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Mein Sohn 8 Monate verweigert sämtliche Folgemilch , wie kann ich abstillen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Mein Sohn 8 Monate verweigert sämtliche Folgemilch , wie kann ich abstillen?

Susimon

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Hallo , ich bin grade sehr verzweifelt. Ich möchte gerne abstillen. Mein Sohn verweigert jedoch sämtliche Sorten "Fertigmilch". Er bekommt mittlerweile nur noch morgens wenn er das erste mal aufwacht (ca um 4) und abends vor dem zu Bett gehen die Brust, soweit habe ich es schon geschafft . Allerdings möchte ich komplett aufhören . Doch leider trinkt mein Sohn wie gesagt die fertige Milch nicht (er ekelt sich richtig und muss würgen) . Er bekommt 4 Brei Mahlzeiten am Tag und ich biete ihm immer etwas Tee dazu an , meine Angst ist jetzt das er nicht genug Nährstoffe und Flüssigkeit bekommt , wenn ich komplett aufhöre zu stillen . Ist meine Angst berechtigt? Oder reicht es wenn er wie gesagt 4x Brei und Tee oder Wasser bekommt? Und was gebe ich ihm nachts wenn er aufwacht ? Ich mache mir sehr viele Gedanken, dass ich ihm mit dem abstillen schaden könnte Lg Susi


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Liebe Susi, dein Kind ist viel zu jung für alleinige Beikost und braucht noch MIlh, diese sollte Hauptnahrungsquelle im gesamten ersten Lebensjahr sein. Beim Abstillen kannst Du anfangs Muttermilch mit Säuglingsmilch mischen und dann immer weiter strecken, das klappt meist ganz gut. Auch solltest Du keine Folgemilch geben, Pre-MIlch reicht völlig aus und schmeckt vielleicht besser. Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. Wenn Du dir die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschaust, dann kannst Du sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden. Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind. Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter Pre, 1 oder 2 – was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung von Denise Both, IBCLC Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten: • Säuglingsanfangsnahrung • Folgenahrung • Antigen Reduzierte Nahrung Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen. Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden. "1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden. Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).


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