Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Langzeitstillen und zweites Kind, wie geht das?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Langzeitstillen und zweites Kind, wie geht das?

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Liebe Biggi und die anderen Leserinnen, ich stille mein Söhnchen nun schon seit fast 2 Jahren mit beidseitig wachsender Begeisterung. Aber ein Gedanke macht sich doch langsam "breit", den ich mir hier traue, auszusprechen: Ich möchte (mindestens) ein zweites Kind und weiß absolut nicht, wie der Alltag mit einem bzw. zwei Stillkindern zu schaffen ist. Denn die Gewohnheiten meines Söhnchens machen es praktisch unmöglich, ein zweites Kind zu versorgen. Erstes Hindernis: Da eine weitere Geburt (leider) aus medizinischen Gründen wieder ein Kaiserschnitt sein muß, wäre ich ein paar Tage im Krankenhaus festgebunden. Bisher war ich nie abends und nachts weg, da mein Söhnchen nur mit Stillen (wieder) einschlafen kann. Es dauert auch abends ca. 1 Stunde bis er losläßt und auch seinen Mittagsschlaf hält er fast immer "angedockt". Ich lese seit einiger Zeit sehr gern in dieser Stillberatung und habe auch über Tandemstillen gelesen. Aber wie soll das rein praktisch gehen? Wir schlafen mit "Babybalkon", und trotz zwei- bis dreimal nachts Stillen ist das ok. Aber wie soll das mit einem Kleinkind und einem Baby nachts gehen? Dazu kommt, daß mein Kleiner als Baby Probleme mit dem Bäuerchen hatte und ich ihn mehrfach pro Stillsitzung (auch nachts) hochnehmen und tragen mußte. Zudem ist man völlig handlungsunfähig während einer Stillsitzung mit einem (dauernuckelndem) Kind, und zwei Kinder wollen bestimmt nicht immer gleichzeitig stillen. Ich habe hier gelesen, daß Kinder sich manchmal während der nächsten Schwangerschaft von selbst abstillen, aber da mein Sohn so begeistert stillt, und sein Still- und Schlafverhalten seit seiner Geburt fast garnicht geändert hat, glaube ich das kaum von ihm. Und ich möchte ihn auf keinen Fall zwanghaft abstillen! Ich weiß mir einfach keinen Rat und solange ich keine Antworten weiß bzw. mein Sohn sein Still- und Schlafverhalten nicht ändert, werde ich wohl auch kein zweites Kind bekommen wollen. Dabei gehe ich auf die 40 zu und würde es bitter bereuen, wenn ich nicht mehr schwanger werden könnte und wegen meiner Ängste bzw. offenen Fragen den Schritt zum zweiten Kind nicht gewagt haben sollte. Ich freue mich über jeden Rat/Meinung/Erfahrung von Dir, liebe Biggi und den anderen Leserinnen! Viele liebe Grüße Alina


Biggi Welter

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? Liebe Alina, diese Fragen stellen sich viele Frauen, wenn sie bisher nur ein Kind haben und wenn Du dann mit Frauen sprichst, die mehr als ein Kind haben, dann wirst Du erfahren, dass es in der Regel gar nicht so schwierig ist. Fangen wir mit dem Schlafen an. Dein „Großer" kann weiter im Babybalkon schlafen und das Baby bei dir. Oder ihr baut einen zweiten Babybalkon an für das Baby und der Große schläft auf der anderen Seite. Oder ihr macht ein großes Matratzenlage für alle. Oder dein Sohn hat bis zur Geburt des Babys beschlossen, dass er nun ohnehin nicht mehr bei dir schlafen mag:-) Du wirst auch sehen, dass Du mit Baby an der Brust keineswegs handlungsunfähig bist. Ich kann dir versichern, dass es erstaunlich viele Dinge gibt, die frau mit Kind an der Brust machen kann, wenn ihr nichts anderes übrig bleibt. Tandemstillen ist übrigens auch nicht so schwierig, wie sich dass manche Leute vorstellen. Wenn ich höre „Das Kind hat Probleme mit dem Aufstoßen" dann frage ich immer „Welche Probleme denn?" Ein Kind muss nicht zwingend aufstoßen. Es gibt Kinder, die niemals „Bäuerchen" machen. Das Aufstoßen ist kein Muss, aber leider hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es ohne nicht geht und so wankt so manche Mutter (oder Vater) todmüde und schlaftrunken durch die Wohnung, um das Kind zum Aufstoßen zu bringen und tatsächlich ginge es allen viel besser, wenn Mutter und Kind gemeinsam im Bett liegen würden. Schau doch einmal in eine Stillgruppe und sprich dort mit den Müttern, die bereits mehr als ein Kind haben, dann wirst Du sicher ein positiveres Bild bekommen. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. LLLiebe Grüße Biggi


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