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Hallo Biggi! Ich habe mal eine Frage: Mein Sohn ist jetzt 4 Monate alt (3 Monate und 27 Tage). Heute waren wir zur U4 und die Ärztin hat festgestellt dass er zu wenig zugenommen und etwas zu dünn ist. Vor 3 Tagen als mein Sohn nach dem Stillen (ich stille voll) immer noch quengelig war und Anzeichen von Hunger hatte, hab ich ihm nach 1,5 Stunden mal HIPP HA 1 gegeben und er hat sage und schreibe noch 250 ml getrunken. Heute hatte ich auch wieder das Gefühl dass er nicht satt wurde und er hat direkt! nach dem Stillen wieder 250 ml getrunken. Für mich sieht es so aus dass die Milch nicht mehr reicht. Was hab ich für Alternativen? Für mich ist es nicht schlimm falls ich zufüttern muss o. Ä. Ich habe ihn 4 volle Monate gestillt und ihm somit einen guten Start ins Leben ermöglicht. Außerdem möchte ich auch gern wieder die Pille (mit Östrog. wg. schlechter Haut) nehmen etc. Was rätst du mir? Wie soll ich anfangen? Zufüttern, wann ja mit welcher Milch? Oder Mittags Beikost? Und wenn ja, was? Vielen Dank dass du dir die Zeit nimmst um mir die Fragen zu beantworten. Lieben Gruß von Silke
Liebe Silke, Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Du kannst jetzt also die Milchmenge durch vermehrtes Anlegfen wieder erhöhen, oder aber zufüttern und ein evtl. Abstillen zur Flasche hin in Kauf nehmen. Wenn Du deinem Kind etwas Gutes tun willst, dann verzichte noch etwa zwei weitere Monate auf jegliche Form von Beikost. Auch wenn dein Baby nicht allergiegefährdet ist, so ist die zu frühe Einführung der Beikost immer eine starke Belastung für den noch unreifen Darm und belastet auch die Nieren enorm durch die erhöhte Molenlast. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Am besten besprichst Du mit deinem Kinderarzt, welche Milch Du zufüttern solltest. Pre Nahrung kann immer gegeben werden. Zunächst als Alleinnahrung ohne Beikost und dann zusammen mit ergänzender Beikost. Pre Nahrung enthält als Zucker nur Milchzucker und kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und die gesamte Flaschenzeit hindurch vom Kind getrunken werden. Steht auf der Packung, dass es eine 1er Nahrung ist, so bedeutet dies, dass diese Nahrung zusätzlich zum Milchzucker noch weitere Kohlenhydrate wie Stärke oder andere Zucker (z.B. Sacharose, Maltodextrin, Glukose oder Fructose) enthält. 1er Nahrung ist weniger an die Muttermilch angeglichen als Pre Nahrung und sollte (wegen der darin enthaltenen Kohlenhydrate) nicht mehr nach Bedarf gegeben werden, da Säuglingsnahrung, die nicht ausschließlich Milchzucker sondern auch Stärke usw. enthält leichter zur Überfütterung führen kann. Mengenempfehlungen stehen auf der Packung. Folgemilch ist kaum noch an die Muttermilch angepasst, häufig sehr süß und nicht zu ausschließlichen Ernährung eines Säuglings geeignet. Sie sollte wenn überhaupt frühestens nach vier Monaten und zusammen mit Beikost gegeben werden. Notwendig ist sie jedoch nicht. Du kannst aber auch die Milchmenge steigern und noch weiter voll stillen, bis dein Kind bereit ist für Beikost. Oberste Regel ist dann: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. LLLiebe Grüße Biggi
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