Pauliebe
Hallo Biggi! Mein Sohn ist 20 Monate alt und ich möchte ihn jetzt abstillen. Er liebt das Stillen sehr und es ist quasi die einzige Möglichkeit, um ihn zum Schlafen zu bringen (mit Ausnahme von Kinderwagen und Auto). Auch mein Mann konnte ihn leider nie zum Schlafen bringen, was mich sehr eingeschränkt hat. Ich habe meinen Sohn zuletzt in der Regel noch mittags und abends zum Einschlafen sowie nachts gestillt. Ich habe viel zum Thema Abstillen gelesen und mir überlegt zunächst räumlich abzustillen, also das Stillen und das Einschlafen zu entkoppeln. Wir haben nun zwei Abende/Nächte hinter uns. Erster Abend: Ich habe ihn im Wohnzimmer im Sessel gestillt und bin dann mit ihm ins Schlafzimmer (er schläft mit uns im Elternbett) gegangen und ihm nochmals erklärt, dass er dort die Brust nicht bekommt. Er hatte mehrere Wutanfälle und es liefen viele Tränen. Das war hart für mich aber darauf war ich vorbereitet. Mein Mann hat ihn zwischendurch immer wieder getragen und mir zurück ins Bett gebracht. Irgendwann ist er dann erschöpf auf meinem Bauch eingeschlafen. Nachts ist er einmal wach geworden. Da hat er vehement die Brust eingefordert. Ich bin dann mit ihm ins Wohnzimmer zum Stillen gegangen und musste sehr aufpassen, dass er mir dabei nicht einschläft. Wir sind danach wieder ins Bett gegangen und da hat er wieder sehr geweint und protestiert. Mein Mann hat ihn dann genommen und er ist bei ihm auf dem Arm eingeschlafen. Morgens nach dem Aufwachen hat mein Sohn wieder die Brust eingefordert und da habe ich ihn wieder im Wohnzimmer gestillt. Zweiter Abend: Auch hier habe ich ihn zunächst im Wohnzimmer gestillt und ich musste ihn dabei wach halten. Im Schlafzimmer gab es wieder Protest allerdings hat er nicht die Brust gefordert, sondern wollte immer zu Papa ins Wohnzimmer und ein Buch angucken (obwohl er sooo müde war). Mein Mann hat ihn mir dann immer wieder gebracht aber sobald mein Sohn gemerkt hat, dass es im Bett nach wie vor keine Brust gibt wollte er wieder Buch gucken. Es wirkte so als wäre das seine Art zu flüchten und als möchte er lieber mit Papa Buch gucken als mit Mama ohne Brust schlafen. Er ist dann beim bzw. nach dem Buch gucken bei meinem Mann auf dem Arm eingeschlafen. Nachts wurde er zweimal wach und da ist er auch wieder bei meinem Mann im Wohnzimmer auf dem Arm eingeschlafen. Morgens nach dem Aufwachen wollte er wieder ins Wohnzimmer zum Stillen, was wir dann auch gemacht haben. Da die letzten beiden Nächte kürzer waren und mein Sohn weniger als normal geschlafen hat war er heute Mittag sehr müde. Leider wollte er bei mir nicht in den Kinderwagen und nicht ins Auto, sondern ins Bett bzw. in das Wohnzimmer zum Stillen. Dabei musste ich ihn die ganze Zeit wach halten, was mir sehr leid tat. Nach dem Stillen wollte ich mit ihm ins Bett gehen aber das hat er verweigert. Er wollte lieber spielen. Mein Mann hat ihn dann ins Auto gepackt, damit unser Sohn seinen Schlaf bekommt. Im Auto ist er auch sofort eingeschlafen. Ich habe nun folgende Fragen/Sorgen: - Es freut mich ja sehr, dass mein Sohn jetzt auch bei meinem Mann einschläft aber wenn er das Einschlafen bei mir ablehnt, dann lernt er doch nicht, dass er bei mir auch ohne Brust einschlafen kann, oder? Ich habe keine Ahnung wie ich so eine neue Einschlafgewohnheit für uns schaffen soll. Ist es nicht ungünstig, wenn er jetzt bei meinem Mann einschläft? - Aktuell stille ich ihn ja abends vor und morgens nach dem Schlafen, was er ja auch einfordert. Da ich ja nicht nur räumlich, sondern anschließend ganz abstillen will, frage ich mich, ob sich da nicht eine neue Gewohnheit (Stillen im Wohnzimmer) einschleicht und ob ich das nicht doch besser sofort beenden sollte? Ich will ja definitiv komplett abstillen. Wenn ja, wie sollte ich dabei vorgehen? - Mein Mann ist nur aktuell mittags da und demnächst nicht mehr. Wie soll ich meinen Sohn mittags zum Schlafen bringen, wenn er das Einschlafen bei mir ablehnt? Entschuldigung, dass es so ausführlich geworden ist aber das Thema beschäftigt mich wirklich sehr. Vielen Dank fürs Antworten!
Liebe Pauliebe, dein Sohn lehnt dich nicht ab, er ist verunsichert und sicher auch wütend und traurig. Ob es sinnvoll ist, dass dein Mann ihn jetzt zum Einschlafen bringt, kann ich nicht beurteilen, ich persönlich würde das Kind selbst trösten und ihm nicht die Milch und die Mutter dazu entziehen. Sicherlich ist es für dein Kind ein liebgewonnenes Ritual und es wird die Brust schmerzlich vermissen,es trauert. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Möchtest du sofort komplett abstillen, oder wäre ein "wir stillen nur noch abends zum Einschlafen und morgens vor dem Aufstehen" auch ok für einige Zeit? Je klarer für dich ist, was dein Ziel ist, desto besser lässt es sich erreichen. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes). Dein Sohn spürt jetzt deinen Zwiespalt und da er sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert er auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Er hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Kinder sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Ihr habt gerade erst zwei Tage geschafft und dein Sohn wird langsam akzeptieren, dass er nun nicht mehr zum Einschlafen an die Brust kann - aber er braucht Zeit dazu. Gib deinem Kind ganz viel Liebe und tröste es, zeige ihm, dass du seinen Schmerz verstehst. Dein Kleiner wird das verkraften, denn du bist sein Leuchtturm und er wird sich an dir orientieren. Hab Geduld, mit liebevoller Konsequenz schaffst du das! Lieben Gruß Biggi
Pauliebe
Hallo Biggi, danke für deine Antwort. Ich möchte meinen Sohn ja selbst trösten und ihm nicht auch noch die Mama entziehen aber er flüchtet ja quasi vor mir. Auch heute Abend habe ich ihn wieder im Wohnzimmer gestillt. Wir sind dann ins Schlafzimmer gegangen aber von da ist er sofort zum Papa gelaufen. Er will gar nicht erst probieren bei mir einzuschlafen. Bei Papa ist er heute relativ schnell eingeschlafen. Ohne Protest und ohne Tränen. Soll ich meinen Sohn zwingen im Schlafzimmer zu bleiben?
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