Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Keine Periode wegen stillen, aber Kinderwunsch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Keine Periode wegen stillen, aber Kinderwunsch

babyHelenchen

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Guten Tag! Meine Tochter ist 10 Monate alt. Ich stille sie tagsüber 2 Mal und von abends bis morgens bei Bedarf. Zwischen 3 bis 5 Mal. Dementsprechend habe ich auch noch keinen Zyklus. Gibt es Richtwerte, ab wie oft bzw wenig stillen der Zyklus wieder einsetzt? Heute Nacht habe ich schon auf eine Stillmahlzeit reduziert, das verusche ich jetzt einzuführen. Ich möchte nicht ganz mit dem stillen aufhören. Eigentlich will ich auch nicht ganz wenig stillen, andererseits möchte aber auch gerne schwanger werden. Ist ansonsten eine Östrogenbehandlung während des Stillens möglich? Grundsätzlich bin ich gegen den Einsatz von Hormonen. Da ich aber keine Risikoschwangerschaft wg Alter möchte, weiß ich jetzt nicht genau, was ich am besten tun kann bzw. Wie oben erwähnt, ab wie vielen bzw. wenigen Mahlzeiten in der Regel der Zyklus wieder startet. Ich möchte das Beste für meine Kleine und will auch nicht, dass sie weniger Milch bekommt, als sie benötigt. Als ich heute nachts nur 1 Mal gestillt hab, war die Windel morgens aber genau so voll wie sonst mit 3 Mal stillen oder je nachdem, wie ist sie ankommt. Holt sich meine Kleine dann bei weniger Stillmahlzeiten den Bedarf, den sie benötigt? Danke und freundliche Grüße


Biggi Welter

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Liebe babyHelenchen, es gibt Frauen, die eine komplette Kinderwunschbehandlung durchgeführt haben, ohne abzustillen, doch hier in Deutschland dürfte dies die absolute Ausnahme sein. Dabei ist es noch ein Unterschied, ob es „nur" um eine Insemination oder um IVF geht. Denn die Sache ist die, dass es Frauen gibt, bei denen das Stillen auch wenn relativ wenig gestillt wird und das Kind schon über ein Jahr alt ist, die Fruchtbarkeit noch deutlich beeinflusst. Wobei es nicht nur die Wahrscheinlichkeit für eine Empfängnis verringert, sondern auch die Einnistung des befruchteten Eis erschwert sein kann. Niemand kann sagen, ob dies auch bei dir der Fall ist. So kann es also sein, dass das Stillen die Erfolgschancen auf ein Baby durch Insemination doch verringert. Stillen hat eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann auch bei einem älteren Stillkind die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben "kann" und nicht "muss". In der Regel ist diese empfängnisverhütende Wirkung nach 8 Monaten nur noch in den seltensten Fällen nachweisbar, doch wie gesagt, das ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Es gibt da übrigens eine interessante Theorie auch über die Reife des Kindes in Bezug auf Geschwister: so lange ein Kind noch so häufig an der Brust der Mutter trinkt, dass dadurch die Fruchtbarkeit der Mutter eingeschränkt wird, so lange ist es auch noch nicht reif genug, die Mutter mit einem weiteren Geschwisterkind zu teilen. Manche Menschen halten dies vielleicht weit hergeholt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viel Wahres dran ist. Die Entscheidung, ob du zugunsten einer erneuten Schwangerschaft bzw. um die Wahrscheinlichkeit einer neuen Schwangerschaft eventuell zu erhöhen, abstillen oder einfach der Natur ihren Lauf lassen und abwarten willst, kannst nur du alleine treffen. Es gibt in jedem Fall unzählige Mütter, die in der Stillzeit schwanger wurden, weiter gestillt haben und anschließend (ohne Schaden für Mutter, neues Baby und älteres Stillkind) auch noch nach der Geburt tandemgestillt haben. Ob dein Baby ausreichend Milch bekommt, kann ich nicht beurteilen, ich weiß ja nicht, wie viel es trinkt. Mit zehn bis zwölf Monaten braucht dein Baby noch mindestens zwei Milchmahlzeiten, eine kann sicher auch durch Brei ersetzt werden. Lieben Gruß, ich hoffe, es klappt bald! Biggi


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