Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Langzeitstillen keine Periode aber Kinderwunsch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Langzeitstillen keine Periode aber Kinderwunsch

Lea1987

Liebe Biggi, erst einmal möchte ich dir danken für die tolle Arbeit die du leistest.  Nun zu meinem Anliegen. Ich habe vor fast zwei Jahren meinen Sohn auf die Welt gebracht und stille ihn noch.  Nun habe ich aber immer noch keine Periode bekommen und würde aber gern dieses Jahr wieder schwanger werden da ich schon 36 Jahre alt bin. Ich möchte aber meinen Sohn nicht extra dafür abstillen. Er stillt sehr gern und auch ich finde es schön. Zudem habe ich die Befürchtung, dass es vielleicht gar nicht noch mal klappt mit dem schwanger werden und ich dann auch das Stillen "verloren" habe. Ich habe leider Endometriose und es hat drei Jahre gedauert bis ich damals schwanger geworden bin.  Ich weiß, dass manche Frauen erst nach dem kompletten Abstillen wieder einen Zyklus haben, aber gilt das auch wenn man schon so lange stillt? Oder kann etwas anderes dahinter stecken? Ich fürchte dass meine Frauenärztin mir nur raten wird abzustillen. Andere Frauen bekommen doch auch ihre Tage und können weiterstillen, gibt es nichts was ich tun könnte?  Vielen lieben Dank!    Liebste Grüße  Lea  


Biggi Welter

Biggi Welter

Liebe Lea,   niemand kann vorhersagen, wie schnell du nun ob mit oder ohne Abstillen wieder schwanger werden kannst. Sogar ohne Periodenblutung kann es zu einem Eisprung kommen und es gibt viele Frauen, die in der Stillzeit gleich beim ersten Eisprung, dem keine Blutung vorangegangen war, wieder schwanger geworden sind. Stillen hat eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann auch bei einem älteren Stillkind die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben „kann" und nicht „muss". Es gibt da übrigens eine interessante Theorie auch über die Reife des Kindes in Bezug auf Geschwister: so lange ein Kind noch so häufig an der Brust der Mutter trinkt, dass dadurch die Fruchtbarkeit der Mutter eingeschränkt wird, so lange ist es auch noch nicht reif genug, die Mutter mit einem weiteren Geschwisterkind zu teilen. Manche Menschen halten dies vielleicht weit hergeholt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viel Wahres dran ist. Die Entscheidung, ob du zugunsten einer erneuten Schwangerschaft bzw. um die Wahrscheinlichkeit einer neuen Schwangerschaft eventuell zu erhöhen, abstillen oder einfach der Natur ihren Lauf lassen und abwarten willst, kannst nur du alleine treffen. Es gibt in jedem Fall unzählige Mütter, die in der Stillzeit schwanger wurden, weiter gestillt haben und anschließend (ohne Schaden für Mutter, neues Baby und älteres Stillkind) auch noch nach der Geburt tandemgestillt haben. Lieben Gruß, ich wünsche dir von Herzen, dass es bald klappt Biggi


usako

Bei mir kam die Periode auch spät wieder, erst zwei Jahre und einen Monat nach der Geburt. Es hat dann mit dem schwanger werden zum Glück schnell funktioniert. Jetzt in der Schwangerschaft fließt fast keine Milch mehr, aber meine Tochter stillt immer noch wahnsinnig gerne und es sieht so aus, als würde es auf das Tandemstillen hinauslaufen (ist auch ok für mich).   Das heißt natürlich nicht, dass es bei dir auch so sein wird und ich habe auch keine Endometriose, wollte dir aber trotzdem einmal von meiner Erfahrung berichten.


AnniLi42

Ich habe auch Endometriose (allerdings sind die Eierstöcke und Eileiter nicht betroffen) und bei mir hat es mit dem schwanger werden für die erste Schwangerschaft auch etwas gedauert. Ich habe zwar meine Periode schon nach einem halben Jahr trotz Stillen bekommen, aber sehr unregelmäßig. Kind 2 haben wir dann tatsächlich im ersten "ab jetzt lassen wir es halt drauf ankommen"-Zyklus geschafft, da war Junior erst 15 Monate alt und wir erstmal sprachlos :-D als hätte mein Körper sich direkt daran erinnert, wie schwanger werden funktioniert. Gestillt habe ich übrigens die ganze Schwangerschaft über, Junior hat sich kurz nach der Geburt dann selbst abgestillt: "Die Mama-Milch schmeckt jetzt nimmer". Und es gab keinerlei Probleme. Ich weiß, es war Glück wie das gelaufen ist und jede Frau/jedes Kind bzw. jeder Körper mit seinem Hormonhaushalt ist anders, aber vielleicht machen die Erfolgs-Stories ja ein bisschen Hoffnung :-) Viel Erfolg für Nummer 2!


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