Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

katastrophale Naechte

Frage: katastrophale Naechte

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Hallo Biggi! Mein Sohn ist jetzt fast 32 Wochen alt, wurde immer nach Bedarf gestillt, und kommt immer noch Nachts sehr oft, mittlerweile wieder fast stuendlich. Er trinkt tagsüber sehr wenig, verweigert die Brust, will lieber gucken oder spielen. Auf anraten meines Arztes habe ich angefangen zuzufuettern, als Linus 6 Monate alt war. Aber er ist nicht sehr begeistert davon, er mampft ein paar Loeffel Gemuesebrei Mittags, Obst mag er gar nicht und abends bekommt er Hirsebrei, da mampft er ein bisschen mehr, aber auch nicht wirklich viel. Und Nachts kommt er immer noch genauso oft wie frueher. Ich habe ja nichts dagegen, mehr oder weniger voll weiterzustillen und er muss auch keinen Brei essen, wenn er nicht mag. Ich stille ihn auch gerne Nachts, ich hab unten gelesen, dass dies auch noch normal ist, aber wenigstens mal ne Stunde Schlaf brauch ich ja auch. Wie bekomme ich ihn dazu, nicht seine ganzen Mahlzeiten auf die Nacht zu verlegen? Bzw. so viel zu trinken, dass er laenger satt ist? Oder reicht meine Milch vielleicht wirklich nicht mehr aus? LG und vielen Dank, Katja


Biggi Welter

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? Liebe Katja, einen Geheimtipp oder ein Patentrezept, wie das Kind dazu gebracht werden kann, schneller mehr Beikost zu essen und nachts mehr zu schlafen gibt es nicht. Hast Du schon mal versucht, dein Kind selbst essen zu lassen? Versuch es doch mal mit fingergerechter Nahrung zum Selberessen und setze auch auf das Nachahmungsbedürfnis der Kinder. Zusammen mit ein paar anderen Kindern oder auch Erwachsenen macht Essen mehr Spaß. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Auch Brot kann ab acht Monaten angeboten werden. Sicher ist auch für dich das Buch „Mein Kind will nicht essen“ von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Auch tagsüber kannst Du versuchen, dir selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi


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