Mitglied inaktiv
Hallo, ich hätte da mal eine Frage die mich seit Wochen beschäftigt. Ich habe am 01.04.2010 meine Tochter zu Welt gebracht und wollte gern stillen. Nach 4 Tagen hatte ich dann auch endlich Milch,bin aber sehr arg ausgelaufen. Nachts mehrmaliges umziehen,sogar ein dickes Handtuch was ich im Bustier hatte war meist nach 2 Stunden schon durchtränkt. Stille nun seit mein Baby 4 Wochen alt war nicht mehr,war einfach nichts mehr für Sie da,trotz versuchen mit Milchpumpe kam dann nur noch 20 ml. Mich beschäftigt das aber heute noch und macht mich etwas traurig. Kann es sein das ich zwar genug Milch hatte,die aber halt ausgelaufen ist?
Liebe tinam1981, nein, auch wenn viel Milch ausläuft, macht das nichts, ist nur unangenehm. Etwa 98 % aller Frauen können stillen, vorausgesetzt, sie bekommen die richtigen Informationen, werden korrekt unterstützt und wollen stillen. Der Umkehrschluss von dieser Aussage lautet: zwei Prozent aller Frauen können tun und lassen was sie wollen, können die beste Unterstützung der Welt erhalten und werden dennoch nicht (voll) stillen können. Gründe für eine zu geringe Milchbildung oder gar ein Ausbleiben der Milchbildung können in unterentwickeltem Drüsengewebe, aber auch bei Stoffwechselproblemen liegen (so hat eine Schilddrüsenunterfunktion möglicherweise einen gravierenden Einfluss auf die Milchbildung). Auch extrem starke Blutungen nach der Geburt können dazu führen, dass die Frau eine Art Hypophyseninfarkt erleidet und keine oder nur sehr wenig Milch bilden kann (Sheehan Syndrom). Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist auch das Stillmanagement in der Zeit unmittelbar nach der Geburt. Nicht immer, lässt sich alles, was in diesem Zeitraum nicht optimal gelaufen ist, wieder korrigieren. Es gibt die „Prolaktin Rezeptoren Theorie", die besagt, dass das häufige Saugen des Babys in den ersten Tagen der Stillperiode die Entwicklung der Prolaktinrezeptoren im Brustdrüsengewebe fördert. Bleibt die Förderung dieser Entwicklung durch zu wenig Stimulation aus, ist es nicht immer möglich die Milchmenge später entsprechend zu steigern. Im Tierversuch ist diese Theorie bereits belegt. Ein ganz anderer Gesichtspunkt, der keinesfalls so augenscheinlich ist, ist die Psyche der Frau. Wenn wir eine Frau mit Stillproblemen vor uns sehen, kennen wird nur sehr selten die Geschichte dieser Frau. Wir wissen in der Regel nicht, ob sie zum Beispiel als Kind oder Jugendliche missbraucht wurde und deshalb die Nähe, die das Stillen unwillkürlich mit sich bringt, nicht ertragen kann. Diese Frau will vielleicht wirklich stillen, versucht auch vieles und schafft es nicht, weil ihre Psyche es nicht zulässt. Leider ist dieser letzte Punkt viel häufiger die Ursache für Stillprobleme, als wir es uns oft vorstellen. Auch andere psychische Ursachen sind nicht gerade selten. Bei vielen Frauen ist es aber nach wie vor so, dass es schlicht und ergreifend an der mangenden Betreuung und falscher Information liegt. So wird zum Beispiel immer noch geraten, dass stillende Frauen extrem viel trinken müssten, um die Milchbildung zu fördern, obwohl bewiesen ist, dass eine zu hohe Flüssigkeitszufuhr zu einer Verringerung der Milchmenge führen kann. Es wird immer noch viel zu wenig Augenmerk auf das korrekte Anlegen und richtige Saugen des Kindes gelegt, beides Faktoren, die nicht nur wegen der wunden Brustwarzen sondern auch für die optimale Stimulation der Brust extrem wichtig sind. Viele Frauen werden immer noch angehalten das Stillen sowohl was die Häufigkeit als auch die Zeit an der Brust betrifft einzuschränken obwohl letztlich der wichtigste Faktor für die Milchbildung das häufige Anlegen bzw. Anregen der Brust ist. Lassen Sie Ihre Trauer über die verlorene Stillbeziehung zu, aber lassen Sie sich nicht dazu verleiten, aus Ihren persönlichen Erfahrungen falsche Schlussfolgerungen über das Stillen im Allgemeinen zu ziehen. Sollten Sie sich noch ein Kind wünschen, kann es gut sein, dass es viel besser klappt, wenn Sie kompetente Hilfe bekommen! LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die nette Antwort. In der Tat hatte ich bei der Geburt,di im übrigen Horror war,viel Vlut verloren. Kind kam mit Zange zur Welt,hatte Nabelschnur 2x um den Hals,so das kräftig gezogen werden mußte. Ich bin gerißen,wurde geschnitten und es wurde arg auf meinem Bauch rum gedrückt. Beim Nähen wurde mir auch eine Arterie verletzt,so dass ich noch mehr Blut verlor. War alles sehr traumatisch,vieleicht hängt es auch damit zusammen. Auch mußte ich Stillhütchen benutzen,damit es überhaupt klappte. War die ersten Tage sehr unter Streß,da Milch erst nicht kommen wollte und mein Kind somit Rage ohne Nahrung war und dem entsprechend viel geweint hat. Seufz,aufgrund dieser Erfahrung,werde ich sicher nicht so schnell einen Kinderwunsch haben. Lg
Mitglied inaktiv
Hallo tinam, bevor die "richtige" Milch kommt, kommt schon Colostrum, welches sehr wichtig für Dein Kind ist und Dein Kind ernährt. Dein Kind war also nicht ohne Nahrung. Außerdem vermisse ich in Biggis Antwort den Hinweis, den sie sonst immer gibt, dass die Brust kein Gefäß ist, welches irgendwann vollständig leer ist, sondern dass ständig weiter Milch gebildet wird - sofern die Nachfrage da ist. Und auch, dass man mit der Pumpe nie so viel aus der Brust herausbekommt wie das Baby. Deine Milch ist also ausgelaufen, aber nicht weggelaufen. Ich wollte das nur noch ergänzen, weil das ja Deine eigentliche Frage war. Biggis Antwort ist ansonsten wie immer natürlich sehr professionell ;) Liebe Grüße, v.
Mitglied inaktiv
Danke für die Antwort!
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