Kleinerwagen
Sehr geehrte Frau Welter, ich schreibe Ihnen wieder und hoffe dass es das letzte Mal zu diesem Thema sein wird. Ich wollte meine Tochter (2.5) nachts abstillen. Immer kam was dazwischen, endlich hatte ich es geschafft. Meine Tochter bekam regelrechte Wutanfälle nachts von jeweils einer halben Stunde und das jede Stunde. Es war furchtbar anstrengend. Ich glaube es hat 3 Wochen gedauert und dann waren wir beim Durchschlafen bis 05:00 morgens. Ein Traum für mich. Leider brach es nach 2 Wochen wieder ein, erst wachte sie um 04:00 auf und ich habe sie blöderweise gestillt und jetzt wacht sie ab 01:00 wieder stündlich auf. Ich kann dieses Geschrei nicht noch einmal durchstehen. Sie trinkt auch tagsüber andauernd an meiner Brust und das wäre meine erste Frage, ist das normal? Sie wechselt permanent die Seiten und es macht mich verrückt dieses Gehampel. Meine Mutter ist auch voll genervt. Meine Kinder reden andauernd über die Brust. Sie findet das nicht normal. Ich bin verunsichert. Die Kinder sind zuhause, gehen nicht in den Kindergarten. Ich habe viel Zeit für sie. Ist das einfach normal dass die Brust immer noch so wichtig ist? Mein Sohn ist 4.5 und möchte so unbedingt noch stillen. Ich hatte es eine Woche geschafft, dass er nicht gestillt hat und es war wunderschön für mich. Für ihn aber nicht er hat gesagt, dass er die Brust noch braucht. Also habe ich wieder angefangen zu stillen und es nervt mich. Jetzt ist mein Plan, dass mein Mann nachts bei den Kindern schläft. Er kann das Geschrei besser aushalten. Halten Sie das für eine gute Idee? Hört es bei meiner Tochter irgendwann auf? Sie stillt bestimmt jede Stunde auch tagsüber, oder sollte ich es besser mal tagsüber verwehren? Aber sie kriegt dann so einen Wutanfall und nichts kann sie beruhigen. Meine Frage ist, was soll ich machen um aus dieser Horrorstillspirale rauszukommen? Vielen Dank!
Liebe Kleinerwagen, wenn es für Dich okay wäre, dann würde ich sagen, ja es ist normal und Deine Kinder lieben das Stillen noch sehr und zeigen das auch sehr deutlich. Trotzdem ist Stillen eine ZWEIERbeziehung und Du fühlst Dich nicht mehr wohl. Deine Kinder spüren das und klammern noch viel mehr und sie brauchen jetzt Deine Klarheit! Es ist Dein gutes Recht, jetzt weniger zu stillen und auch wenn es Deinen Kleinen nicht gefällt, musst Du klar und konsequent bleiben. Ich habe das Gefühl, dass Du Dich Deinen Kindern unterlegen fühlst und nachgibst, weil sie die Regeln vorgeben. Genau das ist jedoch falsch. DU bist diejenige, die bestimmt wo's lang geht, Deine Kinder sind dazu noch viel zu klein. Und: sie BRAUCHEN es, dass DU die Zügel in die Hand nimmst. Also ist es Deine Aufgabe zu definieren, wie ihr jetzt die stressigen Situationen beenden werdet. Deine Kinder werden sich vehement wehren, sie werden toben, wüten und traurig sein, aber sie können lernen, dass Du die Regeln aufstellst und jetzt nicht mehr stillen wirst. Wichtig ist, dass Dir klar ist, dass einige stressige Nächte und Tage bevorstehen, aber die müssen sein, denn bisher haben Deine Kinder gelernt, dass sie nur lange genug fordern müssen, bis ihr Wunsch doch erfüllt wird. Begleite Deine Kinder, sei liebevoll und entziehe ihnen die Brust, aber nicht Deine Liebe und bleibe konsequent. Wenn Deine Mäuse merken, dass Du genau das meinst, was Du sagst, dann werden sie die neue Situation auch akzeptieren. Sie werden keinen Schaden erleiden, keine Bange. Wichtig ist allerdings, dass Du ruhig bleibst und Dich von ihnen nicht anstecken lässt. Ich persönlich würde sie in der Nacht nicht alleine beim Papa lassen, denn sonst fühlen sie sich evtl. doppelt verlassen. Denk daran: DU bist euer Chef, DU bist diejenige, die die Richtung vorgeben muss. Das gilt nicht nur fürs Schlafen, doch diese Übung wird Dir für andere Bereiche eures gemeinsamen Lebens gute Dienste erweisen. Lieben Gruß, glaub mir: Du schaffst das, wenn du es wirklich willst!! Biggi
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