Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Mama ist krank, trotzdem stillen?

Biggi Welter

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Frage: Mama ist krank, trotzdem stillen?

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Hallo Biggi, meine Tochter ist 8 Monate alt und wird immer noch voll gestillt. Jetzt wurde ich krank, eine schreckliche Magen-Darm-Grippe. In wie weit werden diese Erreger in die Muttermilch abgegeben und verändert sich die Menge oder Qualität der Milch? Ich habe keine Medikamente genommen. Nur einmal die starke Kopfschmerzen, eine halte 500er Paracetamol, was mein Arzt mir empfohlen hat. Meine zweite Frage: Wie stelle ich meine Tochter auf normale Kost um, wenn sie keinen Schnuller nimmt (also Flasche)und die angebotenen Speisen zwar probiert aber dann ablehnt. Ich habe versucht, mittags eine Gläschennahrung zu geben und zum Abend einen Brei. Was sie mag, ist alles flüssige, wie Tee, Wasser und feste Nahrung wie Bananen, Knäcke, Zwieback u. ä. Aber da habe ich einwenig Angst, das sie sich verschlucken könnte. Zur Verständigung: Ganz abstillen wollte ich noch nicht, aber tagsüber wäre ich jetzt gerne einwenig flexibler. Erfahrungen und Anregungen nehme ich ganz herzlich an. Viele Grüße Anke Berendorf


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? Liebe Anke, Es gibt nur sehr wenige Krankheiten, bei denen eine Stillpause notwendig ist und Durchfall oder eine Erkältung gehört sicher nicht dazu. Im Gegenteil: bei fast allen Krankheiten war das Kind den Erregern schon ausgesetzt ehe die Mutter überhaupt bemerkt, dass sie krank ist/wird. Wird dann abgestillt ist erstens die Ansteckung ohnehin meist schon erfolgt, die Ansteckung ist auch nur bei ganz wenigen Krankheiten durch die Muttermilch möglich, so dass Abstillen keinen Sinn in dieser Hinsicht hat und außerdem werden durch das Abstillen dem Kind die Antikörper, die es über die Muttermilch bekommt, und die es vor einer Ansteckung schützen oder den Verlauf der Krankheit abmildern, vorenthalten. Die Ansteckungsgefahr lässt sich bei Infekten wie Schnupfen, Husten, Darmgrippe usw. durch eine gute Hygiene (häufiges Händewaschen) bereits deutlich verringern. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass die Frau so viel Ruhe wie möglich hat, dass sie sich also wirklich schont und dass sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Kein Kind braucht eine Flasche, wenn es gestillt wird und schon acht Monate alt ist. Flüssigkeiten können ganz einfach mit einem Becher gegeben werden (das muss auch kein besonderer Trinklernbecher sein) und kein Kind muss Brei essen. Dein Kind kann, wenn es das mag stückige Kost essen. Auch fingergerechte Nahrung ist gut möglich. Verschlucken ist eher selten ein Thema. Die meisten Babys haben einen sehr guten Würgereflex und bringen wieder heraus, was ihnen in die falsche Kehle gekommen ist, aber Du solltest dein Kind beim Essen im Auge behalten. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo! Ich bin zwar nicht Biggi, kenne aber Deine Situation sehr gut. Also: Weiterstillen, so bekommt das Kind Deine Antikörper! Meine Stillkinder haben NIE meine Magen-Dram-Sachen bekommen! Mein mittleres Kind (jetzt 2) hat nie etwas aus einer Saugerflasche oder Babynahrung oder Kuhmilch getrunken. 8 Monate voll gestillt, allmählich angefangen Zucchinibrei etc. zu essen, mit einem Jahr saß er ganz selbstverständlich mampfend mit am Tisch. Getrunken hat er erst mit einem guten Jahr Wasser aus der Trinklerntasse, trinkt auch heute NUR reines Wasser. Gestillt wurde er bis gut 19 Monate. (Der Große dagegen, hat ab dem 6. Monat Möhren und Zeugs geliebt, auch aus Gläschen, die der Kleine nie angerührt hat, so unterschiedlich ist das.) Und beim Baby werde ich mir reichlich Zeit lassen mit dem Zufüttern. Liebe Grüße, Steffi


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