Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Langzeitstillen nachts und Entmineralisierung zweier Milchzähne

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Langzeitstillen nachts und Entmineralisierung zweier Milchzähne

Karlio

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Hallo liebe Stillberaterinnen, schon oft hab ich hier mitgelesen und auf so manche Frage in meiner bisher zweieinhalbjährigen Stillzeit Antwort gefunden. Vielen lieben Dank dafür! Heute habe ich selbst eine Frage. Wir haben einen Sohn (fast 7 Monate), der zusätzlich zu zwei Breimahlzeiten jederzeit nach Bedarf gestillt wird, und eine Tochter (2,5 Jahre), die noch zum Einschlafen, in der Nacht und manchmal zum Mittagsschlaf gestillt wird. Wir sind eigentlich ganz happy damit und die beiden genießen es sichtlich, gemeinsam gestillt zu werden. Vor ein paar Tagen hatten wir wieder einen Termin mit unserer Tochter bei der Kinderzahnärztin und sie hat an zwei Zähnen eine Entmineralisierung festgestellt, am einen nur wenig, am anderen etwas mehr. Sie sagte, wir sollten ihr keine Saftschorlen geben (haben wir sowieso selten getan, sie trinkt meistens Wasser) und an den Stellen noch besser putzen. Als ich dann erwähnte, dass sie noch gestillt wird, meinte die Zahnärztin, dass ich wissen muss, dass ich damit das Risiko eingehe, dass sie Karies bekommt. Und dass ich auf keinen Fall zum Einschlafen stillen und ihr nachts nach dem Trinken immer Wasser zum Nachtrinken geben sollte. Letzteres funktioniert nicht, weil sie nachts beim Trinken einschläft und dann keine Wasserflasche nimmt. Nun hab ich sehr viel widersprüchliches über Stillen und Zahngesundheit gelesen und bin verwirrt, besorgt und ratlos. Und hab nun abends beim Einschlafstillen und jedes Mal beim Stillen in der Nacht ein dickes schlechtes Gewissen. Ich überlege, sie tatsächlich in Zukunft nur noch vor dem Zähneputzen zu stillen und das Ganze nachts abzugewöhnen, so dass sie dann morgens und am Tag trinken kann, wenn das besser für Ihre Zähne ist. Denn natürlich wollen wir auf keinen Fall, dass aus den Entmineralisierungen Karies wird! Aber - ist es wirklich nötig? Und wenn ja, wie bekomme ich das sanft hin, ohne ihre Gefühle zu verletzen? Habt ihr da einen Rat für mich? Und eine Frage noch: Uns ist aufgefallen, dass sie in den letzten Monaten nachts oft sehr unruhig schläft und immer wieder im Schlaf weint. Dann nehme ich sie an die Brust und dann schläft sie weiter. Sie schläft momentan nachts dann meist im Familienbett zwischen meinem Mann und mir. Könnte es damit zu tun haben, dass sie die Ankunft des kleinen Bruders immer noch verarbeitet oder vielleicht zu wenig Platz hat? Man hört ja immer wieder, dass die Kinder besser schlafen, wenn sie abgestillt sind. Halte ich sie mit dem Stillen irgendwie vom ruhigeren Schlafen ab? Vielen lieben Dank schon mal und viele Grüße


Biggi Welter

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Liebe Karlio, viele Kinder schlafen in diesem Alter sehr unruhig, weil sie viel verarbeiten müssen. Ob Dein Kind ohne Stillen besser schlafen würde, wage ich zu bezweifeln. Deine Sorgen wegen den Zähnen kann ich nachvollziehen, wir hatten das Thema auch. Unser Zahnarzt hat die Zähne damals versiegelt und wir hatten nie mehr Probleme. Vielleicht kannst Du Deinem Kind tatsächlich auch erklären, dass es nur noch am Morgen und vor dem Zähneputzen an die Brust darf, in diesem Alter kann Dein Kind das verstehen! Dein Kind wird deshalb nicht an Deiner Liebe zweifeln! LLLiebe Grüße Biggi


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