Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kann dardurch eine Saugverwirrung entstehen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Kann dardurch eine Saugverwirrung entstehen?

Novi2007

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Hi Heute habe ich eine Frage, die mich nicht direkt betrifft. Meine Freundin hatte bei der letzten Geburt über 23h gebraucht und war danach natürlich total am Ende... Nun will sie ihre Tochter ins Neugeborenenzimmer geben (wenn es wieder so derbe lang ist) und erst nach einigen Stunden schlaf holen/bringen lassen. In der Zeit will sie dann aber auch in Ruhe schlafen (ca. 4-5 Stunden) und die Kleine soll die Flasche bekommen. Kann sie denn danach noch stillen? Im Kreißsaal will sie aber das erste Mal anlegen direkt nach der Geburt. Sowas wie eine Saugverwirrung kann dann doch noch nicht entstehen oder doch? LG


Biggi Welter

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Liebe Novi2007, leider doch. Um deine Frage zu beantworten zitiere ich dir aus dem "Handbuch für die Stillberatung" von La Leche Liga: „Viele Stillexperten haben beobachtet, dass ein Neugeborenes auf den Wechsel zwischen Brust und Flasche während der ersten Lebenswochen mit Verwirrung reagieren kann (Neifert, 1995). Diese Verwirrung kann dadurch verursacht werden, dass das Baby seine Zunge, seinen Kiefer und seinen Mund beim Stillen anders bewegt als beim Saugen an einer Flasche, einem Beruhigungssauger (Schnuller) und den meisten Formen der Stillhütchen (Newman, 1990). In einer Studie zeigte sich, dass 30 % der Mütter, deren Babys im Krankenhaus Flaschen erhalten hatten, von ernsthaften Stillproblemen berichteten, gegenüber 14 % der Mütter, deren Babys keine Flasche erhalten hatten (Cronenwett, 1992). Kittie Frantz, eine frühere LLL Stillberaterin, Kinderkrankenschwester und Ausbilderin für Stillberatungskurse an der Universität von Kalifornien, Los Angeles, schätzt, dass künstliche Sauger während der ersten drei bis vier Wochen bei 95 % der Babys zu einer Saugverwirrung führen. Manche Babys reagieren nach einer Woche, während der sie mit der Flasche gefüttert wurden, mit einer Saugverwirrung, andere bereits nach ein oder zwei Flaschen – oder anderen künstlichen Saugern. Ein Baby, das in den ersten drei oder vier Wochen gut an der Brust trinken gelernt hat, ist weniger anfällig für eine Saugverwirrung. ... Dr. Ruth Lawrence warnt vor dem Gebrauch eines Beruhigungssaugers während der ersten Lebenswochen, weil die Möglichkeit besteht, dass das Baby auf den Sauger »geprägt« werden kann. Diese »Prägung« kann dazu führen, dass das Baby eine Vorliebe für feste und unnatürlich geformte Sauger entwickelt. Der Begriff »Prägung« wird auch benutzt, um die Bindung zu beschreiben, die manche Tiere zu dem ersten Objekt oder Lebewesen aufbauen, das sie zu Gesicht bekommen. »Das Saugen am Daumen oder Beruhigungssauger stellt eine Ersatzhandlung dar für etwas, was normalerweise zu einer Prägung auf die mütterliche Brustwarze führt. ... Auch wenn der Begriff ›Saugverwirrung‹ noch keinen Eingang in die medizinische Literatur gefunden hat, gibt es eindeutige psychosomatische Beweise dafür, dass die Prägung eines Menschen durch die Einführung eines Fremdobjektes während der Prägephase verändert werden kann« .“ LLLiebe Grüße, Biggi


DarkDayDreams

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Hallo, saugverwirrung entsteht bzw. kann sehr schnell entstehen!!! Meine Freundin hatte ihr kind auch nicht gehabt, sondern auch ins neugeborenenzimmer gegeben. dort bekam die kleine flasche und nach der entlassung wollte sie nicht mehr an der brust trinken! sie will nur noch flasche. und ich muss von mir selber sagen ich kenne das problem auch mit dem erschöpftsein nach der geburt. die geburt meiner tochter dauerte 29 stunden. also noch paar stunden länger als bei deiner freundin. in dem krankenhaus wo cih war gab es kein neugeborenenzimmer. ich hatte also meine kleine tag und nacht bei mir gehabt. klar war es anstrengend. gerade die zweite nacht mit ihr wo der milcheinschuß noch nicht da war, musste ich die kleine alle 30 min anlegen. ich war danach fertig, aber es hat sich gelohnt. ich hab alles geschafft. auch waren die tage danach nicht einfach für mich. jede andere frau kann aufstehen, ich habe eine muskelerkrankung und konnte die nächsten drei tage nur mit hilfe aufstehen. nach der schwester wollte ich nicht aller stunden klingeln also lag die kleine mit bei mir im bett. klar, super anstrengend aber ich habe es auch geschafft.


MaSchie26

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Ich hatte meine Tochter im Krankenhaus mit mir im Bett! Da konnte sie immer stillen wenn sie wach war und wir konnten schlafen...eigentlich haben wir nichts Anderes gemacht...schlafe, stillen, essen.... Weggeben würde ich die Kleine nicht! Also wie gesagt...sie kann sie doch aeinfach mit in ihr Bett nehmen und kuscheln!


MaSchie26

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Ich hatte übrigens 5 Tage Einleitung hinter mir ( am 6. wurde leider ein KS gemacht). War also auch dementsprechend fertig mit der Welt! Aber ich fand es überhaupt nicht anstrengend mit der Maus im Bett! Ganz im Gegenteil...ich musste nicht ständig ne Schwester rufen, konnte sie immer gleich anlegen, ohne das sie weinen musste; konnte sie anschauen, streicheln, knutschen...was man halt so mit nem Neugebornen macht! Und zwischendurch bin ich halt immer eingenickt...ich persönlich fand das sehr entspannend!


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