinken an der linken Seite etwas weh. Hat er eine Erkältung? Babys mit Ohrenschmerzen verweigern häufig eine Seite, wenn nur ein Ohr betroffen ist, weil es ihnen unangenehm ist auf dem erkrankten Ohr zu liegen. Ein Schlüsselbeinbruch während der Geburt (kommt gar nicht so selten vor), kann dem Baby ebenfalls Probleme bereiten und sein Stillverhalten auf einer Seite beeinflussen. In diesen Fällen hat es sich bewährt, das Baby in einer eher Position zu stillen. Ich hoffe, ich konnte etwas helfen, für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. LLLiebe Grüße Biggi


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