Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist 8 Wochen alt und untertags klappt es mit dem Stillen wunderbar. Doch abends will sie fast immer zwischen 2 und 4 Stunden an die Brust. Kann es sein, daß bei mir abends die Milchmenge zurückgeht? Ich trinke täglich ca. 2,5 Liter mehr schaffe ich leider nicht. Kann ´man auch Fruchtschorlen etc. trinken, denn mit Wasser allein kann ich morgens gar nichts anfangen. Was kann man denn machen, sie will nämlich tagsüber die Brust teilweise nur zum Nuckeln - wenn mein Mann sie dann rumträgt oder jemand Fremder ist das ok aber unter der Woche wo ich mit ihr alleine bin hilft das gar nichts, als ob sie meine Milch riechen würde. Bei meiner Nachsorge wurde Eisenmangel festgestellt und meine Hebamme meinte, mir fehle es auch an Phosphor und Kalium - macht da weiterstillen eigentlich ´Sinn, wenn einem selbst womöglich mehrere wichtige Mineralstoffe fehlen, dann kann man sie doch auch nicht weitergeben?! Sorry, das es nun doch mehr wurde, schon mal vielen Dank Brigitte
? Liebe Brigitte, eine stillende Frau sollte keineswegs literweise Flüssigkeit in sich hineinzwingen, sondern entsprechend ihrem Durstgefühl trinken. Viel Trinken mach nicht viel Milch, im Gegenteil. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Richte dich nach deinem Durstgefühl und trinke nicht irgendwelche Mengen, nur weil immer wieder behauptet wird, dass stillende Frauen viel trinken müssen. Prinzipiell kann eine stillende Frau alles trinken was sie mag, wobei bei manchen Dingen Maßhalten anzuraten ist (z.B. Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke) und bei Alkohol etwas Zurückhaltung geübt werden sollte (ein gelegentliches Glas, Sekt, Wein oder Bier ist ok). Kräutertees sollten generell nicht über längere Zeit und in größeren Mengen getrunken werden, gleich ob in der Stillzeit oder sonst. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Muttermilch ist spätestens nach 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige kleine Mahlzeiten eingestellt. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Nicht jede Unruhe des Babys bedeutet automatisch Hunger. Babys können auch aus anderen Gründen unruhig oder quengelig sein. Manchmal hat ein Baby auch einfach noch ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und es spricht nichts dagegen, dass auch dieses Saugbedürfnis an der Brust gestillt wird, denn auch dem nicht-nutritiven Saugen (nicht der Ernährung dienendes Saugen) kommt eine große Bedeutung zu. Nun ist so Baby natürlich nicht dumm. Es weiß ganz genau, wer seine Mutter ist und an welcher Brust es Milch gibt und wo nicht. Deshalb wird es auch beim Vater nicht nach der Brust suchen. Um ein unruhiges Baby zu beruhigen, gibt es verschiedenen Möglichkeiten: Du (bzw. dein Mann) kannst dein Kind tragen. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt. Ein Tragetuch ist hier von großem Vorteil. Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Kind das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. Ihr könnt ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Selbst bei deutlich mangelernährten Müttern ist die Milch fast genau so zusammengesetzt, wie bei einer gut ernährten Mitteleuropäerin. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Es ist deshalb sinnvoll, dass die Mutter, um (weiteren) Mangelerscheinungen bei sich selbst vorzubeugen auf eine ausgewogene Ernährung achtet und bei Bedarf eventuell auch entsprechende Präparate einnimmt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, erstmal herzlichen Glückwunsch. Das sie abends an deiner Brust "hängt" ist normal. In dem alter brauchen sie auch unsere Nähe. Du kannst ja man probieren, ob dir ein Tragetuch hilft. Ansonsten mache es dir doch bequem im Sessel oder im Bett. Sie riecht übrigens deine Brust. Babys haben feine Nasen *ggg*. Trinken mußt du nur nach deinem Durstgefühl. Trinkst du mehr, wirkt das negativ. Dein Kind holt sich schon was es braucht. Es saugt dich sozusagen aus. Ich würde trotzdem versuchen, das du einen Mangel ausgleichst. lg monika
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