Pagena
Hallo Frau Welter, Nun muss ich doch nach meiner Frage die ich vor ein paar Minuten gestellt habe und für deren Beantwortung ich mich schon mal bedanke noch eine weitere Frage stellen. Mich beschäftigt seit ein paar Tagen die Frage ob ich eventuell zu wenig Milch haben könnte. Die Situation ist wie folgt: Unsere Kleine ist 4 Monate alt und wiegt 6 kg. Sie hat bisher immer ca 100-150 g wie Woche zugekommen. Das Messintervall nach dieser Woche steht noch aus (nach einer halben Woche hatte sie aber nichts zugenommen). Das Trinkverhalten sieht so aus dass sie morgens ganz normal trinkt danach gehen wir spazieren, danach spielt sie etwas. Wenn die dann zum Späten Mittag hin wieder müde wird ist ihr Schlaf eher unruhig. Sie wird ganz oft wach und will trinken und schläft dann wieder ein. manchmal trinkt sie gefühlt alle 20 Minuten… Ich frage mich dann immer ob sie vielleicht nicht satt wird. Am Abend trinkt sie auch immer ganz lange zum Einschlafen. Die erste Nachthälfte verbringt sie in ihrem Bett. Die zweite neben mir im Elternbett wo sie sich ähnlich wie nachmittags verhält und andauernd kurz trinkt. Manchmal auch einfach im Schlaf. Ist dies ein normales Trinkverhalten oder liegt das häufige Trinken an zu wenig Milch? Oder braucht sie meine Brust im Schlaf eventuell nur zur Beruhigung und gar nicht aus Durst? Was mich nun endgültig stutzig gemacht hat ist das abpumpen. Ich habe gestern Abend für 150 mal abzupumpen eine geschlagene Stunde gebraucht… ich musste immer wieder Pause machen da nichts mehr kam und wieder ansetzen. Ich muss dazu sagen das ich dabei am PC saß und gearbeitet habe (mich also nicht aufs abpumpen „konzentriert“ habe). Nun sehe ich natürlich ja nicht wie gut die Milch fließt wenn die Kleine trinkt (aus der abgepumpten Flasche trinkt sie ca 100 ml auf einmal) Mir ist zuvor schon aufgefallen das das Abpumpen unter Ablenkung deutlich schwieriger ist als wenn man sich darauf konzentriert aber so schwierig wie gestern war es noch nie… Als letzte Info: ich hatte zuletzt recht viel Stress und wenig Schlaf auf Grund meiner Arbeit (ich arbeite immer abends wenn die kleine im Bett ist und komme dann selber erst gegen 2/3 Uhr ins Bett) Entschuldigen Sie bitte die lange Frage Ich möchte nur das die Kleine gut versorgt ist. Wenn möglich würde ich gerne 6 Monate voll stillen ich habe halt nur Sorge dass sie nicht mehr vernünftig satt wird… Vielen Dank für Ihre Antwort
Liebe Pagena, wie schön, dass ich dich wohl beruhigen darf, denn das Verhalten deines Babys ist wirklich normal! Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit acht oder zehn Monaten. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. An der Brust findet dein Baby auch nicht nur Nahrung, sondern viel Nähe und Geborgenheit. Gerade am Abend brauchen viele Babys in diesem Alter die Brust sehr. Es ist auch normal, dass es mal zu einem Gewichtsstillstand kommt. Babys nehmen in Schüben zu und nicht linear und mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme. In diesem Alter kommt oft sogar mal ein Gewichtsstillstand vor, die Babys werden mobiler und sind leicht ablenkbar. Die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 150 bis 227 Gramm pro Woche, bei einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt sie noch 85 bis 142 Gramm wöchentlich. Das nimmt dann immer weiter ab, was verständlich ist, denn sonst wären unsere Babys irgendwann Riesen! Das durchschnittliche Längenwachstum bewegt sich bei etwa 1,27 cm pro Monat, und die Zunahme des Kopfumfangs liegt bei etwa 6,4 mm monatlich. Du kannst also auch mal im U Heft schauen, wie es mit dem Längenwachstum und Kopfumfang ausschaut. Wenn du sehr besorgt bist, kannst du auch Muttermilchsahne geben. Du streichst dazu Milch aus oder pumpst sie ab, gibst sie dann in 10 ml Spritzen und stellst sie dann kopfüber in ein Glas t (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und Deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Du wirst sehen, damit wird dein Baby bald einen Schub machen Und auch bezüglich der Abpumpmenge darf ich dich beruhigen, immer wieder wird geglaubt, dass man durch Abpumpen erkennen könne, wie viel Milch eine Frau bildet, aber das Abpumpen sagt nie etwas über die wirklich gebildete Milch aus und so hat schon mancher „Abpumptest“ für viele unnötige Tränen gesorgt. Der „Abpumptest“ ist nicht aussagekräftig, wenn es darum geht, festzustellen, wieviel Milch eine Frau bildet. Abpumpen muss gelernt und geübt werden, es muss eine für die Frau passende gut funktionierende Pumpe verwendet werden und selbst die beste Pumpe der Welt kann die Brust nicht so effektiv leeren und zur Milchbildung anregen, wie ein Baby. Manchmal klappt es auch eine Weile ganz prima und dann auf einmal nicht mehr, auch das kommt vor. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob sein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße Biggi
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