Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Keinen Hunger?

Biggi Welter

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Frage: Keinen Hunger?

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 12 Wochen alt. Bisher stillte ich tags ca. 4mal und 2mal nachts. Seit gut 2 Wochen aber ist alles anders. Sie mag tags kaum noch trinken, schreit, wenn ich sie dann anlege und verweigert. Nach einem Kampf - schuckeln,umhertragen,immer wieder versuchen - trinkt sie dann maximal eine Brust, die andere pumpe ich ab. Ungefähr 3-4mal am Tage. Nachts aber wird sie alle 1 einhalb bzw. 2 Stunden wach und will trinken - auch da nur eine, aber das ist schon immer so. Also Tag/Nachtrythmus völlig verdreht?


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? Liebe Ferdi, Das Verhalten Ihres Babys lässt mehrere Deutungsmöglichkeiten zu, am wahrscheinlichsten sind eine besonders starke Ablenkbarkeit und eine Saugverwirrung. Manche Kinder beginnen recht früh, sich für ALLES zu interessieren, aber bitte nicht für die Brust. In solchen Zeiten sind die Kinder sehr leicht ablenkbar (da genügt schon, dass eine Gardine wackelt), lassen die Brust leicht los, sind aber andererseits recht unzufrieden, weil ihre Fähigkeiten noch nicht ausreichen, um das zu erreichen was sie wollen. Das wiederum finden manche der Kinder schlicht und ergreifend `zum SchreienA. Nachts, wenn alles ruhig und dunkel ist, ist das Trinken dann meist problemlos. Falls ein Baby sehr stark ablenkbar ist und viel zappelt, ist es oftmals hilfreich, sich in eine ruhige, unter Umständen auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Manchen Kinder hilft es, sie zu bündeln. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickeln Sie Ihr Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie das Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein `CA aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Rückzug in eine möglichst `langweiligeA und uninteressante Umgebung kann in den Phasen dieser besonderen Ablenkbarkeit wirklich Wunder wirken. Falls der Kleine Flasche und/oder Schnuller bekommt, ist eine Saugverwirrung möglich. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Die Kollegin kann Ihnen dann im persönlichen Kontakt gezielte Tipps und Hinweise geben, auch zum Thema Steigerung der Milchmenge und Wachstumsschübe. Vorsichtshalber würde ich das Kind noch von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen, nicht dass doch noch ein anderer Grund dahinter steckt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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