Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Langzeitstillen und Mama-Fixierung

Frage: Langzeitstillen und Mama-Fixierung

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Markus wird im März 3 Jahre alt, wurde 2 Jahre nach Bedarf (recht intensiv) gestillt und z.Zt. stillen wir noch einmal am Tag morgens im Bett. Mein Problem ist, das Markus total auf mich fixiert ist. Er interessiert sich überhaupt noch nicht für andere Kinder und klebt nur an mir, wenn wir uns mit anderen treffen, akzeptiert keinen Babysitter mehr, läßt selbst den Papa oft nicht an sich heran, und will z.B. beim Kinderturnen nicht wie alle anderen Kinder seines Alters alleine sondern nur an Mamas Hand mitmachen... Von meinem Umfeld bekomme ich überall nur zu hören: "Ist doch klar: das kommt vom langen Stillen! Durch Familienbett, Stillen, Tragen u.s.w. hast du ihn viel zu sehr an dich gebunden und nun kann er sich nicht lösen!" Bisher war ich von meinem Erziehungsstil ja wirklich überzeugt und habe immer deine Worte zitiert, dass gestillte Kinder i.d.R. später gerade selbstständiger und selbstbewußter werden. Langsam zweifele ich aber wirklich daran, da mein Sohn viel Mama-fixierter ist als ich das bei anderen gleichaltrigen Kindern beobachte. Kannst du mir irgendwie Mut machen? Kennst du andere Langzeitstillmütter, die ähnliche Probleme hatten und weißt du, wie sie damit umgegangen sind? Gibt es einen Erfahrungswert, mit welchem Alter sich die von Dir erwähnte Selbstständigkeit i.d.R. einstellt? (Ich weiß, jedes Kind ist anders, aber vielleicht kannst du mir zumindest ein bißchen Hoffnung machen...?) Viele Grüße und Danke, Susanne mit Markus


Biggi Welter

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? Liebe Susanne, und was würde deine Umgebung sagen, wenn dein Kind an der „klebt" und Du hättest es nie gestillt? Was wäre dann "schuld"? Das Klammern ist eine Sache, die nicht vom Stillen abhängt, sondern von der jeweiligen Entwicklungsphase des Kindes und seinem Temperament. Wenn Du dich einmal umschaust, wirst Du sehen, dass dieses Verhalten auch von den Müttern nicht gestillter Kinder berichtet wird. Es ist halt sehr „bequem" alles und jedes immer auf das (längere) Stillen zu schieben, obwohl damit weder der Mutter noch dem Kind oder sonstwem geholfen ist ... Ihr habt auch sicher euer Kind nicht zur Mamaabhängigkeit erzogen. Es ist normal, dass ein Kind an seiner Mutter hängt. In den meisten Fällen ist die Mutter die Hauptbezugsperson und damit eben auch der Mensch, um den sich das Universum eines Kindes in diesem Alter dreht. Manche Kinder sind von klein auf kleine Draufgänger und spielen „Hans-Dampf- in- allen-Gassen" während andere Kinder sehr viel schüchterner und zurückhaltender sind und sehr viel länger brauchen, um auch mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen. Es hat wenig Sinn, bei einem Kind, dass sehr an seiner Mutter „klebt" mit Gewalt zu versuchen, es von der Mutter zu lösen, damit wird unter Umständen sogar das genaue Gegenteil von dem erreicht, was gewünscht war. Du kannst mit deinem Kind in kleinen Schritten daran arbeiten, dass es auch einmal einige Zeit ohne dich bleibt, wenn DIR das sehr wichtig ist, aber auch wirklich nur dann, wenn es für DICH wichtig ist. Ich weiß aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie lange es dauern kann, bis ein solches „Mamakind" etwas unabhängiger wird, aber es lohnt sich langfristig, diese Geduld aufzubringen und dem Kind die Zeit zu geben, die es braucht. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Susanne, hier hast du eine "Leidensgefährtin". Pascal ist 2 1/4, wird immer noch - zum Trotz der gesamten Umwelt inkl. Papa - häufig gestillt, und verhält sich ziemlich gleich wie dein Kind. Auch ich warte so langsam auf die viel zitierte große Selbstständigkeit und das Einfühlungsvermögen, werde aber auch manchmal unsicher. Vielleicht ist es halt doch hauptsächlich angeborene Charaktersache (das hätte dann allerdings den Vorteil, dass unsere Kleinen auch nicht anders wären, wenn sie nicht so umsorgt worden wären). Bin auf jeden Fall auch auf die Antwort gespannt und wollte sowieso auch schon mal so eine Frage stellen. LG, Sabine


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