Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milch abends gehaltvoller?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Milch abends gehaltvoller?

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Hallo Biggi! Ändert sich die Zusammensetzung von Muttermilch im Verlauf des Tages bzw. ist sie abends gehaltvoller? Ich frage deshalb, weil wir gestern meiner Tochter ( 4 1/2 Monate ) abends vor dem Zubettbringen statt der Brust ein Fläschchen mit abgepumpter Milch gegeben haben. Das fand sie erst mal o.k., sie ist danach wie immer nach dem Schlafritual eingeschlafen. Allerdings war sie schon nach einer Stunde wieder wach und hatte Hunger, was eher ungewöhnlich ist. Die abgepumpte Milch war allerdings auch keine "Abendmilch", sondern eingefrorene Milch von mittags. Kann es sein, daß es an der Milchzusammensetzung lag, daß sie wieder wach geworden ist oder war es einfach die veränderte Situation? Und noch eine zweite Frage: Woran merke ich, daß es Zeit wird, Brei zu füttern bzw. meine Tochter nicht mehr ausreichend satt wird durch die Milch? Vielen Dank schon mal für die Antwort, Gruß Ulla


Biggi Welter

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Liebe Ulla, nein, die Milch ist am Abend nicht gehaltvoller, ich denke eher, dass das Baby an der Flasche weniger getrunken hat als an der Brust. Ihre Milch ist mit Sicherheit "reichhaltig" genug und die Stillabstände hängen auch nicht damit zusammen, dass die Zusammensetzung der Milch nicht in Ordnung wäre, sondern sind von sehr vielen anderen, insbesondere auch entwicklungsbedingten, Faktoren abhängig. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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